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Vor Ausgangsbeschränkungen kurz nochmal nach Russland

Eine Studienfahrt nach Russland, genauer gesagt nach Sankt Petersburg, der quirligen russischen Metropole mit europäischem Charakter? Vor dieser Frage standen die Russischschüler der neunten und zehnten Klasse des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe und 29 von ihnen beantworteten diese Frage eindeutig mit „Ja“. Nach den positiven Erfahrungen aus dem Vorjahr ging es zum zweiten Mal für Schüler unseres Gymnasiums auf so eine lange Reise – für viele bisher die weiteste.

So konnte vor knapp einem Jahr die Organisation der Studienfahrt beginnen. Die Vorbereitungen für die Reise waren sehr zeitaufwendig, insbesondere versprach das E-Visum, welches für die Einreise nach Russland erforderlich ist, uns schon vor der Fahrt Nervenkitzel pur. So war bereits das Hochladen des Passfotos eine technische Herausforderung, denn das Gesicht durfte nicht zu klein oder zu groß dargestellt sein und der Hintergrund musste farblich genau stimmen. Trotz allem war es die kostengünstigste Alternative, da wir für ein „normales“ Visum 90 Euro hätten bezahlen müssen.

Zur Einstimmung und Vorbereitung beschäftigten wir uns in mehreren Russischstunden intensiv mit der Kultur, dem Leben und den Gewohnheiten der Bewohner Sankt Petersburgs. Das half uns auf unserer Reise sehr.

Früh aufstehen hieß es am 09. März. Um 5 Uhr morgens startete die erste Etappe der Sprachreise nach Sankt Petersburg, die Fahrt zum Flughafen Berlin-Schönefeld. Als dann gegen 8 Uhr alle eingetroffen waren und sich von den Eltern verabschiedet hatten, begann das Warten, denn unser Flug gen Osten startete erst um 10:55 Uhr. Schon im Flugzeug mussten wir uns sprachlich umstellen, denn Deutsch wurde hier nicht mehr gesprochen. Die Bordsprache beschränkte sich auf Russisch und Englisch. Doch schon bei den Sicherheitsinstruktionen konnte man verstehen, dass man nichts verstand. Russisch war sogar verständlicher als das russische Englisch.

Am Flughafen wurden wir von unserer Reiseleiterin Natalja und unserem Busfahrer Sergej in Empfang genommen. Kaum raus aus dem Flughafen hieß es schon: „Achtung, Taxi!“ Unsere erste Nahtoderfahrung war gemacht. Spaß beiseite, die Russen fahren zwar wie verrückt, aber Angst um die eigene Gesundheit braucht man dennoch nicht zu haben, denn grundlegende Verkehrsegeln werden eingehalten.

In der kulturellen Hauptstadt Russlands gibt es an jeder Ecke Hotels. Unser Hotel – Dostoevsky – befand sich mit seiner grandiosen Lage am Vladimirskij Prospekt. Nach zehn Minuten zu Fuß war man schon am Newski-Prospekt. Wir hatten viel Glück, da sich direkt im Gebäude des Hotels ein Einkaufszentrum, ein Burger King und ein Starbucks Cafe´ befanden. Die grundlegende Versorgung war somit erstmal geklärt.

Auf die geplante Stadtrundfahrt am Montag freuten wir uns sehr, das hieß im Bus zu sitzen und so etwas von der Stadt zu sehen. Jetzt wissen wir, dass das ständige Aussteigen aus einem Bus anstrengender ist, als wir dachten. Eremitage, Issak-Kathedrale, Peter-und-Paul-Festung – man fühlte sich verzaubert. Das Stadtbild wird von zahlreichen Palästen und Stadtvillen im Stil des Petersburger Barock geprägt. Säulen, Statuen und prächtige Verzierungen wohin man blickt. Viele der Häuser sind in hellen Farben gestrichen, besonders schön ist der Winterpalast mit seiner Kombination aus Türkis und Weiß.

Am Dienstag stand der gigantische Kunsttempel – die Eremitage – auf unserem Programm, deren 350 Räume wir natürlich nicht alle besichtigen konnten. Aber das, was wir sahen, war wirklich beeindruckend. Ob üppige Deckengemälde, kunstvolle Bodenmosaike oder ein graziles Kunstwerk wie eine Pfauenuhr – all diese Kostbarkeiten lassen Kunstliebhaber ehrfürchtig staunen.

