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Stadtratsentscheidung zu einem Skatepark für Calbe

Im Sozialkundeunterricht der neunten Klassen tauchen die Schüler in die verschiedenen politischen Entscheidungsebenen ein. Angefangen bei der Kommune Calbe über das Bundesland Sachsen-Anhalt und die Bundesebene der Bundesrepublik Deutschland folgt die Europäische Union. Die Entscheidungsprozesse sind dabei überaus vielfältig und kompliziert, sodass im Anschluss an die theoretischen Betrachtungsweisen bestmöglich das „eigene Erleben“ folgen sollte.  

Im Rahmen einer Problemanalyse zu den Freizeitangeboten in der Saalestadt schlüpfen die Schüler in die Rolle der Calbenser Stadträte und diskutieren über den Bau einer Skateanlage. In den Vorgesprächen der einzelnen Fraktionen, wie zum Beispiel „Rolandgängster“, „Saalefischer“, „Make Calbe Great Again“, oder „Calbenser lieben Calbe“, werden Für- und Gegenargumente besprochen und Verhandlungsstrategien erarbeitet. Beim Aufeinandertreffen im Stadtrat tauchen dann schnell Meinungsverschiedenheiten auf. Streitpunkte wie „Sollte man lieber gleich eine große Variante anstreben oder eher eine billigere Probeversion bauen?“, „Ist der Standort im nördlichen Gewerbegebiet wirklich so vorteilhaft oder bietet die Grüne Lunge mehr Möglichkeiten?“ und „Wie wird bei möglichen Problemen verfahren, zum Beispiel Lärm, Müll oder Vandalismus, können ein Zaun, Kameraüberwachung oder einfach nur Eigenverantwortung der Jugendlichen Abhilfe schaffen?“ werden diskutiert.

Irgendwann gilt es dann aber auch eine Entscheidung zur Lösung der Problemstellung herbeizuführen. Wie schwer es allerdings häufig ist, eine einfache Mehrheit für seine Positionen zu bekommen und möglichst viele Stadtratsmitglieder zu überzeugen, spüren die Schüler in ihren eingenommenen Stadtratsrollen. Mit dem bestmöglichen Kompromiss im Gepäck gilt es im Nachgang dann noch darum, den gesamten erlebten Ablauf anhand verschiedener Kriterien zu bewerten. Einig sind sich die Akteure zumeist in jedem Fall: „Einfach ist Politik keinesfalls.“

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IT macht Schule am FSG Calbe – Landrat Markus Bauer zu Gast

RBW-Regionalfernsehen – Bericht vom 22. Juni 2020:

Link zum Videobeitrag: https://rbwonline.de/index.php?cmd=70868

Pressemitteilung des Salzlandkreises vom 26. Juni 2020:

Dank „IT macht Schule“ können Schüler und Lehrer im Salzlandkreis während der Corona-Krise problemlos kommunizieren. Was hinter der Plattform steckt und wie viel mehr Schüler die vielfältigen Möglichkeiten nutzen könnten.

Der Salzlandkreis hat mit „IT macht Schule“ einen Volltreffer bei der technischen Ausstattung seiner Sekundarschulen und Gymnasien gelandet. Das haben Lehrer und auch Schüler verschiedener Schulen Landrat Markus Bauer bei Gesprächen in den vergangenen Tagen bestätigt. Der Landrat wollte an den Gymnasien in Calbe und Bernburg wissen, inwiefern die vom Salzlandkreis zur Verfügung gestellte Hard- und Software den Unterrichtsalltag während der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Schulschließungen unterstützen konnte.

