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Festveranstaltung im Magdeburger Landtag ermöglicht den Schilleranern tiefgreifende Einblicke in die Geschehnisse 1989

Allein die Einladung zu dieser besonderen Doppel-Veranstaltung in den Landtag von Sachsen-Anhalt war für das Friedrich-Schiller-Gymnasium Calbe als Wertschätzung zu verstehen. Und die Schülerinnen und Schüler zeigten, zu dieser freiwilligen abendlichen Exkursion schick gekleidet, dass sie sich des Rahmens bewusst waren.
Unter der Überschrift "35 Jahre Friedliche Revolution" hielt unter anderem Bundestagspräsidentin Bärbel Bas eine sowohl historisch interessante als auch politisch aktualisierte Festrede. Die Schilleraner auf der Besuchertribüne waren sichtlich angespannt und beeindruckt.
Auch als der Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der SED-Diktatur von Sachsen-Anhalt, Johannes Beleitis, an das Rednerpult des Landtags trat, blieb die Stimmung emotional.
Emotionsgeladen war auch die im Anschluss stattfindende Podiumsdiskussion, an der Zeitzeugen der damaligen Ereignisse rund um die Prager Botschaft zu Wort kamen. In ihren detaillierten persönlichen Schilderungen zeichneten sie den zeitlichen Verlauf bis hin zur Ankunft in der Prager Botschaft 1989 auf, beschrieben die historischen Tage dort und ihren Lebensweg nach der geglückten Ausreise.
Nicht wenige Gänsehautmomente versetzten so die Schilleraner sichtlich beeindruckt ein Stück weit in die damalige Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs.
Am Ende war es dieser eine Halbsatz des gebürtigen Hallensers und damaligen westdeutschen Außenminister Hans-Dietrich Genscher, der die politische Wende mit einläutete und gleichsam für die Zeitzeugen ein glückliches Ende der langen Tortur bedeutete: „Ich bin heute Abend zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass Ihre Ausreise …“ Der riesige, befreiende Jubel der Menschen im Hof der Prager Botschaft übertönte das Ende des Satzes.
Für die Exkursionsteilnehmer wurde dieser geschichtsträchtige Ausspruch in den beiden Veranstaltungen durch Geschichten, Anekdoten und gezeigte Emotionen erlebbar gemacht.

Einige Zitate von Teilnehmern:
Luca Kaschner: „Eine sehr interessante und vor allem informative Veranstaltung. Ich bin froh, dabei gewesen zu sein.“
Lucie Bestian: „Ein tiefer Einblick in die Geschichte“
Anne Klingenstein: „Mir wird als Erinnerung an diese Exkursion ein Zitat aus dieser Zeit in Erinnerung bleiben: Alle oder keiner!“
Ferdinand Pierau: „Ohne Zuhörer haben die Stimmen keinen Klang.“
Kira Maruhn: „Die Podiumsdiskussion war sehr interessant.“
Leonie Stenschke: „Was bei den Menschen damals in Kopf vorgegangen sein muss, ist unvorstellbar.“

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Eine Party fürs Grundgesetz

Beitrag von MDR Sachsen-Anhalt

Bei Schülerinnen und Schülern löst der Unterrichtsstoff „Grundgesetz“ in der Regel keine Freudentänze aus. In Calbe hingegen gab es jetzt sogar eine kleine Geburtstagsparty für das „GG“.

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75 Jahre Grundgesetz

Wie ein Lehrer in Calbe kreativ die Werte des Grundgesetzes vermittelt

Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt. Aus diesem Anlass hat sich Lehrer Stefan Lenhart am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Calbe (Saale) ein großes Projekt überlegt. Er erzählt, wie man das Grundgesetz für die Schülerinnen und Schüler spannend machen kann und wie man den Grundgesetz-Geburtstag ordentlich feiert.

  • Sozialkundelehrer Stefan Lenhart hat sich am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Calbe ein kursübergreifendes Projekt überlegt.
  • Das macht er nicht alleine: Seine Kolleginnen und Kollegen ziehen mit und bringen eigene Ideen für kreativen Unterricht über das Grundgesetz mit.
  • Zum Abschluss veranstaltet die Schule eine Grundgesetz-Party, zu der auch Landtagspräsident Gunnar Schellenberger kommen wird.

