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Baustart für den Herbst geplant

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 23. November 2024

Die Kreisverwaltung bereitet sich intensiv auf die Sanierung des Schillergymnasiums vor. In mehreren Jahren soll das Haus grundlegend energetisch erneuert werden.

VON THOMAS HÖFS

Ab dem kommenden Jahr startet eines der großen Herzensprojekte in der kleinen Saalestadt. Die Rede ist von der Sanierung des Schillergymnasiums.

Die Schule sollte schon vor Jahren saniert werden. Doch der Landkreis konnte als Träger des Hauses keine Fördermittel einwerben. Das ist nun in Zusammenarbeit mit der Saalestadt gelungen. Rund 5,4 Millionen Euro gibt es hier vom Land über das Städtebauprogramm. Das konnte nur die Stadt beantragen und schießt auch noch den Eigenanteil in Höhe von zehn Prozent zu.

„Zunächst einmal möchten wir noch einmal unsere Freude darüber zum Ausdruck bringen, dass wir gemeinsam mit der Stadt und der Unterstützung des Landes das Schiller-Gymnasium in Calbe sanieren können. Das sichert die Zukunft des Standorts, denn wir schaffen die Voraussetzung dafür, dass sich auch künftig Eltern und Lehrer mit gutem Gewissen explizit für den Standort entscheiden können. Die Schüler und Lehrer haben beste Bedingungen verdient. Die können wir nun schaffen. Das Calbenser Gymnasium zeigt seit Jahren eindrucksvoll, wie wichtig eine solche Einrichtung für den ländlichen Raum sein kann“, teilt Kreis-Pressesprecher Marko Jeschor auf Nachfrage mit.

Doch wie ist der Zeitplan? Wann können die Arbeiten beginnen ? „Mittlerweile befinden wir uns in der Ausschreibung für einzelne Fachplaner. Aufgrund des Investitionsvolumens handelt es sich um eine europaweite Ausschreibung. Wir gehen davon aus, dass wir die Fachplaner demnächst vertraglich binden können, um dann in die Vorplanung und Abstimmung mit allen Beteiligten gehen zu können. Wir hoffen, im Herbst nächsten Jahres mit der Sanierung beginnen zu können“, teilt Pressesprecher Marko Jeschor weiter mit.

Während der Bauzeit wird das alte Gebäude für den Schulbetrieb nicht mehr nutzbar sein. Der Kreis muss mit den Schülern umziehen, um den Bauarbeitern nicht im Weg zu stehen und gleichzeitig den Schulbetrieb absichern zu können. „Zur Aufrechterhaltung des laufenden Schulbetriebes bei gleichzeitiger Nutzung der unterschiedlich ausgestatteten Klassenräume über möglichst kurze Wegstecken, fiel die Wahl auf eine Container-Anlage. Die Container werden aus einzelnen Segmenten zu einem Klassenraum zusammengesetzt und mehrere Klassenräume aneinander gereiht. Um auch in kurzen Pausen einen Klassenraumwechsel nach Lehrplan gewährleisten zu können, ist geplant, dass die Container-Anlage direkt gegenüber auf dem Parkplatz entsteht. Das ist aus unserer Sicht und in Abstimmung mit der Schulleitung die beste Variante“, so die Kreisverwaltung.

Schulleiter Rolf-Uwe Friederichs hatte dies schon beim vergangenen Tag der offenen Tür erwähnt, als er die Eltern begrüßte. Die Lösung mit Containern hat dabei den Vorteil, dass die Schüler kurze Wege haben werden und der moderne Anbau weiter genutzt werden kann.