So sagte Steffen Schmidt, Schulleiter des Gymnasiums Carolinum in Bernburg: „Die Schulschließungen kamen für uns alle völlig unerwartet. Mit Hilfe des Salzlandkreises haben wir dennoch schnell fast alle Schüler digital erreicht.“ Schülersprecher Bill Heyer sagte: „Das Portal ist sehr übersichtlich. Es hat vielen Schülern geholfen, Daten hochzuladen und sich auszutauschen.“ Ähnlich äußerten sich Lehrer und Schüler dem Landrat gegenüber auch in Calbe. Schulleiter Rolf-Uwe Friederichs sagte: „Die Plattform war die Basis, um den Unterricht überhaupt fortsetzen zu können.“


Paula B. Ihlo aus Brumby, Siebtklässlerin am Gymnasium in Calbe, Sozialkundelehrer Stefan Lenhart, Schulleiter Rolf-Uwe Friederichs und Landrat Markus Bauer im Gespräch. | Foto:Marko Jeschor/Pressestelle Salzlandkreis

Landrat Markus Bauer nahm das überwiegend positive Feedback natürlich gern auf. Er sagte: „Wir haben früh erkannt, dass eine moderne IT-Ausstattung in unseren Schulen für den Unterricht notwendig ist. Wie wichtig solche Investitionen tatsächlich sind, hat uns die Corona-Krise jetzt ganz deutlich gezeigt.“ Der Landrat betonte, die Gefahr von weiteren Schulschließungen aufgrund des neuartigen Corona-Virus sei noch nicht vorüber. Das sehe man auch in Sachsen-Anhalt. Es sei zumindest aber gut zu wissen, dass der Salzlandkreis seine Schulen bestmöglich beim sogenannten „Homeschooling“ unterstützen könne.

Mit „IT macht Schule“ investiert der Salzlandkreis seit 2014 stetig in die digitale Infrastruktur an den Schulen in eigener Trägerschaft. Dazu zählen insbesondere die Gymnasien und Sekundarschulen. An den Einrichtungen stehen Schülern und Lehrern sowohl Endgeräte als auch spezielle Programme zur Verfügung, über die internetbasiert Daten ausgetauscht werden können. Die Kosten allein für die Technik liegen bei mehreren Millionen Euro. Hinzu kommen Personalkosten für den Betrieb sowie die Weiterentwicklung der Programme.

Aktuell nutzen die zahlreichen Möglichkeiten der Plattform rund 85 Prozent der über 12.300 Schüler sowie über 1.200 Lehrer und pädagogische Mitarbeiter an den genannten Schulformen. Sie alle haben einen eigenen Zugang, um von zu Hause entweder den Stundenplan abzurufen oder Unterrichtsmaterialien hoch- bzw. runterzuladen. Die Kommunikation ist dank eines abgeschlossenen Systems datenschutzkonform. Das haben unabhängige Überprüfungen ergeben.

Die externen Zugriffe auf das Portal stiegen nach Angaben des zuständigen Fachdienstes für Informations- und Kommunikationstechnik während der Schulschließungen Mitte März sprunghaft an. In wenigen Tagen wurden an einzelnen Schulen teilweise Datenmengen von bis zu 60 GB auf die Plattform hochgeladen. Dennoch konnte der zuständige Sachgebietsleiter Stefan Jorde berichten: „Das System lief und läuft stabil.“ Der Landrat lobte deshalb auch das außerordentliche Engagement seiner Mitarbeiter.

Wie umfassend die Möglichkeiten für alle Schulen in Trägerschaft der Salzlandkreises sind, stellte Anfang der Woche das Carolinum dem Landrat detailliert vor. Lehrer Henning Mogck brachte es nach dem halbstündigen Einblick auf den Punkt: „Mit ‚IT macht Schule‘ lässt sich der Unterricht vollständig abbilden.“ Was jedoch bisher fehle, seien Chat- oder Videofunktionen, damit sich Schüler und Lehrer digital austauschen können. Kritisiert wurde von Schülersprecher Bill Heyer auch, dass nicht alle Schüler zu Hause einen Computer besitzen und damit keine Chance hatten, Daten abzurufen.

