Bundesfinale Fußball - Schulcup 2025 in Bad Blankenburg:
Vom 21. Bis 23. September 2025 waren unsere Schilleraner-Fußball-Mädchen der U13 nach ihrer Verteidigung des Landesmeister-Titels wieder zu Gast in der Landessportschule in Bad Blankenburg. Hier wurde bereits zum 15. Mal der DFB-Schulcup ausgetragen, in dem sich die 16 Landesmeister im Kampf um die Schale für die beste Schulfußballmannschaft Deutschlands duellierten.
Traditionell treten hier vor allem Eliteschulen des Fußballs an, die im Jugendbereich das Rückgrat von Vereinen wie Bayer Leverkusen, Karlsruher SC, Hamburger SV, Hertha BSC und Werder Bremen bilden. Unsere Mädels wollten einfach nur wieder alles in die Waagschale werfen und mindestens nicht Letzter werden. Es sollten aus unterschiedlichen Gründen drei unvergessliche Tage werden.
Nachdem wir am frühen Sonntagnachmittag auf dem Bahnhof in Bad Blankenburg angekommen waren, konnten wir schon ein erstes Erfolgserlebnis verbuchen und im Ansturm auf die 1 km entfernte Landessportschule den zweiten Platz erringen. Diesen Vorsprung nutzen wir aus, checkten sofort ein, machten die obligatorischen Begrüßungsfotos mit dem WM-Pokal, zogen uns sofort auf den Zimmern um und sicherten einen tollen Platz auf dem nur wenige Meter entfernten Sportareal. Der Rasen war dicht und kurz, die Sonne strahlte uns prächtig vom Himmel an und wir führten hochmotiviert unser letztes Training vor dem großen Turnier durch. Zum Abschluss übten wir auch noch einmal die Abläufe des Technik-Teils ein, denn beim Bundesschulcup wird nicht nur gespielt, sondern auch im Wettkampf gedribbelt, gepasst und im Flugball auf das Tor geschossen. Wer hier gewinnt, geht schonmal mit 1:0 in Führung.
Nach dem anschließenden Abendbrot folgte ein erstes echtes Highlight: Die Organisatoren hatten in der Turnhalle eine Fußball-Arena aufgebaut, in der man u.a. seine Schussgeschwindigkeit messen konnte, ein Slalomparcours mit Zeitmessung als Herausforderung wartete, ein Mini-Feld mit vier Toren zu ersten Ländervergleichen animierte sowie eine Torwand und Basketballkörbe unser Zielwasser strapazierten. Am Ende konnten wir uns über beinahe 80 km/h Schussgeschwindigkeit und Pippa als schnellste Slalomdribblerin des Tages freuen. Das ging schonmal gut los!
Da am nächsten Tag vier Spiele vor uns lagen, zogen wir dann aber auch schnell die Bettdecke an die Nase und jeder schlief mit unterschiedlichen Gedanken, Hoffnungen und vielleicht auch Befürchtungen ein. Schließlich war unser erster Gegner kein anderer als die Vertretung von Bayern, die traditionell auf den vorderen Plätzen landet und auch im letzten Jahr nur ganz knapp am Finale vorbeigeschrammt war.
Am Montag, 7.30 Uhr stärkten wir uns erst beim abwechslungsreichen Frühstück und zogen dann mit einem Wasserkasten und vielen Bananen zusammen mit Frau Busch, Frau Huckenbeck und Herrn Moll zum Technikwettbewerb. Hier lieferten wir eigentlich ab – Bayern war jedoch noch besser und ging somit mit einem 1:0 Vorsprung ins Spiel. Wir waren selbst überrascht, wie gut wir ins Spiel fanden und boten eine sehenswerte erste Halbzeit, in der wir die ausgebaute Führung der Bayern-Mädels noch auf 2:1 verkürzen konnten. Leider mussten wir unserem hohen Tempo der ersten Hälfte Tribut zollen, so dass Bayern letztlich verdient, aber zu hoch mit 4:1 gewann.
