Schüler

„Mittagspause als Schülersprecher“

Philip Wiegand

Im folgenden Beitrag wird ein Pausenalltag geschildert, wie ihn die Klassensprecher und Abi-Komitee Mitglieder des Öfteren erleben. Er kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten und ist demzufolge nicht allzu ernst zu nehmen.

12.10 Uhr, es klingelt, für die meisten, der über 600 Schüler des Friedrich-Schiller-Gymnasiums, beginnt nun die wohlverdiente Mittagspause. Doch für einige fängt der Spaß jetzt erst richtig an!

Der erste Weg führt uns zum Schulleiter. Nach kurzem Warten vor dem Sekretariat wird man dann in das Büro gebeten. Man hat Glück, wenn man diesen Weg nicht mittwochs oder donnerstags zu erledigen hat, denn an diesen Tagen möchten Herr Friederichs, Herr Bäthge und Herr Bannier ungestört ihr Würstchen oder ihren Klops aus der Cafeteria essen. Man berichtet unserem Schulleiter nur kurz über die aktuelle Situation und Lage des Schülerrates und welche Vorhaben derzeit geplant sind. Zum Abschluss fragt man noch schnell, ob es möglich ist kurzfristig einen Basar zu organisieren, da vom Fest am vergangenen Wochenende noch Lebensmittel übrig sind. Die Antwort lautet natürlich JA. Jedoch soll man dies kurz mit den Mitarbeitern der Cafeteria absprechen, damit nicht beide Parteien am selben Tag Würstchen verkaufen.

Gesagt getan, ca. 12.20 macht man sich auf den Weg zu den Verantwortlichen der Cafeteria, um dort abzuklären, dass man die Würstchen nicht am selben Tag verkauft, wie sie. Auch hier gibt es ein OKAY! Also steht man 12.25 Uhr wieder beim Direktor, um ihm kurz eine Rückmeldung zu geben, dass der Basar stattfinden kann. Doch wer denkt, dass man jetzt Pause hat, der irrt sich.

Nun geht es in den Schülerratsraum, um bei der Pullover-Anprobe oder Ausgabe zu helfen. Dabei stellt man fest, dass vor allem die Lehrkräfte zwar bestellt, aber noch nicht bezahlt haben. Somit macht man sich auf die Suche nach den Lehrern, um das Geld einzutreiben. Dabei stellt man fest, dass unsere Schule entweder extrem groß ist oder es ein Geheimversteck gibt, denn irgendjemand ist immer nicht auffindbar. Naja, nachdem man dann ca. 12.40 alles soweit geklärt hat, sind noch 10 Minuten Pause übrig, könnte man denken. Denn man muss ja noch unserem Hausmeister sagen, dass wir für unseren Basar den Grill benötigen und ihn bitten würden diesen dann schon anzuheizen. Wenn man mit dem Hausmeister alles geklärt hat und man noch schnell auf der Toilette war, klingelt die Pause schon ab. Eine schöne Pause war es heute wieder!

Der ehemalige Schilleraner Philip Wiegand während seiner Tätigkeit als Schülersprecher.

Und wenn man dann direkt vor der folgenden Unterrichtsstunde noch schnell vom Brot abbeißt und einen Schluck trinkt, heißt es wieder: „Es waren eben 45 Minuten Pause. Da muss man sich nicht jetzt noch was reinstopfen.“ Aber darüber kann man dann nur schmunzeln, weil man weiß, dass es nicht böse gemeint ist und man ist schon gespannt, was einen am nächsten Tag erwartet. Alles in allem kann man aber sagen, dass einem immer weitergeholfen wird, egal ob von der Schulleitung, den Lehrern, dem Hausmeister, den Mitarbeitern der Schülerfirma oder von anderen Mitschülern. Somit denke ich, dass die Arbeit im Schülerrat teilweise auch mal anstrengend sein kann, unseren Klassensprechern aber trotzdem Spaß und Freude bereitet.

Fritschi und Jonas als Schülersprecher aktiv

Hallo wir sind Fritschi (Bennet Fritsche, Klasse 12A) und Jonas (Jonas Brösel, Klasse 10A),und wir sind die neuen Schülersprecher des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe. Mit einer gewissen Portion Sorglosigkeit, aber natürlich auch Spannung und Interesse daran, was dieses hohe Amt so mit sich bringen wird, haben wir uns von den Klassensprechern unseres Gymnasiums zu Beginn des Schuljahres wählen lassen. Und naja, da sind wir nun.

Nach nunmehr knapp fünf Monaten können wir in der Rückschau jedenfalls feststellen, allzu aufwändig ist der neue Job gar nicht. Hin und wieder treffen wir uns im Schülerrat mit den Klassensprechern der anderen Klassen und bereden einige aktuelle Themen und kleinere Probleme. Kürzlich haben wir beispielsweise besprochen, wofür die Schülerschaft die Einnahmen unseres schuleigenen Weihnachtsmarkts verwenden könnten, weitere Sitzgelegenheiten und Mülleimer für den Schulhof sollen es in jedem Fall werden. Auch bei der großen und vor allem sehr erfolgreichen Spendensammlung für die Restauration des Flügels in der Schulaula waren wir komplett involviert, sprachen mit vielen Sponsoren und setzten mit dem Schülerrat mehrere Aktionen um. 

Bei verschiedenen Fragen sind wir auch die ersten Ansprechpartner für unseren Schulleiter, Herrn Friederichs, wenn die Durchsage über die Lautsprecher kommt, heißt es dann schnell in der Pause ins Sekretariat zu flitzen. Weitaus öfter sind wir aber einfach nur recht unkompliziert für alle möglichen Probleme oder Fragen der Schilleraner da und das eigentlich über den gesamten Tag hinweg. So können wir beispielsweise im Schülerrat über Regeln im Schulalltag, wie das bestehende Handyverbot, reden und später einen Antrag an die Gesamtkonferenz stellen. Also nur Mut und sprecht uns direkt an.

Jonas Brösel und Bennet Fritsche vor dem Schiller-Portrait im Empfangsbereich des Gymnasiums.

Viel spannender sind da schon die veränderten Reaktionen von Lehrern und Mitschülern, die uns teils wie unfassbar wichtige Entscheidungsträger behandeln, aber eigentlich sind wir ja weiterhin nur Fritschi und Jonas.

Klassensprecher der einzelnen Klassenstufen