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Von Miami über Bollen-Calbe nach Chicago

Kerstin? Kyrstin? Kristine? Kristen Gerdts ist definitiv unter vielen Namen an unserer Schule und insbesondere bei unseren Lehrern bekannt. Seit Anfang September besucht die 18-jährige die 10. Klasse des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe.

In Miami hat Kristen ihren High School Abschluss schon gemacht und bevor sie sich ins Collegeleben in Chicago stürzt, absolviert sie hier, in Calbe, ein Auslandsjahr bis Mitte Juni dieses Jahres. Dieser Auslandsaufenthalt ist ein vom Bundestag getragenes„Parlamentarisches Patenschafts Programm“ und unterstützt die Beziehung zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland.

Mit minimalen Deutschkenntnissen kam Kristen, auch „Kris“ genannt, am 3.September des letzten Jahres zu mir, Emely Schmidt, in die Familie und war nach kürzester Zeit ein Teil von uns, was es unvorstellbar macht, dass ihr Auslandsjahr in knapp einem Monat, am 20. Juni, zu Ende geht. Ihre Klasse, ihre Familie und ihr Akrobatikteam aus Nienburg werden die offene und freundliche gebürtige Kolumbianerin definitiv vermissen.

Besonders mir wird meine nervige, ältere, aber kleinere Schwester fehlen. In ihrem Jahr hat Kris viel von Deutschland und Europa gesehen, und die deutsche Kultur nicht nur kennengelernt, sondern auch gelebt – vom Oktoberfest bis zum Schnitzel mit Spargel essen bei Oma. Die Sprache ist ihr jetzt auch nicht mehr fremd, und Sätze wie: „Ist noch Kinderschokolade da?“ oder „Das ist geil!“ höre ich mehrmals die Woche. Am meisten werde ich es vermissen mit ihr zusammen jeden Freitag unsere Lieblingsserie auf Netflix zu schauen, unsere stundenlangen Gespräche auf „denglisch“ über Gott und die Welt und unsere, sehr unharmonischen, Duette zum Radio im Auto.

Ich hoffe, sie nimmt viel von ihren Erfahrungen und Erlebnissen für ihr späteres Leben mit und vergisst unser schönes Bollen-Calbe nicht so schnell.

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Südamerikanisches Flair am Gymnasium

Für ein knappes Vierteljahr herrschte am Friedrich-Schiller-Gymnasium Calbe südamerikanisches Flair. Die 16-jährige Austauschschülerin Milena Hediger machte sich auf den langen Weg aus dem peruanischen Arequipa in die Saalestadt.

Gemeinsam mit ihren Mitschülern einer deutschen Schule in Peru hieß das erste Reiseziel Berlin. Neben den obligatorischen Anlaufpunkten der Hauptstadt konnte sie dabei insbesondere ihre Verwandten besuchen.

Der anschließende Aufenthalt im Salzlandkreis beruhte ebenfalls auf verwandtschaftlichen  Beziehungen, der Vater der netten Gastfamilie ist nämlich der Cousin von Milenas Mutter. Gerade angekommen, stand auch schon die Pflicht des Schulbesuchs an. Gemeinsam mit der Klasse 10a bestritt sie den Schulalltag, konnte sich dabei sehr schnell eingewöhnen und Freundschaften schließen. Trotz einiger Verständigungsschwierigkeiten zu Beginn, konnte Milena die schulischen Hürden durch ihre sympathische Art schnell überwinden. Für einige Mitschüler musste sie einfach nur einen deutschen Satz sprechen, um mit ihrem ungewohnten Akzent für reichlich Spaß zu sorgen.

Vor allem die deutsche Küche ihrer Gastmama, insbesondere Schnitzel, Sauerkraut, Würstchen und Frikassee, und die tollen Landschaften sagten ihr bei ihrem Deutschlandaufenthalt sehr zu. An das recht raue winterliche Klima musste sie sich allerdings erst gewöhnen, wenngleich die Vorteile, wie Schneeballschlacht und Schlittschuhlaufen, schnell überwogen. Da kommt es dann auch nicht von ungefähr, dass sich Milena später durchaus ein Medizinstudium in Deutschland vorstellen könnte.

Leider verging die Zeit viel zu schnell, sodass Milena an ihrem vorerst letzten Schultag am Calbenser Gymnasium herzlich verabschiedet wurde. Neben einer „Schillertrinkflasche“ bekam sie eine CD mit vielen Bildern, die während ihres Aufenthalts in Deutschland entstanden sind. Am Abend gab es noch eine gelungene Überraschungsparty für Milena, auf der auch die ein oder andere Träne geflossen ist.