Landrat Markus Bauer betonte, man habe ein Fundament für digitale Unterrichtseinheiten geschaffen. Damit sei es dem Salzlandkreis jetzt möglich, weitere Funktionen und auch Technik zur Verfügung zu stellen. In diesem Zusammenhang sprach er auch die von der Bundesregierung zur Verfügung gestellten Fördermittel über den sogenannten Digitalpakt an. „Wir werden natürlich weiter investieren.“ Digitale Technik sei nicht nur während einer Krise wie der jüngsten enorm von Bedeutung, sondern auch für eine zeitgemäße Wissensvermittlung. „Die Schüler wachsen mit den Medien auf.“ Gleichwohl könne die Technik den persönlichen Kontakt von Schülern und Lehrern nicht ersetzen.

Der Landrat kündigte auch an, mit der Landesregierung über „IT macht Schule“ zu sprechen. Dafür stehen bereits entsprechende Termine fest. Vorab sagt Markus Bauer: „Wir haben ein bewährtes und jederzeit erweiterbares System, das alle Schulen im Land nutzen könnten.“

Übrigens: Den digitalen Unterricht ermöglicht der Salzlandkreis indes auch mit dem flächendeckenden Breitbandausbau. Mit über 33 Millionen Euro dafür gewährleistet der Landkreis, dass Schüler die digitalen Möglichkeiten auch zu Hause nutzen können.

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Interessante, wenn auch teils wilde Einblicke in die Arbeit des Landtags

Insbesondere das Fach Sozialkunde lebt im Unterrichtsalltag von der Aktualität der Ereignisse und ist dabei natürlich immer bestrebt, dies jeweils erklärend in die theoretischen Zusammenhänge zu integrieren. Hinzu kommt der Anspruch, die politischen Wege der Entscheidungsfindung möglichst klar aufzuzeigen.

All diese grundlegenden Aspekte konnte die Exkursion der neunten Klassen des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe zum Landtag des Landes Sachsen-Anhalt in Magdeburg vereinigen. Im Anschluss an einen kurzweiligen Informationsvortrag zum strukturellen Aufbau und einen Rundgang durch das Landtagsgebäude hatten die Schüler gespannt auf der Besuchertribüne zum Plenum platzgenommen, um dann der namentlichen Abstimmung zur Parlamentsreform zu folgen. Bereits hier fiel der teils ungewöhnlich schroffe Ton im Miteinander der Abgeordneten auf. Auch im Rahmen der aktuellen Debatte zur gescheiterten Regierungsbildung in Thüringen ging es wild zu, unzählige Zwischenrufe und bewusste Störungen der Redner verdutzten einerseits sehr, sorgten aber auch für anhaltende interessierte Blicke auf der Besuchertribüne.

So war es dann auch wenig verwunderlich, dass der Abgeordnete Carsten Borchert im Nachgang im Gespräch mit den Schülern eine Vielzahl an Fragen zur Arbeitsweise des Parlaments beantworten musste. Natürlich blieb auch die Antwort auf die Fragen nach dem Verdienst, dem Zeitaufwand und dem allgemeinen Politikersein in der sehr offenen Runde nicht unbeantwortet. Abschließend wurden dann auch die Schilleraner nochmal zu Experten, quasi in eigener Sache. Die Frage nach einem strikten Handyverbot an sachsen-anhaltinischen Schulen wurde tags zuvor im Landtag diskutiert und nun im Gespräch engagiert und überaus fundiert fortgeführt. Letztlich aus dem Sozialkundeunterricht in den politischen Alltag.

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Live vor Ort beim seltenen Hammelsprung 

Im Rahmen der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestags gibt es einige Besonderheiten, die den Bürgern eher unbekannt, weil sehr selten sind. Pünktlich zum Besuch der Sozialkundekurse der elften Klasse des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe fand zufällig und völlig unverhofft ein so genannter „Hammelsprung“ statt. Aufgrund eines unklaren Abstimmungsverhältnis verließen alle Abgeordneten den Plenarsaal und kehrten über drei verschiedene Türen für „Ja“, „Nein“ und „Enthaltung“ wieder zurück. Ein perfektes Beispiel für die zuvor nur theoretisch im Unterricht besprochenen Verfahrensweisen.

