Für ein knappes Vierteljahr herrschte am Friedrich-Schiller-Gymnasium Calbe südamerikanisches Flair. Die 16-jährige Austauschschülerin Milena Hediger machte sich auf den langen Weg aus dem peruanischen Arequipa in die Saalestadt.
Gemeinsam mit ihren Mitschülern einer deutschen Schule in Peru hieß das erste Reiseziel Berlin. Neben den obligatorischen Anlaufpunkten der Hauptstadt konnte sie dabei insbesondere ihre Verwandten besuchen.
Der anschließende Aufenthalt im Salzlandkreis beruhte ebenfalls auf verwandtschaftlichen Beziehungen, der Vater der netten Gastfamilie ist nämlich der Cousin von Milenas Mutter. Gerade angekommen, stand auch schon die Pflicht des Schulbesuchs an. Gemeinsam mit der Klasse 10a bestritt sie den Schulalltag, konnte sich dabei sehr schnell eingewöhnen und Freundschaften schließen. Trotz einiger Verständigungsschwierigkeiten zu Beginn, konnte Milena die schulischen Hürden durch ihre sympathische Art schnell überwinden. Für einige Mitschüler musste sie einfach nur einen deutschen Satz sprechen, um mit ihrem ungewohnten Akzent für reichlich Spaß zu sorgen.
Vor allem die deutsche Küche ihrer Gastmama, insbesondere Schnitzel, Sauerkraut, Würstchen und Frikassee, und die tollen Landschaften sagten ihr bei ihrem Deutschlandaufenthalt sehr zu. An das recht raue winterliche Klima musste sie sich allerdings erst gewöhnen, wenngleich die Vorteile, wie Schneeballschlacht und Schlittschuhlaufen, schnell überwogen. Da kommt es dann auch nicht von ungefähr, dass sich Milena später durchaus ein Medizinstudium in Deutschland vorstellen könnte.
Leider verging die Zeit viel zu schnell, sodass Milena an ihrem vorerst letzten Schultag am Calbenser Gymnasium herzlich verabschiedet wurde. Neben einer „Schillertrinkflasche“ bekam sie eine CD mit vielen Bildern, die während ihres Aufenthalts in Deutschland entstanden sind. Am Abend gab es noch eine gelungene Überraschungsparty für Milena, auf der auch die ein oder andere Träne geflossen ist.