Anschließend näherten wir uns auch verkehrstechnisch dem Petersburger Leben und tauchten in die Metro, dem beliebtesten und günstigsten Fortbewegungsmittel der Petersburger, ab. Ein Fahrticket kostet 55 RUB, für uns umgerechnet nur 75 Cent. Auf zwei Rolltreppen mit Überlänge gelangten wir in die tiefste U- Bahnstation, welche 86 Meter unter der Erde liegt. Nach den anstrengenden Stadterkundungs- und Museumstouren benötigten wir unbedingt Freizeit zum Chillen und Relaxen. Einige machten es sich am Abend dann in der Hotelbar bequem. Bei einer Cola oder gar einem Abendessen ließ es sich hier sehr gut aushalten. Viel Freude hatten auch diejenigen, die sich am Abend in der Lounge neben der Bar trafen und sich mit Kartenspielen die Zeit vertrieben. Nebenbei wurden dann auch gleich die Erlebnisse des Tages ausgewertet. So hat jeder Abend einen passenden Ausklang gefunden.

Wenn man sich gerne an eine Reise erinnert, dann kauft man sich am besten ein Souvenir. In Sankt Petersburg gibt es zahlreiche Läden und Einkaufszentren, welche unendlich viele Möglichkeiten bieten. Während unserer Reise hatten wir die Gelegenheit, das imposante Shopping- Center GALERIA zu erkunden. Einzigartige Erinnerungen erhält man jedoch nur in den Straßen Sankt Petersburgs, denn dort befinden sich dutzende Souvenir-Shops. Egal ob Matrjoschkas oder Fabergé-Eier, kein Wunsch bleibt offen. Wenn die Sprachkünste in Russisch eher mäßig sind, dann stellt das kein Problem dar, denn in den Geschäften sprechen viele Mitarbeiter Englisch.

Am Mittwoch führte uns ein Ausflug über die Stadtgrenze Sankt Petersburgs hinaus in das sogenannte Zarendorf. Dort besichtigten wir zum wortwörtlich krönenden Abschluss den Katharinenpalast. Ein absolutes Highlight der Reise: das achte Weltwunder, besser bekannt unter dem Namen „Bernsteinzimmer“. Um diesen sagenumwobenen Raum gibt es ja so einige Geschichten und Mythen. Wir standen jedoch in der „Realität“, mitten drin, auch wenn wir wissen, dass das Original immer noch nicht gefunden wurde. Dieser Moment musste natürlich auf einem Gruppenfoto verewigt werden, denn so eine Chance bietet sich kein zweites Mal.

Am letzten Tag hatten wir noch etwas Freizeit und so ließen sich auch die restlichen Rubel in dem einen oder anderen Mitbringsel gut anlegen.

Natürlich, gegen das Zeitlimit hatten auch wir keine Chance und so ging es zurück in Richtung Heimat. Im ersten Moment schauten wir uns die Stadt Sankt Petersburg an, um im nächsten Moment im Flugzeug zurück nach Deutschland zu sitzen.

Die Reise war für alle Teilnehmer eine unvergessliche Erfahrung und wir hoffen, dass noch viele weitere Klassen dieses Erlebnis teilen können.

Ein riesiges Dankeschön geht an unsere Russischlehrerin Frau Koch und unsere Klassenlehrerin (10A) Frau Nindel, die alles getan haben, um die Reise vorzubereiten und so angenehm wie möglich zu gestalten, ebenso für ihre Mühe und Geduld. Auch Herrn und Frau Kuczora wollen wir für ihre Unterstützung danken. Und zu guter Letzt wollen wir unsere Eltern erwähnen, die uns das Ganze erst möglich gemacht haben. Lieben Dank.

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Reiseblog – Studienfahrt Sankt Petersburg

Eine Reise nach Russland- diese Gelegenheit konnten wir, 21 Schüler der Russischkurse der 10. Klassen des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe, in diesem Schuljahr erstmalig ergreifen. Unser Reiseziel war Sankt Petersburg. Die nördlichste Millionenstadt der Welt, gelegen an der Newa, versprach entdeckungsreiche Tage.
Wenn ihr mehr erfahren wollt, lest unsere Posts!

