Es war ein bemerkenswertes rund zugleich sehr verständliches Bild, das Burkhard Lischka benutzte, um die Vorzüge der Demokratie herauszustellen: „Nach der Niederlage der Fußballer des FC Bayern München im Champions League Halbfinale gab es sowohl im Stadion als auch in ganz Deutschland ganz viele „Trainer“, die ganz genau wissen, was man hätte anders oder besser machen müssen. In der Politik ist das viel toller, da kann man sich sogar selbst in das Team wählen lassen, mitspielen und es direkt besser machen.“
Im Rahmen der Europawoche beleuchtete der Bundestagsabgeordnete während seines Besuchs bei den Sozialkundekursen der Klassenstufe 10 in der Aula des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe aber noch viele weitere Themenbereiche und stellte sich teils auch kritischen Fragen.
Über die historische Entwicklung der europäischen Idee führte der Weg relativ schnell zur aktuellen politischen Situation in Europa. Auf die Frage einer Schülerin, ob denn aufgrund der Krise in der Ukraine der III. Weltkrieg drohe, antwortete Burkhard Lischka zweigeteilt: „Zum einen zeigt dieser Konflikt, dass die 70 Jahre Frieden in Europa keine Selbstverständlichkeit sind, andererseits wird aber auch deutlich, dass der diplomatische Dialog in Auseinandersetzungen glücklicher Weise stark an Bedeutung gewonnen hat.“
Zumeist anhand amüsanter persönlicher Erfahrungen erklärte er in der Folge seinen Weg in die Politik und später in den Deutschen Bundestag, das Leben als Politiker, Fehlbilder in der Öffentlichkeit und den Respekt vor den vielen Entbehrlichkeiten von hochrangigen Politikern.
Eines blieb bis zum Ende der Diskussionsrunde klar, die Kritik an den Politikern ist durchweg deutlich größer als an den Fußballstars, sodass keiner der Schüler trotz des Fußballvergleichs derzeit eine aktive politische Karriere anstrebt.