Kürzlich hatten wir, die Klassenstufe 9 des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe, die Ehre, das Rollstuhlteam des Projekts „Bewegung macht Schule“ zu begrüßen.
Innerhalb von drei Unterrichtsstunden wurden wir mit Alltags- und Sportrollstühlen vertraut gemacht. Mit diesen haben wir gelernt, welche Schwierigkeiten Rollstuhlfahrer bei alltäglichen Dingen, wie dem Überqueren der Straße, verschiedenen Untergrundbedingungen und kleineren Hügeln haben. Außerdem konnten wir in speziellen Basketballrollstühlen unsere Wendigkeit, Schnelligkeit und natürlich unser Geschick mit dem Ball, vom Rollstuhl aus, entdecken.
Wir haben sehr viel aus dieser kurzen Zeit mitgenommen und sind den Mitarbeitern dieses Projekts sehr dankbar für ihren Einsatz und ihre Geduld!
Schlagwort: Klasse 9
Betriebspraktikum bringt viele spannende Einblicke
Das Betriebspraktikum am Friedrich-Schiller-Gymnasium Calbe zeichnete sich in diesem Schuljahr durch einige organisatorische Besonderheiten aus, offenbarte andererseits aber auch erneut, wie toll die Schilleraner Werbung in eigener Sache und für ihr Gymnasium machten.
Nach mehrmaligem Aufschieben starteten Mitte Mai die zehnten Klassen voller Elan in ihr einwöchiges Praktikum. Im Anschluss an die nachfolgenden Ferien konnten dann die Neuntklässler ihre ersten Erfahrungen im Berufsleben machen.
Wie viele spannende Möglichkeiten der Salzlandkreis und das angrenzende Umland bieten, zeigt die Vielzahl der unterschiedlichsten Praktikumsstellen der Schülerinnen und Schüler. Von der Bootsbaumanufaktur über die Sparkasse, den Tierarzt, die Bundeswehr, das Architekturbüro, den Gärtnereibetrieb und die PR-Agentur bis hin zur Notaufnahme war wirklich nahezu alles dabei. In den fünf Tagen tauschten die Schilleraner nicht nur ihren gewohnten Klassenraum ein, sondern schlüpften auch in völlig neue Rollen. Bekleidet mit Schutzmaske und weißem Mantel im Labor, mit Arbeitskleidung beim Schulhofpflastern oder eben auch in gewohnter Kleidung fügten sie sich nahtlos in das jeweilige Berufsumfeld ein. Ob versunken in einer Traube spielender Kinder in der KITA, als Lernbegleiter in der Grundschule, in Vorbereitung eines Gerichtstermins einer Rechtsanwältin oder auch als „offenes Ohr“ im Alten- oder Kinderheim, überall war die Meinung der Praktikumsbetreuer in der Reflexion einhellig überaus positiv. Allzu oft ergänzend verbunden mit ein wenig Wehmut: „Gern würden wir sie oder ihn länger hier bei uns behalten.“
Mehr Werbung geht jedenfalls nicht.
Bericht im MDR-Fernsehen: Projekttag Rollstuhlsport der 9. Klassen
Das Wandern ist des Schillers Lust
Schüler organisieren eigenständig die Simulation zur Bundestagswahl 2021
Sportaktivwoche an unserem Gymnasium
Süßes Willkommen zum Start in den Regelunterricht
Stadtratsentscheidung zu einem Skatepark für Calbe
Im Sozialkundeunterricht der neunten Klassen tauchen die Schüler in die verschiedenen politischen Entscheidungsebenen ein. Angefangen bei der Kommune Calbe über das Bundesland Sachsen-Anhalt und die Bundesebene der Bundesrepublik Deutschland folgt die Europäische Union. Die Entscheidungsprozesse sind dabei überaus vielfältig und kompliziert, sodass im Anschluss an die theoretischen Betrachtungsweisen bestmöglich das „eigene Erleben“ folgen sollte.
Im Rahmen einer Problemanalyse zu den Freizeitangeboten in der Saalestadt schlüpfen die Schüler in die Rolle der Calbenser Stadträte und diskutieren über den Bau einer Skateanlage. In den Vorgesprächen der einzelnen Fraktionen, wie zum Beispiel „Rolandgängster“, „Saalefischer“, „Make Calbe Great Again“, oder „Calbenser lieben Calbe“, werden Für- und Gegenargumente besprochen und Verhandlungsstrategien erarbeitet. Beim Aufeinandertreffen im Stadtrat tauchen dann schnell Meinungsverschiedenheiten auf. Streitpunkte wie „Sollte man lieber gleich eine große Variante anstreben oder eher eine billigere Probeversion bauen?“, „Ist der Standort im nördlichen Gewerbegebiet wirklich so vorteilhaft oder bietet die Grüne Lunge mehr Möglichkeiten?“ und „Wie wird bei möglichen Problemen verfahren, zum Beispiel Lärm, Müll oder Vandalismus, können ein Zaun, Kameraüberwachung oder einfach nur Eigenverantwortung der Jugendlichen Abhilfe schaffen?“ werden diskutiert.