Doch reichen bei den ständig steigenden Preisen die Fördermittel für die Umsetzung des Projektes aus? „Die Baupreise unterliegen den realen Marktbedingungen aus stetig steigenden Baustoffpreisen und den steigenden Lohn- und Betriebskosten. Die zum Zeitpunkt der Fördermittelbeantragung ermittelten Kosten für die geplante Sanierung wurden für die Jahre 2025 bis 2027 inflationär hochgerechnet“, so die Kreisverwaltung. Deshalb sollte das Geld ausreichen, um das Projekt umzusetzen. Mit der Einsparung von Energie haben sich in der Vergangenheit bereits die Schüler beschäftigt und dafür einen Preis erhalten. Sie wollen sich auch mit einbringen und haben viele Ideen entwickelt, um im Schulbetrieb Energie zu sparen. „Die von der Schule entwickelten Konzepte zum Sparen von Strom und Wasser, zur Müllvermeidung und zum smartem Heizen unter dem Titel Energiesparschule finden systematische Umsetzung und bekamen mit dem Fördermittelbescheid zusätzlichen Schwung. Auf diesem Engagement aufbauend, erreichten uns bereits Anfragen zur Nutzung von Solarstrom, dem Einsatz von energiesparenden LED-Lampen und der Wunsch nach kooperativer Zusammenarbeit für eine grüne Schule“, so die Kreisverwaltung .

Die Sanierung der Schule soll in Zukunft jede Menge Energie einsparen. Die Kreisverwaltung hat auch ausgerechnet, was die millionenschwere Sanierung bringt. „Nach der energetischen Sanierung des Hauptgebäudes erwarten wir eine Reduzierung des Primärenergiebedarfes in diesem Gebäudeteil von bis zu 70 Prozent. Der Gesamtenergiebedarf für das Schillergymnasium ist abhängig von der Heizungstechnik und den winterlichen Temperaturen. Eine signifikante Reduzierung des Stromverbrauches bei einer zukünftig stärkeren Digitalisierung der Unterrichtsgestaltung erfolgt idealerweise über eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Gebäudedach zur Deckung eines möglichst großen Anteils des künftigen Strombedarfes. Dass das Konzept zur eigenen Energiegewinnung gewinnbringend ist, haben wir zuletzt mit unserer Solaranlage auf unserem IT-Gebäude in Bernburg nachgewiesen.“

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Revolution im Klassenzimmer: Abschied von der Kreidezeit!

Von einem Tag auf den anderen haben sich viele unserer Klassenzimmer komplett verändert. Gestern noch schrieben wir auf Kreidetafeln, aber heute ist alles anders. Die lang ersehnten elektronischen Tafeln sind endlich da. Nach vielen Jahren voller Bemühungen und Hoffnung auf eine Modernisierung ist die Digitalisierung am Friedrich-Schiller-Gymnasium einen sehr großen Schritt vorangekommen und sie bringt eine Fülle neuer Möglichkeiten für Lehrer und Schüler mit sich.
Mit der Einführung dieser neuen Technologie können wir nun digital lernen und vieles mehr. Die 21 gelieferten Tafeln, 8 fest installierte für den Neubau und 13 mobile für den Altbau, markieren fast ein neues Zeitalter an unserer Schule. Die mobilen Tafeln im Altbau sind bereits für die anstehende umfassende Sanierung vorbereitet, können nach Abschluss fest verbaut werden Diese Investition in das FSG Calbe zeigt erneut das große Engagement des Landkreises für unser Gymnasium.
Die elektronischen Tafeln bedeuten eine Verbesserung des Lernumfelds für alle Beteiligten, jetzt und auch in Zukunft und tragen zur Attraktivität des Schulstandortes bei.

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Bürgermeister im Sozialkundeunterricht

