Der 24. Juni 2016 war für die damalige 6b nicht nur ein letzter Schultag vor den lang ersehnten Sommerferien. Anstatt voller Vorfreude auf die Ferien zu warten, war die Stimmung in der Klasse eher betrübt und niedergeschlagen. Grund dafür: Die Klasse musste, so wie die meisten sechsten Klassen, aufgrund der zweiten Fremdsprache Russisch oder Französisch getrennt werden. Gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin Frau Gasch hatte die Klasse gegen die Trennung gekämpft. Allerdings konnte dieser Wunsch nicht erfüllt werden. Lediglich ein Teil der ehemaligen 6b konnte in einer Klasse bleiben, da die Mehrheit Französisch angewählt hatte. Das Gleiche war das aber natürlich nicht.
Aber einen Trost gab es: Schon 2014, in der fünften Klasse, war für ein Wiedersehen gesorgt worden. Frau Gasch hatte die wunderbare Idee, dass die Fünftklässler einen Brief an ihr „zukünftiges Ich“ in der zwölften Klasse schreiben.
Und so gab es an diesem letzten Tag nicht nur ein Zeugnis und viele Tränen, sondern auch eine Einladung zu einem Treffen am Ende der zehnten Klasse, zum Anschauen alter Fotos und zum Durchlesen dieser Briefe. Aber auch dies sollte der Klasse nicht so einfach gewährt werden. Jetzt machte die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Also wurde das Treffen, wie so vieles andere auch, einfach auf den 03. September 2021 verschoben.
Eingeladen war die komplette Schülerschaft der ehemaligen 6b. Letztlich konnten nicht alle 28 Eingeladenen den Termin wahrnehmen. Umso größer war die Wiedersehensfreude, als sich auch einige „Abgänger“, die inzwischen eine Ausbildung begonnen hatten, einfanden.
Mit ein paar leckeren Snacks, mitgebracht von Frau Gasch, einer liebevoll zusammengestellten Diashow mit Bildern aus unseren gemeinsamen zwei Jahren, ebenfalls von Frau Gasch, wurde das Treffen nostalgisch eingeleitet. Nicht fehlen durfte an diesem Nachmittag das Durchblättern des damaligen Abschiedsgeschenkes für Frau Gasch, eines selbstgestalteten Fotoalbums.
Doch das absolute Highlight des Wiedersehens war das Lesen der in der fünften Klasse vom „damaligen Ich“ geschriebenen Briefe. Um diesen Moment noch mehr zu würdigen, zogen alle zusammen in das Grüne Klassenzimmer, was auch einen Großteil der Erinnerungen der ehemaligen 6b darstellt. Beim Lesen der Briefe wurde viel gelacht, Erinnerungen ausgetauscht und die Überraschung über Dinge, die man schon wieder vergessen hatte, genossen. Nach vielen Gesprächen über die gemeinsame Zeit oder auch die Zukunft war das Wiedersehen viel zu schnell vorbei.
Mittlerweile konnte ein Teil der „alten“ 5b (anno 2014) am 09. Juli 2022 seinen Abiball feiern, bei dem auch noch ein letztes Mal ein Klassenfoto als Schüler entstanden ist. Die 5b war nicht nur eine gewöhnliche Klasse, sie war schon fast wie eine kleine Familie und wird auch bei zukünftigen Klassentreffen wieder zueinander finden.