Irgendwann gilt es dann aber auch eine Entscheidung zur Lösung der Problemstellung herbeizuführen. Wie schwer es allerdings häufig ist, eine einfache Mehrheit für seine Positionen zu bekommen und möglichst viele Stadtratsmitglieder zu überzeugen, spüren die Schüler in ihren eingenommenen Stadtratsrollen. Mit dem bestmöglichen Kompromiss im Gepäck gilt es im Nachgang dann noch darum, den gesamten erlebten Ablauf anhand verschiedener Kriterien zu bewerten. Einig sind sich die Akteure zumeist in jedem Fall: „Einfach ist Politik keinesfalls.“
Interessante, wenn auch teils wilde Einblicke in die Arbeit des Landtags
Insbesondere das Fach Sozialkunde lebt im Unterrichtsalltag von der Aktualität der Ereignisse und ist dabei natürlich immer bestrebt, dies jeweils erklärend in die theoretischen Zusammenhänge zu integrieren. Hinzu kommt der Anspruch, die politischen Wege der Entscheidungsfindung möglichst klar aufzuzeigen.
All diese grundlegenden Aspekte konnte die Exkursion der neunten Klassen des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe zum Landtag des Landes Sachsen-Anhalt in Magdeburg vereinigen. Im Anschluss an einen kurzweiligen Informationsvortrag zum strukturellen Aufbau und einen Rundgang durch das Landtagsgebäude hatten die Schüler gespannt auf der Besuchertribüne zum Plenum platzgenommen, um dann der namentlichen Abstimmung zur Parlamentsreform zu folgen. Bereits hier fiel der teils ungewöhnlich schroffe Ton im Miteinander der Abgeordneten auf. Auch im Rahmen der aktuellen Debatte zur gescheiterten Regierungsbildung in Thüringen ging es wild zu, unzählige Zwischenrufe und bewusste Störungen der Redner verdutzten einerseits sehr, sorgten aber auch für anhaltende interessierte Blicke auf der Besuchertribüne.
So war es dann auch wenig verwunderlich, dass der Abgeordnete Carsten Borchert im Nachgang im Gespräch mit den Schülern eine Vielzahl an Fragen zur Arbeitsweise des Parlaments beantworten musste. Natürlich blieb auch die Antwort auf die Fragen nach dem Verdienst, dem Zeitaufwand und dem allgemeinen Politikersein in der sehr offenen Runde nicht unbeantwortet. Abschließend wurden dann auch die Schilleraner nochmal zu Experten, quasi in eigener Sache. Die Frage nach einem strikten Handyverbot an sachsen-anhaltinischen Schulen wurde tags zuvor im Landtag diskutiert und nun im Gespräch engagiert und überaus fundiert fortgeführt. Letztlich aus dem Sozialkundeunterricht in den politischen Alltag.
Voll des Lobes über die Praktikanten
„Mittendrin statt nur dabei“ oder zumindest so ähnlich könnte das Motto des Betriebspraktikums der Schüler der neunten Klassen des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe lauten. In den letzten zwei Wochen vor den Weihnachtsferien tauchten sie, verstreut auf den gesamten Salzlandkreis, in sehr unterschiedlichen Unternehmen in das Berufsleben ein.
Der erste Blick von Praktikumsbetreuer Stefan Lenhart reichte zumeist aus, um schnell zu sehen, dass seine Schützlinge ihre Sache mehr als gut machten. Im Kindergarten umzingelt von Kindern auf dem Spielteppich, mit schmutzigem Gesicht an der Schleifmaschine, freundlich am Sparkassenschalter, fleißig an der Druckmaschine oder gerade mittendrin in der Freizeitgestaltung im Seniorenwohnheim, egal wo, die Verantwortlichen vor Ort waren allesamt voll des Lobes. Freundlich, fleißig, zuverlässig und selbstständig waren nur einige Attribute, die immer wieder angeführt wurden. Auch in Grundschulen, KFZ-Werkstätten, Apotheken sowie Industrie- und Handwerksbetriebe der Region schnupperten die Schilleraner ebenso in den Arbeitsalltag hinein, wie unter anderem im Krankenhaus, in der Landwirtschaft, in der Altenpflege und im Amtsgericht.
Wer sich von den Schülern also später mal für eine Berufsausbildung und nicht für ein Studium entscheiden wird, scheint also bereits schon jetzt gut auf die anstehende nächste Lebensphase vorbereitet zu sein, wenngleich nach den Weihnachtsferien wieder die gewohnten Aufgaben in der Schule auf die Schilleraner warten.