Kommunalpolitik ist ein Themenkomplex im Sozialkundeunterricht der Klasse 9. Passend dazu war vor kurzem der Calbenser Bürgermeister zu Gast im Friedrich-Schiller-Gymnasium Calbe, um den Schülern „einen kleinen Blick hinter die Kulissen“ zu ermöglichen.
Für den 90-minütigen Impulsvortrag hatte sich Sven Hause ganz aktuell die kürzlich zugesagte Sanierung des Altbaus mit knapp 6 Millionen Euro ausgewählt und dabei zu Beginn den Blick weit in die Vergangenheit reichen lassen. Ausgehend von zwei Schulstandorten in der Saalestadt zeigte er den Erbbaurechtvertrag vom 27. April 1994, durch den das eigentliche Stadteigentum für 99 Jahre an den Landkreis ging. Über 10 Jahre später erfolgte der ergänzende Neubau am Schulstandtort in der Großen Angergasse. Der Bürgermeister fügte mit Blick auf die riesige Investitionssumme hinzu: „Hier in der Aula kann man aber gut sehen, dass das alte Gebäude dringend sanierungsbedürftig ist.“
Somit mussten weitere Versuche, Lösungen für die notwendigen Baumaßnahmen zu finden, unternommen werden. 2011/2012 war der Antrag für das Förderprogramm Stark III für die energetische Sanierung leider nicht erfogreich.
„Danach ist fast 10 Jahre nichts passiert“, ergänzte Sven Hause, „Ende Mai 2021 waren dann Verkehrsminister Thomas Webel und der Landtagsabgeordnete Dr.Gunnar Schellenberger vor Ort und eröffneten die Idee, das notwendige Geld über die Städtebauförderung einzuwerben.“ Eine rückblickend toller Gedanke, wobei die Stadt nicht der Eigentümer ist und trotzdem den notwendigen 10-prozentigen Eigenanteil an der Gesamtsumme von 6 Millionen Euro aufbringen muss. Die anschließende Einstimmigkeit im Stadtrat der Saalestadt für „natürlich sehr viel Geld“ unterstreiche dabei einerseits die Priorität und Wichtigkeit des Gymnasiums, bringe andererseits aber leider auch die zeitliche Verschiebung vieler weiterer wichtiger Projekte nach hinten mit sich.
„Jetzt beginnt die Arbeit“, meinte das Stadtoberhaupt, teils müsse aufgrund des finanziellen Volumens Ausschreibungen europaweit stattfinden, aber in den folgenden Jahren sollen die Bauarbeiten für die grundhafte Sanierung durchgeführt werden.
In allen thematischen Abschnitten bekräftigte der Bürgermeister die Wichtigkeit des menschlichen Miteinanders zur Problemlösung, insbesondere der unermüdliche Einsatz der beteiligten Personen auf allen Ebenen hat letztlich zu diesem wichtigen Etappenerfolg gesorgt. Zweifelsfrei „bleibt in den kommenden Jahren noch viel zu tun, um die Bildungsstätte, das zugehörige Umfeld des neuzugestaltenden Bürgerparks und die Sanierung der Großen Angergasse gut und zukunftsfähig umzusetzen.“

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Entscheidung bis Mai über Förderung

Auf der Suche nach einer Finanzierungsmöglichkeit für die geplante Sanierung des Schillergymnasiums sieht der Kreis beim Bund eine Chance.

Es kommt nicht jeden Tag vor, dass ein Staatssekretär des Bundesinnenministeriums in Calbe vorbeischaut. Auf Einladung von Kulturstaatssekretär und Kreistagsmitglied Gunnar Schellenberger (CDU) besuchte Marco Wanderwitz (CDU) die Saalestadt, um sich dort im Gymnasium umzusehen. Seit Monaten sucht der Landkreis nach einer nicht genehmigten Finanzierung durch das Land für das Gymnasium in Calbe nach einer Möglichkeit, die geplante Sanierung des Gebäudes umzusetzen. Rund vier Millionen Euro will der Landkreis investieren, um das Haus wieder auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen, zeigt ein Porträt der Schule.

Landrat Markus Bauer (SPD), der dem Treffen beiwohnte, betonte, dass den Landkreisen für die geplante Investition zu wenig Mittel zur Verfügung stehen. Das Thema ist nicht neu und in vielen Bundesländern regelmäßig ein Thema, weiß der Parlamentarische Staatssektretär im Innenministerium, welches auch für Bau und Heimat zuständig ist.