Nach weiteren Abstimmungen folgte eine Debatte zum Regionalisierungsgesetz, „mehr Geld in die Infrastruktur“. Neben vielen Eindrücken zu Verfahrensabläufen im Bundestag folgte der sicherlich spannendere Teil mit dem Expertengespräch mit Tino Sorge. Der CDU-Abgeordnete mit dem Spezialgebiet „Gesundheit“ konnte sich vor Schülerfragen kaum retten, einerseits wurden Themen wie Abtreibungsregelungen, Ärztemangel und Landarztprogramm, Coronavirus und die Zugangsvoraussetzungen zum Medizinstudium diskutiert, andererseits interessierten sich die Schüler für den politischen Werdegang, den Kontakt zu Bundeskanzlerin Angela Merkel und die möglichen unbeliebten Tätigkeiten eines Politikers. Rasend schnell war eine Stunde vorbei, schnell noch ein Erinnerungsfoto und schon ging es für Tino Sorge zur nächsten namentlichen Abstimmung und für die Schilleraner auf die Kuppel des Reichstags.

Gemeinsames Erinnerungsfoto nach dem informativen Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Tino Sorge.

Mit einer tollen Aussicht von ganz oben hatten sie einerseits die Abgeordneten im Plenum und andererseits die Dächer Berlins im Blick. Eine ebenfalls tolle Sicht hatte zum Abschluss das Besucherrestaurant des Paul-Löbe-Hauses zu bieten, direkt an der Spree konnte die Reisegruppe nicht nur entspannt essen, sondern auch die Erkenntnisse des Tages samt Hammelsprung diskutieren.

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Europawahl-Generalprobe bringt deutliches Ergebnis

Spätestens seit den Fridays for Future Demonstrationen zeigt sich, dass viele Jugendliche ein ausgeprägtes Interesse an verschiedenen Politikfeldern besitzen. Auch die Diskussion zur Absenkung des Wahlalters und somit den demokratischen Zugang zur Mitbestimmung für unter 18-Jährige ist keinesfalls neu. Doch obwohl viele Schüler des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe eine offizielle Wahleinladung erhielten, begrenzt sich ihre Wahlmöglichkeit auf den kommunalen Bereich.

Umso größer war in der vergangenen Woche die Freude, dass sie im Rahmen der Juniorwahl 2019 zur Europawahl zumindest innerhalb des Sozialkundeunterrichts ihre Stimmabgabe simulieren und ein politisches Meinungsbild nach außen tragen konnten.

Natürlich stand in der Schule in erster Linie der komplexe Ablauf der Wahl im Mittelpunkt: von der Erstellung der Wahleinladungen, über die Bestellung der Wahlhelfer, die Durchführung dereigentlichen Wahl bis hin zur Auszählung und Auswertung. Für die Schüler jedoch ging es vielmehr darum, ihre politischen Ansichten bei der „Europawahl-Generalprobe“ zu zeigen, was bereits die vielen Diskussionen der Acht- bis Elftklässler im Vorfeld zeigten.

Die durchgeführte Juniorwahl 2019 zur Wahl des Europaparlaments ist dabei möglichst realitätsnah aufgebaut, mit den originalen Stimmzetteln müssen sich die Schüler im Anschluss in eine Wahlkabine begeben und anschließend ihren Stimmzettel ordentlich gefaltet in die versiegelte Urne stecken.

Das unten aufgeführte Wahlergebnis zeigt dabei sicherlich auffällige und begründbare Unterschiede. Wohl deutlich wichtiger als das eigentliche Ergebnis scheint aber vielmehr, dass die Schüler nicht nur mit einer Wahlbeteiligung von 90 Prozent glänzten, sondern ihre Stimme überwiegend auch wohl überlegt und vor allem gerne abgegeben haben.