Kurze Reisezeit- viel zu sehen

Obwohl wir nur drei Tage vor Ort waren, erhielten wir umfangreiche Eindrücke von der Stadt. Auf der Stadtrundfahrt konnten wir einen ersten Blick auf die vielen Sehenswürdigkeiten erhaschen. So waren wir fasziniert von der Vielfalt der russischen Architektur, den prunkvollen Kirchen von außen und innen und dem bewegten Straßenleben. Wir waren in einer anderen Welt.
Jodie

Ein Favorit

Für mich war die Reise nach Russland ein unglaubliches Erlebnis in meinem Leben, das ich nie wieder vergessen werde. Doch der Besuch des Katharinenpalastes war zweifellos der Höhepunkt dieser Reise. Die Schönheit des Palastes hat mich völlig überwältigt. Von meinen 500 Fotos, die ich auf der Reise geschossen habe, sind 200 von diesem Palast. Mit seiner riesigen Parkanlage, durch die wir später sogar noch einen märchenhaften Winterspaziergang machten, und der Nachbildung des legendären Bernsteinzimmers ist der Palast auf Platz1 meiner Erlebnisse in Russland gerutscht. Vanessa

Verständigung und Essen- kein Problem

Essen bestellen- total easy, aber bitte in drei Sprachen. Mit einer Mischung aus Russisch, Englisch und Deutsch ging es problemlos:«Я хочу Bliny c ham и cheese.» Zur Not half auch, auf das Gewünschte zu zeigen. Die Russen nahmen dies mit Humor und waren zu uns deutschen Touristen meistens freundlich.

Heißer Tipp: Russische Spezialitäten von „TEREMOK“- Bliny und Pelmeni- lecker und günstig!
Hannah

Rubelgeschichten

Für die Reise ist es empfehlenswert, vorher eine kleine Summe zu tauschen. Den restlichen Geldbetrag konnten wir je nach Bedarf vor Ort zu einem guten Kurs (1€ = 70 RUB) umtauschen. Was kann man sich dafür leisten?  Eine Metrofahrt kostet 45 RUB und für umgerechnet 5 € wurden wir zu einer Mahlzeit sehr gut satt.
Ricardo

Unterwegs in St. Petersburg – Wie geht´s am besten?

Es gibt viele Möglichkeiten in so einer großen Stadt von A nach B zu gelangen. Da die Straßen in St. Petersburg immer sehr befahren sind, bietet es sich an, die Metro, Marschrutkies (Taxis), Elektritschkas oder Straßenbahnen zu benutzen. Wir haben die Metro ausgetestet und waren sehr erstaunt, wie gut das Netz ausgebaut ist und dass sich erstaunlich viele Leute in kürzester Zeit damit fortbewegen. Womit wir auch nicht gerechnet hätten, ist die Vielfalt der Metrostationen. Jede sah anders aus und sie waren sehr gepflegt und sauber.
Benedikt

Unvergessliches

Wenn ich gefragt werde, was ich an unserer Reise nie vergessen werde, habe ich keine konkrete Antwort, denn die ganze Reise an sich war unvergesslich. Ob es nun der wunderschöne Katharinenpalast, die Lage unseres Hotels in der Nähe des Newski Prospekts oder die tägliche Frage „Wo essen wir heute?“ war.

Alles ist für mich unvergesslich, denn auch die kleinen Dinge fügen sich zu einer perfekten Reise zusammen.
Sophie

Der perfekte Reiseteilnehmer- wie sieht er aus?

Er lässt sich vom „Papierkram“ zur Visabeschaffung nicht abschrecken, ist körperlich in Form für Stadterkundungen und geht an tollen Kunst- und Architekturobjekten nicht gleichgültig vorbei. Und genau diese Eigenschaften besaßen die mitreisenden Schüler der 10. Klassen. So konnten sie die Petersburger Sehenswürdigkeiten hautnah erleben, natürlich auch Freizeit auf dem Newski verbringen und in Landessprache – manchmal auch im Sprachenmix – Pelmeni, Blini & Co bestellen.
Fazit : Vorbereitung aufwendig, aber Erlebnis wertvoll!
Elma Koch