Im Rahmen des Geschichtsunterrichts machten wir uns kurz vor Beginn der Sommerferien mit den Schülern der 5a sinnbildlich auf den Weg in die Steinzeit. Zunächst mit dem Zug (oder einer Fahrgemeinschaft) ging es nach Gnadau und dann zu Fuß zum Ringheiligtum.
Dort angekommen wurden wir von dem Archäotechniker Frank Trommer und seinem Team freundlich in Empfang genommen und in zwei Gruppen eingeteilt.
Frank Trommer zeigte und erklärte der einen Gruppe die Waffen und Werkzeuge der Jungsteinzeit vom Faustkeil bis zur kleinsten Nähnadel aus Fischbein und die Schüler konnten alle steinzeitlichen Fundstücke und Rekonstruktionen aus nächster Nähe betrachten und teilweise austesten.
Währenddessen wurde die andere Gruppe praktisch aktiv. Nur mit Hilfe von steinzeitlichen Werkzeugen, sprich Steinsplittern fertigten die Schüler aus Aststücken und Feuersteinsplittern ihr eigenes Steinzeitmesser an. Dabei musste jeder zunächst eine Kerbe in das Aststück ritzen und danach ein Steinstück als Klinge mit heißem Birkenpech in die Kerbe einkleben.
Danach wurden die Gruppen getauscht.
Im Anschluss konnten die Schüler vor der Kulisse des Ringheiligtums noch die steinzeitlichen Speerschleudern ausprobieren, die das Team im Gepäck hatte, bevor wir in die Gegenwart zurückkehrten und ein aufschlussreicher Tag zu Ende ging.
Wir danken dem Team um Herrn Trommer für die tolle Betreuung und die spannenden Einblicke in die Jungsteinzeit.
Schlagwort: Geschichte
Unterricht an einem anderen Lernort,
so nennt man das Prinzip, wenn sich Schüler zu bestimmten Themen mit ihren Lehrern auf Reisen begeben. Janine Gasch, Geschichtslehrerin am Friedrich-Schiller-Gymnasium Calbe, organisierte aus Anlass des 30-jährigen Mauerfalls bzw. des 30. Jahrestages der deutschen Einheit in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr eine Exkursion an einen der in dieser Beziehung geschichtsträchtigsten Orte Sachsen-Anhalts, Marienborn.
Die ehemalige GÜST (Grenzübergangsstelle) an der Nahtstelle zwischen Ost und West und heutige Gedenkstätte Deutsche Teilung bietet nach wie vor hervorragende Möglichkeiten für anschaulichen Geschichtsunterricht. Matthias Ohms, stellvertretender Gedenkstättenleiter, fand mit seinen einleitenden Bemerkungen im Dienstgebäude schnell die Aufmerksamkeit der Schüler der 12.Klassen. In diesem Haus befanden sich die Büros für die Leiter der Passkontrolleinheit des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), des Zolls und der Grenztruppen.
Drei Gruppen beschäftigten sich im rotierenden Verfahren in Workshops mit der Zeit des Kalten Krieges, einer über 40 Jahre dauernden Auseinandersetzung zwischen den Supermächten USA und Sowjetunion. Deutschlands Teilung spielte dabei eine zentrale Rolle.
Hauptmann Daniel Günther, Jugendoffizier der Bundeswehr, sprach zu den sicherheitspolitischen Herausforderungen der Bundeswehr und konzentrierte sich dabei besonders auf die Bundeswehr im Kalten Krieg. Dabei durften und sollten sich auch die Schüler einbringen.
Oberfeldwebel Marvin Mattheis und Leutnant Juliane Oecknick veranschaulichten die Hintergründe und besonderen Gefahren der Kubakrise im Oktober 1962, als die Menschheit kurz vor Ausbruch des Dritten Weltkrieges stand und sich Nikita Chruschtschow, Vorsitzender der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, und John F. Kennedy, Präsident der Vereinigten Staaten, schließlich doch noch einigten. Die Schüler mussten außerdem eine Karikatur analysieren und in eine Diskussion eintreten.