Ergebnis der Juniorwahl 2019 des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe

Partei Anzahl der Stimmen Stimmenanteil in Prozent
CDU 28 11,5
Die Linke 13 5,3
SPD 30 12,3
AfD 27 11,1
Grüne 45 18,5
FDP 21 8,6
Tierschutzpartei 16 6,6
Piraten 6 2,5
Die Partei 35 14,4
Sonstige 22 9,0
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Schwierigkeiten der Entscheidungsfindung in der europäischen Politik am Europatag im Planspiel spielerisch erfahren

Die grundlegende Fragestellung war denkbar simpel: Im Zuge der Klima- und Energiepolitik sollten die Schüler über den Atom- und Kohleausstieg in Europa diskutieren.

Wie schwierig diese doch so einfache Frage allerdings zu beantworten ist zeigte sich bei den umfangreichen Diskussionen über die zu formulierende Gesetzesvorlage. Allein die prozentuale Verteilung im Energiemix zwischen erneuerbaren und fossilen Energieträgern und die entsprechende Laufzeit zum Erreichen boten eine Vielzahl von Ideen und Anträgen.

So waren die Zehntklässler des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe auch in den Pausen des Planspiels überaus engagiert, um in „Hinterzimmergesprächen“ für Mehrheiten in der Entscheidungsfindung zu werben. Am 09. Mai 2019, dem Europatag, schlüpften die Schilleraner einen kompletten Schultag lang in die Rollen der politischen Akteure der Europäischen Union. Als Mitglieder der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments, des Ministerrats oder als Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Interessengruppen und der Presse gestalteten die Teilnehmenden in Eigenregie die europäische Politik.  Hierbei spürten sie sehr schnell, wie schwierig es sein kann, die unterschiedlichen Meinungen, Vorstellungen und Interessen der politischen Lager innerhalb der Europäischen Union in einem Kompromiss zu vereinen.

Besonderes Lob gebührte an diesem Tag den Vorsitzenden und Vizevorsitzenden der Europäischen Institutionen. Sie hatten die Aufgabe, die Debatten anzuleiten und die verschiedenen Interessen miteinander in Einklang zu bringen. Und allein bei der Laufzeit und dem Energiemix gab es, wie erwähnt, ja schon reichlich zu tun.

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Ausstellung mit erstem Rundgang eröffnet

Der Schulleiter des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe, Rolf-Uwe Friederichs, war sich sicher: „Auch ihr Schüler leistet einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung des Fundaments unserer Demokratie“ und sprach dabei stellvertretend die Klasse 9a, die in ihrer Sozialkundestunde die ersten Besucher der Ausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ im schuleigenen Lesesaal der Bibliothek waren.

Ergänzend sagte er: „Es ist ja bei uns Tradition, dass die Großen interessante Sachen für die Kleinen vorbereiten und so ist es diesmal natürlich auch.“ Und so standen Lea Richter, Lydia Lehmann, Sandy Bartel, Hannah Rust und Chris Pfanne auch schon bereit, um die Schüler durch die Ausstellung zu führen.

In einem im Vorfeld stattfindenden Workshop hatten sie sich intensiv mit Marie Reinhold und Wolfgang Höffken von der Friedrich-Ebert-Stiftung vorbereitet, verschiedene Schwerpunkte zu Demokratie und Rechtsextremismus bearbeitet und sich eigene Eindrücke von den Ausstellungsinhalten gemacht.

Und so lief dann auch der erste Rundgang überaus entspannt und interessiert. Lea und Lydia diskutierten mit ihren jüngeren Mitschülern anschaulich über die grundlegenden Aspekte unserer Demokratie, einen Überblick über die rechtsextremen Strukturen in unserem Bundesland gab Chris, Hannah zeigte beispielhaft Straftaten und Todesfälle auf und abschließend präsentierte Sandy verschiedene Möglichkeiten im Umgang mit Stammtischparolen und extremistischen Meinungsbildern.

In dem zweiwöchigen Ausstellungszeitraum werden sich demnach mit Sicherheit noch viele weitere Calbenser Schüler mit dem Thema „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ beschäftigen.