Es klingelt zur fünften Stunde am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Calbe, aber Sozialkundelehrer Stephan Lenhart hat gerade keinen Unterricht. Er geht auf den Pausenhof, um sich das neueste Kunstprojekt der achten Klassen anzusehen. An den Glaswänden des Schulhauses stehen schon neun der 19 Artikel des Grundgesetzes in großen Buchstaben geschrieben. Stephan Lenhart ist sichtlich stolz auf seine Schüler und darauf, was sie aus seiner Idee alles geschaffen haben.

Lehrer Stefan Lenhart im Klassenzimmer

Die Idee kam ihm beim Spazieren mit seinem Hund. Stefan Lenhart hat dabei die Nachrichten gelesen, so wie er es immer tut, um seinen Schülern aktuelle Fragen beantworten zu können. Dabei fand er einen Artikel darüber, dass in Nordrhein-Westfalen Grundgesetze an alle Schüler verteilt werden sollen. „Und da Sachsen-Anhalt so eine Aktion nicht gestartet hat, dachte ich mir, die können wir einfach alleine starten“, so Lenhart.

Er erinnert sich noch genau, wie das Grundgesetz zu seiner Schulzeit vermittelt wurde: „Ich war hier auch Schüler. Damals mussten wir das Grundgesetz wirklich durchkauen. Jedes einzelne Wort interpretieren. Ganz ehrlich: Wen interessiert es? Es geht darum, was sagt das Grundgesetz eigentlich aus?“ Stefan Lenhart hat es sich zur Mission gemacht, den Unterricht über das Grundgesetz spannender zu gestalten.

Von der Idee zur Praxis – so kreativ kann Unterricht sein

Gesagt, getan. Stephan Lenhart machte mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus der Idee ein kursübergreifendes Projekt in den Klassenstufen neun bis elf. Sie legen großen Wert auf einen praxisnahen und schülerzentrierten Unterricht.

Im Sozialkunde-Unterricht sollen die Schülerinnen und Schüler der elften Klassen eine Laudatio über das Grundgesetz aus der Sicht einer berühmten Persönlichkeit schreiben. Vom Fußballprofi Thomas Müller, über Felix Lobrecht bis hin zu Aristoteles ist hier alles dabei. So lernen sie nicht nur das Grundgesetz auswendig, wie ihre Lehrer früher, sondern lernen es zu verstehen und sich kreativ damit auseinanderzusetzen.

Auch im Kunstkurs findet das Grundgesetz Platz. Hier malen die Schülerinnen und Schüler die Artikel auf die Glaswände des Schulgebäudes. Stephan Lenhart bewundert, mit wie viel Präzision die Achtklässler ans Werk gehen.

Schriftzug "Auszüge aus dem Grungesetz" auf Glastür
Das Kunstprojekt der achten Klasse an der Glaswand der Schule mit Artikeln des Grundgesetzes. Bildrechte: MDR/Tim Magas

Evany Huckenbeck ist ebenfalls Lehrerin am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Calbe. Sie hat ihr Referendariat in der vorigen Woche beendet und unterrichtet die 10. Klasse in Sozialkunde. In ihrem Kurs arbeiten die Schülerinnen und Schüler an Karikaturen zum Thema nachhaltige Mode. Auch hier konnten sie das Grundgesetz einbringen. In Gruppen diskutierten sie, welche Artikel sie einbeziehen möchten. Eine Gruppe zeichnete eine Näherin, die den ganzen Tag für wenig Geld schuftet. Ihr gegenüber zeichneten sie eine Influencerin, die Billigkleidung bewirbt.Den Schülerinnen und Schülern ist es wichtig, dass das Thema Nachhaltigkeit in das Grundgesetz aufgenommen wird: „Vielleicht könnte man gucken, dass man länderübergreifend Kompromisse im Grundgesetz verankern kann und so die Produktion (von Fast Fashion) verbessern oder zurückschrauben kann“, sagt Schüler Niklas Wolter.

Lehrerin Evany Huckenbeck mit Schülern
Lehrerin Evany Huckenbeck mit ihren Schülern im Unterricht. Bildrechte: MDR/Tim Magas

Der krönende Abschluss: eine große Grungesetz-Fete!