Es gab nur eine kurze Verschnaufpause, denn zurück auf dem Kunstrasen zum Technikwettbewerb wartete schon der nächste Gegner auf uns: Brandenburg - ein Nachbarschaftsduell. Da wir im ersten Spiel gemerkt hatten, dass wir mithalten können, sollte jetzt unbedingt der erste Sieg her. Im Technikteil überzeugten wir mit einer tollen Leistung, besonders beim Torschuss, der uns ein verdientes 1:1 einbrachte. Dieses ausgeglichene Ergebnis spiegelte sich auch auf dem Feld wider: Beide Mannschaften kämpften energisch, aber einzig wir konnten uns gefährliche Chancen herausspielen. Unsere Trainer an der Seitenlinie bissen schon vor Verzweiflung ob der vergebenen Chancen fast ins Gras, als auf einmal Mica den Ball überlegt in den Kasten streichelte. Halbzeitstand 2:1. Leider ließen wir es zu, dass Brandenburg in der zweiten Halbzeit aufdrehte und ihre Kapitänin unnötig wenige Minuten vor Schluss ausgleichen konnte. Daraufhin starteten wir noch einige beherzte Angriffe und hätten auch die Führung machen können oder müssen: Einzig der Chancenwucher verhinderte ein besseres Ergebnis. Das Unentschieden jedenfalls war ein kleiner Rückschlag, denn jetzt war es fast nicht mehr möglich, in das Viertelfinale einzuziehen.
So präsentierten wir uns dann auch wetterentsprechend im letzten Spiel gegen Baden-Württemberg: Es nieselte so lang hin und wir ließen es einfach mit uns geschehen. In unserem mit Abstand schwächsten Spiel verloren wir gegen einen zugegebenermaßen äußerst spielstarken Gegner aus Filderstadt in der Höhe verdient mit 6:0. Diese Niederlage schüttelten wir aber schnell aus den nassen Trikots, denn wir hatten bereits das nächste Ziel ins Auge gefasst: Nämlich das erste Platzierungsspiel zu gewinnen, um anschließend um die Plätze 9 bis 12 spielen.
Dieses Spiel war das letzte Spiel am Montag und trotz ihrer Motivation konnte man den Mädels anmerken, dass der anstrengende Tag schon seine Spuren hinterlassen hatte. Genau so sahen jedoch auch unsere Gegnerinnen aus Bremen aus, so dass es wieder ein Match auf Augenhöhe werden sollte.
Den Technikteil konnte Bremen knapp für sich entscheiden und wir mussten das Handicap eines 0:1 erst einmal aufholen. Mit etwas Wut im Bauch – hier war mehr drin gewesen – starteten wir in die erste Halbzeit und kurz vor dem Pausentee konnte Pippa sehenswert zum 1:1 einnetzen. Und auch nach der Halbzeit waren wir weiter gefährlich: Gegen unsere schnellen Spitzen Frieda und Mia hatten die Bremerinnen immer wieder das Nachsehen, so dass wir auch in diesem Spiel genug Chancen hatten, in Führung zu gehen. Aber so kam es leider nicht. Bremens robuste Abwehrspielerinnen reagierten zunehmend mit Härte und versteckten Fouls auf unsere spielerischen Vorteile. Wir ließen uns auf deren Geplänkel ein, anstelle einfach weiter unser Spiel zu machen. Wie wir am Ende mit 1:2 verloren haben, kann sich immer noch keiner erklären, auch an das Gegentor zum 1:2 kann sich niemand mehr erinnern.
So gingen wir geschafft und nicht ganz glücklich mit ziemlich viel bezahltem Lehrgeld ins Bett, nicht jedoch ohne vorher noch mit Deutschlands besten Freestylern zu tricksen. Diese ließen uns nämlich im Abendprogramm an ihren Skills teilhaben und wahrscheinlich übt gerade ein Mädchen irgendwo in Calbe, was es dort gelernt hat.
Am Dienstag, unserem letzten Turniertag, zeigte sich wieder die Sonne und das sollte ein Symbol für den gesamten Tag werden. Auf dem Plan standen noch die letzten beiden Platzierungsspiele, die uns als ersten Gegner Thüringen bescherten. Im Technikteil zeigte die Mädchen aus Thüringen, was sie in ihren unzähligen Trainingseinheiten in Vollendung perfektioniert haben. Passen, Dribbling, Torschuss wie aus einem Guss – wir standen bewundernd daneben und klatschten beinahe. So gingen wir folgerichtig mit 0:1 in das Spiel. Was dann passierte, lässt sich nicht in Worte fassen. Wir spielten (nach Aussage unserer Betreuer) die beste Halbzeit seit Menschengedenken und die eben noch so souveränen Weimarerinnen konnten nur zuschauen und hoffen. Ein Angriff folgte auf den nächsten, ja in Pep-Guardiola-Manier schnürten wir die Thüringerinnen in ihrer Hälfte ein. Als dann auch noch der 1:1-Ausgleichtreffer durch Mica fiel, taumelten wir freudetrunken in die Halbzeit. Was in der zweiten Halbzeit geschah, ist genau so wenig erklärbar: Als hätten wir die Mannschaft komplett durchgewechselt, agierten wir nun unkonzentriert und fahrig, kamen nicht mehr in die Zweikämpfe und waren insgesamt viel zu passiv. Diese Chance ließen sich die Thüringer Mädchen nicht entgehen und spielten uns mit ganz einfachen Mitteln aus. Das Resultat am Ende war ein superärgerliches 1:4, dass unsere bärenstarke Leistung im ersten Abschnitt viel zu wenig wiederspiegelt.
