Nachdem im vergangenen Jahr ein Besuch an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg auf dem Plan stand, fand der Studieninformationstag für die 11. Klassen des Friedrich-Schiller-Gymnasium Calbe in diesem Jahr in Halle statt. Die Martin-Luther-Universität war das Ziel.
Der Besucherdienst der Universität bereitete den Aufenthalt vor und machte Angebote, für die sich die Schüler bereits im Vorfeld eintragen konnten. Jeder Schüler musste zwei Angebote annehmen. Das heißt, zwei 90-minütige Vorlesungen oder Seminare besuchen. Unialltag pur und live, z.T. auch mit längeren Fußwegen zwischen den Veranstaltungsorten verbunden. Da musste sich mancher ganz schön beeilen, um trotz des „akademischen Viertels“ pünktlich anwesend zu sein.
Nach einer kurzen Einführung im Löwengebäude durch Jenny Chaudhry und der Vorstellung der Studienbotschafter, die die Schüler begleiteten, ging es dann auch schon los: Angewandte Ökonomie, Analysis, Experimentalphysik, Economy, State and Society, Nachhaltigkeitsmanagement, Ingenieurgeologische Erkundung, Medienanalyse, Rechtspopulismus, Vergleichende Systemanalyse und vergleichende Politikwissenschaft hießen die Themen.
Erstmals saßen die zukünftigen Calbenser Abiturienten in einem Vorlesungssaal oder Seminarraum, zusammen mit Studenten, Dozenten, z.T. mit Professorentitel. Sie merkten, wie anstrengend 90 Minuten Konzentration sein können, weil sich Niveau und Themen von der Schule unterscheiden, erfuhren aber auch, dass Studenten mitschrieben oder das Gesagte am Laptop verfolgen. Professor Reinhold Sackmann erzählte uns, dass das Mitschreiben für ihn nicht wichtig sei, sondern dass die Studenten die ins Netz gestellten Vorlesungen nacharbeiten, reflektieren. In seiner englischsprachigen Vorlesung gab es außerdem semi-naristische Anteile, das heißt, die Hörer mussten sich zusammen mit ihrem Nachbarn mit Problemstellungen auseinandersetzen.
Alles in allem war dieser Tag positiv, sehr informativ, überraschte, brachte völlig neue Erkenntnisse und Einsichten, begeisterte auch einen Teil der Schüler. Enttäuschungen gab es auch, weil im Vorfeld gemachte Angebote aus Krankheitsgründen kurzfristig abgesagt werden mussten. Aber: eine gewisse Flexibilität gehört zum studentischen Lernen eben auch dazu.