Der Bund, sagte Marco Wanderwitz, nehme zunehmend eigenes Geld in die Hand, um mehr zu tun für die Reduktion des Klimagases Kohlendioxid. Dabei haben die Baufachleute im Haus vor allem die Gebäude im Visier. Ein großer Teil der jährlich verfeuerten fossilen Brennstoffe geht für die Beheizung von Gebäuden drauf. Werden sie in Zukunft besser gedämmt und halten moderne Fenster mehr Energie zurück, könnte der Energieverbrauch und damit der Ausstoß des Klimagases deutlich verringert werden. Um den Ländern und den Landkreisen unter die Arme zu greifen, wenn sie die notwendigen Sanierungen nicht selbst tragen können, hat der Bund eigene Mittel eingeplant, schilderte er. Aus diesem Topf könnte eine Sanierung möglicherweise finanziert werden, erklärte er.

Allerdings müsse die Fachabteilung die vom Landkreis durchgeführten Planungen zunächst prüfen und entsprechend beurteilen. Das werde mehrere Wochen in Anspruch nehmen, kündigte er an. Gunnar Schellenberger drängte darauf, dass der Landkreis bis Mai eine Entscheidung habe, ob der Bund die beantragten Mittel übernehmen könne. Denn die Schüler, Lehrer und Eltern wollten wissen, wann damit zu rechnen sei, dass sich das Schulgebäude in eine Baustelle verwandele.

Der Sanierungsbedarf an dem 1954 auf dem Gelände des ehemaligen Schlosses errichteten Schulgebäude lässt sich von außen erkennen. Zwar verfügt das Haus über neue Fenster und auch im Flur zeigen die Glaswände, dass der bauliche Brandschutz mit Brandabschnitten bereits baulich umgesetzt wurde. Ein Blick in die Klassenräume des Hauses zeigt allerdings, dass der Sanierungsbedarf sichtbar ist. Die Heizungsanlage ist alt, die Kabel liegen über Putz. Einen modernen Eindruck macht das Gymnasium in diesem Teil des Hauses nicht, räumt auch Schulleiter Rolf-Uwe Friederichs ein.

Zuletzt hatte der Landkreis hier vor elf Jahren das Dach des Gebäudes neu decken lassen. Der Anbau war seinerzeit bereits mit Hilfe eines Bundesprogramms finanziert worden, heißt es in der Kurzvorstellung des Schillergymnasiums. Der Bund finanzierte 2007 den Anbau, die Verbindung zu dem neuen Gebäude und die Cafeteria. Für das Altgebäude gab es kein Geld. Dabei wäre eine Sanierung des Hauses schon vor Jahren geboten gewesen. Denn das Altgebäude leidet unter größeren Schäden durch eindringende Feuchtigkeit. Der Bau muss vor der eigentlichen Sanierung zunächst trockengelegt werden. Die Mauern müssen anschließend so abgedichtet werden, dass das Wasser zukünftig kein Problem mehr für das Haus ist. Anschließend müssen die betroffenen Fußböden in dem Gebäude erneuert werden. Außerdem soll die Fassade saniert und die Fenster sollen ausgetauscht werden. Die Räume sollen zudem einen Sonnenschutz erhalten, um im Sommer das Lernen in den Räumen erträglicher zu machen. Außerdem sollen die Klassenräume saniert werden. Künftig Energie und Geld soll aber mit der Dämmung des Dachgeschosses eingespart werden. Allein dieser Bauumfang wird auf rund 1,65 Millionen Euro geschätzt.

Rund eine Million Euro will der Landkreis in die Heizungs- und Regelungstechnik des Hauses stecken. Vorstellen kann sich die Schule hier auch den Einbau eines Blockheizkraftwerkes. Diese modernen Heizungen verbrennen zwar fossile Brennstoffe, sind aber sehr effizient, was den Wirkungsgrad angeht. In erster Linie erzeugen die Anlagen Strom. Die dabei entstehende Wärme wird dann für die Heizung genutzt. Außerdem soll in dem Haus eine moderne Regelungstechnik eingebaut werden, die dafür sorgt, dass die eingestellten Temperaturen gehalten werden. In der Aula soll außerdem eine Lüftungstechnik eingebaut werden. Außerdem sieht die Planung vor, die komplette Verkabelung des Gebäudes zu erneuern. Außerdem soll es für die Barrierefreiheit einen Aufzug geben, heißt es in der Übersicht.

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 24. Januar 2020