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Tagesordnungspunkt 5: „Stärkung der Kultur im ländlichen Raum“

Es war sicherlich eine dieser neuen Erfahrungen, die die Schüler der Klassenstufe 11 des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe bei ihrer Exkursion zum Bundestag nach Berlin machten, denn die Arbeit des Plenums folgt einem strengen Ablauf mit festgelegten Tagesordnungspunkten, ähnlich einem Stundenplan.

Während des einstündigen Besuchs der Debatte diskutierten die Parlamentarier über den TOP 5 „Stärkung der Kultur im ländlichen Raum“, ein langweilig klingendes Thema, welches die Schüler deutlich mehr interessierte, als gedacht.

Nun aber von Anfang an: Begrüßt wurden die Schilleraner bei eisigen Temperaturen in der Bundeshauptstadt von strahlendem Sonnenschein, sodass sie ihre freie Zeit optimal für einen Bummel durch das Botschafts- und Parlamentsviertel vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten nutzen konnten. Für Viele eine große Umstellung von der Kleinstadt am Saalebogen zum Großstadttrubel an der Spree.

Als die Schüler anschließend auf der Besuchertribüne des Bundestags beziehungsweise in der Debatte angekommen waren, blieben ihnen die vielen Kunstwerke an den Wänden, die eindrucksvolle Architektur des Reichstagsgebäudes als auch verschiedenste Verhaltensweisen der Politiker nicht unbemerkt.

Im Zuge der Aussprache zum TOP 5 waren die Schüler auf einmal mittendrin, die Ideen Vereine, Feuerwehren, Schulen und Kinos im ländlichen Raum stärker zu unterstützen, erzeugte ihr Interesse, sodass sie nicht nur dem Debattenverlauf aufmerksam folgten, sondern einzelne Fragen und Anregungen in das nachfolgende Expertengespräch mit Burkhard Lischka übernahmen.

In der kurzweiligen, offenen und munteren Diskussion ging es natürlich um noch viel mehr Themen, unter anderem die Legalisierung von Cannabis, die Homo-Ehe, die Arbeit und das Gehalt von Bundestagsabgeordneten, den Kohleausstieg und Einschränkungen beim Wahlrecht.

Nach dem Besuch der Glaskuppel, verbunden mit einem tollen Blick über die Dächer Berlins, und dem Besucherrestaurant im Paul-Löbe-Haus, direkt an der Spree gelegen, kehrten die Schilleraner mit vielen neuen Einsichten und Erfahrungen in ihre ländliche Heimat zurück.

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Von „A“ wie Arzt bis „Z“ wie Zahntechniker – beim Schilleraner Betriebspraktikum ist so ziemlich alles dabei

Viel Werbung in eigener Sache und vor allem viel Werbung für ihr Gymnasium haben die Schilleraner der Klassenstufe neun in den zurückliegenden beiden Wochen kurz vor den Weihnachtsferien machen können. Im Rahmen des Schulpraktikums tauschten sie die Schulbank gegen einen Arbeitsplatz in einem Unternehmen im Salzlandkreis und überzeugten dabei auf ganzer Linie.

Ob im Seniorenwohnheim als Pfleger, im Bürgerservice der Stadt Schönebeck, als Helfer beim Tierarzt oder in einer Werkstatt als Handwerker, die Einsatzgebiete waren dabei überaus vielfältig. Auch ein Architekturbüro, das Krankenhaus, die Druckerei, die Apotheke, die Polizei, regionale Chemiekonzerne und die Energieversorger waren Anlaufpunkte und zeigten sich dabei glücklich über die zusätzliche Hilfe der Praktikanten.

Auch in Kindergärten, in der Schule oder im Einzelhandel engagierten sich die Schüler, die einhellige Meinung der Betreuer war dabei überall nahezu gleich: „Gern würden wir sie länger bei uns behalten.“ Mehr Werbung geht wohl nicht.