Nun blieb nur noch das letzte Spiel gegen Mecklenburg-Vorpommern um die rote Laterne. Die Vorgabe war, alles noch einmal aufzusaugen und zu genießen: Bestes Fußballwetter, englischer Rasen, ein toller Zusammenhalt in der Mannschaft und der Spaß am Spiel – es war angerichtet und wir waren bereit. Es wurde ein furioses Finale. Den Vorteil im Technikteil zogen wir souverän auf unsere Seite und auch im Spiel ließen wir bei unserem Gegner mit unsere Spielfreude und – endlich (!) – ausgezeichneter Chancenverwertung keine Hoffnung aufkeimen. Das Ergebnis von 4:0 zur Halbzeit und 8:0 am Ende zeugt von einem kleinen Feuerwerk, das Mica, Mia, Pippa und Frieda mit ihren Toren und Alina, Selina, Ellie, Helene, Eva und Rieke mit ihrer Spielweise und ihren Anfeuerungsrufen vom Spielfeldrand zündeten. So feierten wir uns auch nach Abpfiff richtig ab und waren einfach nur glücklich, uns nach den vielen verpassten Chancen doch noch mit einem Sieg belohnt zu haben. Richtig hoch her ging es im Anschluss im Finale, wo sich in einem hochklassigen und spannenden Spiel die Carl-von-Weinberg-Schule Frankfurt/Main gegen das Lessing-Gymnasium Düsseldorf durchsetzte und somit den Titel „Deutscher Meister 2025 im Mädchenfußball“ erringen konnte. Gratulation!!!
Den letzten kleinen Sieg des Turniers aber holten wir, denn wir waren die erste Mannschaft, die beim leckeren Mittagsessen geschlossen am Tisch saß. Nachdem alle Mannschaften geschmaust hatten, trafen sich die 160 Fußballerinnen mit Trainern, Betreuern, Eltern, Organisatoren und einigen Ehrengästen zu einer stimmungsvollen Siegerehrung in der großen Turnhalle. Ob 16. Platz oder erster, jede Mannschaft wurde in einer großartigen Atmosphäre ausgiebig gefeiert und von allen beklatscht.
Wir, die Mädchen und BetreuerInnen des Friedrich-Schiller-Gymnasiums, danken sehr herzlich dafür, dass wir diese Veranstaltung miterleben und mitgestalten durften. Die Tage waren beeindruckend und die Erlebnisse unvergesslich:
Pippa: „Das Bundesfinale war wieder eine supertolle Erfahrung und hat sehr viel Spaß gemacht. (…) Der Technikteil war meist sehr spannend, da wir oft mit den anderen Teams mithalten konnten. Außerdem haben wir uns mit ein paar anderen Teams sehr gut verstanden, z.B. Thüringen.“
Mia: „Ich fand es wieder sehr toll, gut organisiert und einfach ein tolles Event. (…) Mir hat es Spaß gemacht, eine tolle Zeit zu haben und gemeinsam zu spielen auf tollem Rasen – auch gegen stärkere Mannschaften.“
Alina: „Mir hat der Schussmesser am Anfang besonders gefallen, da es interessant ist, wie viele km/h manche von uns schießen können. Aber die Siegerehrung war auch toll, da der letzte Platz genauso wie der erste mega gefeiert wurde. Und die Medaillen sind mega.“
Eva: „(…) Abschließend lässt sich sagen, dass wir ein sehr emotionales aber auch ein sehr faires Turnier hatten; alle haben sich irgendwie verstanden und wir haben uns sogar mit ein paar Mädels aus Thüringen angefreundet.“
Für das Friedrich-Schiller-Gymnasium Calbe spielten: Alina Knabe, Selina Giehle, Mica Mänz, Frieda Nebelung, Mia Neubert, Ellie Wieschke, Helene Hölscher, Pippa Krümmling, Eva Busch, Rieke Zaschke

















