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Schilleraner als Abgeordneter in Berlin

Durch den Geschichts- und Sozialkundeunterricht wurde ich, Bennet Fritsche, derzeit Neuntklässler am Friedrich-Schiller-Gymnasium Calbe  – immer interessierter an der großen und vielfältigen Politik unseres Landes.

Um mich über Führungen im Reichstagsgebäude zu informieren, surfte ich auf der Internetseite des Deutschen Bundestages und stieß dabei auf das Großplanspiel für politisch interessierte Jugendliche „Jugend und Parlament“. Um abschließend teilnehmen zu können, musste ich mich mit einem Mitglied des Bundestages aus meinem Wahlkreis in Kontakt setzen. Da ich selbstbereits Mitglied in der SPD bin, habe ich den Bundestagsabgeordneter Burkhard Lischka angeschrieben. Die Chancen eine Zusage zu erhalten, schätze ich eigentlich als sehr gering ein, da jeder Abgeordnete nur einen Jugendlichen zwischen 16 und 22 Jahren entsenden durfte. Allerdings bekam ich überraschend schnell sowohl eine Zusage vom Wahlkreisbüro als auch vom Bundestag.

Zu einem verlängerten Wochenende reiste  ich also in die Bundeshauptstadt nach Berlin. Dort angekommen, wurden wir jungen„Aushilfs-Politiker“ mit einer neuen Identität als fiktiver Abgeordneter in einer Partei ausgestattet. Anhand hypothetischer Gesetzesentwürfe bearbeiteten, diskutierten und korrigierten wir diesen in den nächsten Tagen in verschiedenen Ausschüssen und stimmten am Ende im berühmten Plenarsaal des Reichstages darüber ab.

Als Gesetzesentwürfe wurden „Direkte Demokratie“, „Bundeswehreinsatz in einem Kriegsgebiet“, „Tierschutz in der Landwirtschaft“ und „Deutsch als Landessprache“ ausgewählt. Ich selbst war Mitglied des Innenausschusses und hatte in dieser Funktion den Gesetzesentwurf „Direkte Demokratie“ zu bearbeiten. Als Vertreter der PGS, musste ich mich persönlich nicht groß in meiner Rolle umstellen, da die grundlegenden politischen Ansichten vergleichbar mit denen der SPD waren.

Rückblickend war es unheimlich interessant den Vorgang eines Gesetzes live und den Räumen, in denen es sonst um echte Gesetzesentwürfe geht, mitzuerleben. Außerdem hatten wir noch eine Hausführung, eine Besichtigung der Kuppel und ein zweistündiges Treffen mit unserem nominierten Bundestagsabgeordneten. Als Fazit muss ich sagen, dass die Tage im Bundestag mir sehr viel Spaß gemacht haben, ich enorm viel gelernt habe und nun auch verstehe, dass dieser Job sehr stressig und nicht so einfach ist, wie es von außen manchmal scheint.