Matthias Ohms führte schließlich über das Gelände des nur noch zu einem Drittel vorhandenen Kontrollterritoriums. Er begann im Kommandantenturm, gab einen historischen Abriss von der Gründung der beiden deutschen Staaten im Mai bzw. Oktober 1949 bis zum Mauerfall am 09.November 1989 und erklärte die außerordentliche Bedeutung der Ost-West-Passage (heutige A2) für West-Berlin, die BRD, aber auch die DDR. Der folgende Rundgang führte zum Passförderband, Räumlichkeiten der Passkontrolle, der Kontrollgarage und veranschaulichte den Schülern den riesigen Aufwand, den die DDR mit Hilfe von Mitarbeitern des MfS, offiziell Zollbeamte und Angehörige der Grenztruppen, bei der Kontrolle und Überwachung von Bürgern der BRD und anderer Staaten betrieb.
Ende Juni eröffnet die Ausstellung nach umfangreichen Umbauarbeiten wieder, ein weiterer Grund, diesen historischen Ort auch in den nächsten Jahren im Rahmen des Geschichtsunterrichtes zu besuchen.
Schüler reisen zurück ins Mittelalter
Als die Klasse 7b des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe zurück ins Mittelalter kehrte, wurden sie im Kulturhistorischen Museum Magdeburg freundlich begrüßt, um genau zu sein „Gott zum Gruße“.
Ab in die Zeitkapsel, auf der anderen Seite heraus kamen die Schilleraner in neuer passender Kleidung. Schnell noch den neuen Namen aus einer Liste herausgesucht: möglich waren Edith, Lothar, Judith, Edithar usw., und schon wurden den Neuankömmlingen die Großmeister vorgestellt. Jeder von ihnen übte einen besonderen Beruf, wie Bäcker, Schneider, Schmied oder auch Flechter aus und konnte sich nun auf Hilfe von den Schülern bzw. Knechten freuen.
Zuerst allerdings musste erstmal ausgiebig gefrühstückt werden, auf Holztellern gab es Brot samt Marmelade, Wurst und Käse. Ein super Start.
Nun aber zur Arbeit. Fleißig an den jeweiligen Gewerken, mussten die Neuankömmlinge plötzlich die Arbeit unterbrechen, um den Erzbischoff abzuholen, um ihn, auf dem Thron sitzend, den Frieden verkünden zu lassen. Nicht ohne Folgen blieb der zwischenzeitliche Versuch, den Thron zu übernehmen und den Erzbischoff zu stürzen, doch das Tribunal der Schüler blieb überaus gnädig. Durch die engagierte Arbeit mit ihren Großmeistern verging die Zeit rasend schnell, sodass auch schon das Mittagessen anstand. Genüsslich aßen sie die eigens produzierten Pizzen und Kuchen.
Nach der getanen Arbeit wurde es Zeit, den Lohn abzuholen und diesen gegen tolle Produkte der verschiedenen mittelalterlichen Gewerke einzutauschen. Ein wirklich tolles Andenken an einen Tag im Mittelalter, denn kurz darauf ging es zurück ins Jahr 2019 und auch zurück in die Saalestadt.
Ausstellung mit erstem Rundgang eröffnet
Der Schulleiter des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe, Rolf-Uwe Friederichs, war sich sicher: „Auch ihr Schüler leistet einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung des Fundaments unserer Demokratie“ und sprach dabei stellvertretend die Klasse 9a, die in ihrer Sozialkundestunde die ersten Besucher der Ausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ im schuleigenen Lesesaal der Bibliothek waren.
Ergänzend sagte er: „Es ist ja bei uns Tradition, dass die Großen interessante Sachen für die Kleinen vorbereiten und so ist es diesmal natürlich auch.“ Und so standen Lea Richter, Lydia Lehmann, Sandy Bartel, Hannah Rust und Chris Pfanne auch schon bereit, um die Schüler durch die Ausstellung zu führen.
In einem im Vorfeld stattfindenden Workshop hatten sie sich intensiv mit Marie Reinhold und Wolfgang Höffken von der Friedrich-Ebert-Stiftung vorbereitet, verschiedene Schwerpunkte zu Demokratie und Rechtsextremismus bearbeitet und sich eigene Eindrücke von den Ausstellungsinhalten gemacht.
Und so lief dann auch der erste Rundgang überaus entspannt und interessiert. Lea und Lydia diskutierten mit ihren jüngeren Mitschülern anschaulich über die grundlegenden Aspekte unserer Demokratie, einen Überblick über die rechtsextremen Strukturen in unserem Bundesland gab Chris, Hannah zeigte beispielhaft Straftaten und Todesfälle auf und abschließend präsentierte Sandy verschiedene Möglichkeiten im Umgang mit Stammtischparolen und extremistischen Meinungsbildern.