Mit diesem ersten Praktikum sollte den Schülern ein allgemeiner Einblick in das Berufsleben gewährt werden. Für viele Schilleraner war es der erste und zugleich völlig neue Blick auf die Berufswelt fernab vom Schulalltag. In der Rückschau ist in jedem Fall klar, dass die Schüler bereits gut auf die bald anstehende nächste Lebensphase im Berufsleben vorbereitet zu sein scheinen, wenngleich nach den Weihnachtsferien wieder die gewohnte Schulbank auf die Schilleraner wartet.

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Europäische Politik am Europatag im Planspiel spielerisch erfahren

44 Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Calbe verhandelten in einem Planspiel einen kompletten Schultag lang die Neuregelung der europäischen Energiepolitik und diskutierten außerdem mit dem Bundestagsabgeordneten Burkhard Lischka.

„Als Politiker muss man Fachwissen haben und auch sozial kompetent sein“, sagte eine Schülerin, die für einen Tag den Vizevorsitz im Europäischen Parlament übernahm. Gemeinsam mit ihren 43 Mitschülerinnen und Mitschülern durfte sie am 9. Mai 2018, dem Europatag, in die Rollen der politischen Akteure der Europäischen Union schlüpfen. Als Mitglieder der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments, des Ministerrats oder als Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Interessengruppen und der Presse gestalteten die Teilnehmenden in Eigenregie die europäische Politik. Alle waren mit großem Elan bei der Sache und spürten, wie schwierig es sein kann, die unterschiedlichen Meinungen, Vorstellungen und Interessen der politischen Lager innerhalb der Europäischen Union in einem Kompromiss zu vereinen.

Während des Planspiels erhielten die Teilnehmenden außerdem Besuch vom MdB Burkhard Lischka und nutzten die Gelegenheit, ihm Fragen zu seiner Arbeit und seinem politischen Werdegang, dem Leben als Politiker und seiner Einstellung zu aktuellen politischen Entwicklungen in Deutschland sowie Europa und den USA zu stellen. Die Teilnehmenden waren von der Offenheit Lischkas begeistert und erhielten einen tiefen sowie persönlichen Einblick in den Alltag eines Abgeordneten.

Anschließend diskutierten die Schülerinnen und Schülerhitzig die verschiedenen Aspekte der europäischen Energiepolitik. Insbesondere die Fragen nach der möglichen Gefahr von Atomenergie sowie die Weiterentwicklung erneuerbarer Energien beschäftigten die Europaabgeordneten sowie die Minister im Rat der Europäischen Union. Am Ende des Planspiels präsentierte die Kommission einen Richtlinienentwurf, der sich insbesondere der Abschaffung fossiler Energieträger und der Atomenergie sowie des Ausbaus erneuerbarer Energien und eines europäischen Energienetzes widmete.

Ziel des Planspiels war es, ein besseres Verständnis für die politische Entscheidungsfindung auf europäischer Ebene unter Einbeziehung von verschiedenen Standpunkten und Ansichten zu vermitteln. „Im Planspiel und beim Besuch von Herrn Lischka konnte man politische Prozesse auf eine andere Weise als im Schulunterricht kennenlernen“, sagte eine Schülerin in der Abschlussrunde.

Möglich gemacht wurde das Planspiel vom Landesbüro Sachsen-Anhalt der Friedrich-Ebert-Stiftung. „Bei der Simulation erfahren die jungen Leute hautnah, wie schwierig es ist, im demokratischen System für die eigene Meinung in Debatten einzutreten und Kompromisse auszuhandeln“, berichtet Dr. Ringo Wagner von der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Besonderes Lob gebührte an diesem Tag den Vorsitzenden und Vizevorsitzenden der Europäischen Institutionen. Sie hatten die Aufgabe, die Debatten anzuleiten und die verschiedenen Interessen miteinander in Einklang zu bringen. Aber auch die Vertreterinnen und Vertreter der Interessengruppen sowie der Presse trugen zum sehr gelungen und interaktiven Verlauf des Planspiels bei. „Meine Aufgabe als Pressevertreter hat mir großen Spaß gemacht“, sagte ein Schüler über seine Rolle als Redakteur.