In dem zweiwöchigen Ausstellungszeitraum werden sich demnach mit Sicherheit noch viele weitere Calbenser Schüler mit dem Thema „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ beschäftigen.
Reise in die Vergangenheit
Eine Reise in die Vergangenheit ist in den meisten Fällen einfacher, als man denkt.In den unterschiedlichsten Museen werden interessante Artefakte aus längst vergangener Zeit ausgestellt und vermittelnden Schülern die Geschichte deutlich realitätsnäher, als dies im Unterricht möglich ist.
In diesem Sinne fuhren die zehnten Klassen des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe gegen Ende des vergangenen Jahres zum Jüdischen Museum nach Berlin, um das bereits Gelernte in der Praxis zu veranschaulichen. Im Vorfeld konnten sich die Schülerinnen und Schüler für einen der drei angebotenen Workshops entscheiden: „Coco Schumann: Ein Leben mit Musik“, in welchem das Leben des bekannten deutschen Jazzmusikers und Gitarristen jüdischer Herkunft, der in diesem Rundgang über seine Erfahrungen der Ausgrenzung als Jude im Nationalsozialismus berichtete. Anhand verschiedener Exponate wurden in „Aufbruch in die Moderne“ Lebensentwürfe berühmter jüdischer Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten Bereichen erarbeitet. „So einfach war das“ behandelte abschließend anhand von Audioaufnahmen einzelne Biografien, die das Leben der Juden nach 1945 beschrieben.
Zusammengefasst hinterließ die Exkursion durch die netten und kompetenten Mitarbeiter des Museums und die lockere Atmosphäre, die während und nach den Workshops herrschte sowie die Erfahrung, eine andere Sichtweise auf alltägliche Dinge zu haben, einen guten Eindruck bei den Schülerinnen und Schülern.
Geschichtsprojekt „Ursula Wurm – verbrannt aber nicht vergessen“
Die Geschichte der Stadt Calbe reicht bis weit in das Mittelalter zurück. In der damaligen Zeit wurden „Außenseiter“ kritischer als heute betrachtet und behandelt. So trug es sich zu, dass intelligente und meist kräuterkundige Frauen als „Hexen“ bezeichnet und als solche auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden. Auch im Calbe der frühen Neuzeit erlangte solch ein Fall zweifelhafte Berühmtheit. Im Jahre 1634 wurde Ursula Wurm, die Frau des Spittelmeisters, Opfer eines solchen Prozesses.
Im Rahmen des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten „Außenseiter der Geschichte“ beschäftigte sich eine Gruppe von acht Schilleranern der Klassenstufe 10 ausführlich mit ihrem Leben. Den Anstoß für diese hochinteressante Arbeit lieferte ein ausgehängtes Plakat im Schulhaus und die Unterstützung durch Geschichtslehrer Michael Ulrich war dann auch schnell gesichert. Nach ausgiebiger Quellenforschung im Archiv von Calbe begannen die Schüler eigenständig mit der Ausarbeitung einer Belegarbeit und mit der Produktion eines Kurzfilmes über den Lebensweg und ihren „Hexen“-Prozess. Das selbst geschriebene Drehbuch wurde dann in den Weihnachtsferien an verschiedenen Drehorten rund um die Saalestadt umgesetzt. Mit einem leichten Schmunzeln erinnert sich die Gruppe an die Aufnahmen an der Brumbyer Kirche, auf dem Dachboden des Calbenser Gymnasiums und an der St.-Stephani-Kirche Calbe, denn oftmals mussten Einstellungen mehrmals aufgrund von Lachanfällen wiederholt werden. Mit großen Zeitaufwand, teilweise dauerten die Drehtage bis zu acht Stunden, und viel Engagement, so gestalteten die Schüler die vielen verschiedenen Kostüme selbst, entwickelte sich ein knapp 35-minütiger Film zu Ursula Wurm.
In der Rückschau berichten die Schüler von sehr viel Spaß an der gemeinsamen Arbeit und natürlich an den Dreharbeiten. Was nach der Einsendung der tollen Arbeit nun nur noch bleibt, heißt „Daumen drücken für die Preisverleihung“.