Als Abschluss des Projekts sollen natürlich Grundgesetze an die Schülerinnen und Schüler verteilt werden. Dazu veranstaltet die Schule ein Fest auf dem Pausenhof. Es wird Brause in den Farben Schwarz, Rot und Gold geben (Cola, Himbeer- und Orangenbrause) und ein Bäcker steuert der Schule Brezeln bei. Dann werden die Grundgesetze von Landtagspräsident Gunnar Schellenberger ausgegeben. Der perfekte Abschluss für das Grundgesetzprojekt von Stephan Lenhart.

Er wünscht sich, dass diese Aktion Anklang in der Politik findet und noch mehr Grundgesetze an Schülerinnen und Schüler in Sachsen-Anhalt und Deutschland verteilt werden. Er sagt: „In der Verfassung ist alles drin, was unser Leben beinhaltet. Das Tolle am Grundgesetz ist, dass es so allgemeingültig und selbstverständlich ist. Dass so viele Aspekte hier drinstehen, die für alle völlig normal sind. Andersherum muss man sagen, dass diese Selbstverständlichkeit auch dazu führt, dass man sich mit dem Grundgesetz fortlaufend auseinandersetzen muss“ – so wie es die Schülerinnen und Schüler in Calbe in den vergangenen Wochen getan haben.

Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/salzland/grundgesetz-geburtstag-calbe-schule-100.html

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Kurzinterviews zur bewilligten umfangreichen Schulsanierung

Kurz vor dem Weihnachtsfest 2023 konnte der Calbenser Bürgermeister Sven Hause die lang erwartete Nachricht verkünden, dass die grundhafte Sanierung des Altgebäudes des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe mit einer Gesamtsumme von 5.966.000 Euro bestätigt wurde. Für die vielen beteiligten Personen, aber auch für die gesamte Schilleraner Gemeinschaft ist dies ein starkes Signal und ein Grund zu großer Freude.
Eine kleine Personenauswahl wurde hierzu in Kurzinterviews dazu befragt.

Dr. Gunnar Schellenberger, Landtagspräsident Sachsen-Anhalt

Als Landtagspräsident haben Sie viele andere Aufgaben, was versprechen Sie sich von ihrem langanhaltenden Engagement für die Sanierung des Calbenser Gymnasiums?
1985 bin ich nach Calbe an der Saale gezogen. 1985 - 1988 habe ich meine Laufbahn als Mathe- und Physiklehrer in der damaligen Schiller Schule angefangen und damit meine ersten praktischen Erfahrungen sammeln dürfen. Nach einigen weiteren Stationen wie meiner Promotion in Berlin und Tätigkeit als Lehrer an einem Gymnasium in Schönebeck bin ich 2002 in den Landtag von Sachsen-Anhalt gewählt worden.
Mein politisches Arbeitsfeld fiel auf das Thema Bildung und so wurde ich im März 2002 zum Ausschussvorsitzenden für Bildung, Wissenschaft und Kultur gewählt. Dieses Amt durfte ich bis 2016 ausüben. In diese Zeit fiel auch die erste Sanierungsphase des Schillergymnasiums in Calbe mit Bundesmitteln, für die ich mich stark gemacht habe. Der zweite Teil sollte sehr lange auf sich warten lassen.
Als Ausschussvorsitzender des Landtages für Bildung und als Mitglied des Kreistages war ich schon immer von der guten Bildungsarbeit am Schillergymnasium überzeugt. Die Frage nach dem Bestand hat sich für mich nie gestellt und ich war immer der Überzeugung, dass hier eine Notwendigkeit für ein umfassendes Schulnetz besteht. Calbe deckt den Raum zwischen Schönebeck, Bernburg und Staßfurt hervorragend ab und hat eine ausgezeichnete, inhaltliche Arbeit. Was fehlt, ist einfach nur die zweite Stufe der Modernisierung des Gymnasiums und da müssen nur die richtigen Pfade gefunden werden, um das in die Wege zu leiten. Nur so kann auch baulich der Wettbewerb zwischen den Schulen auf faire Art und Weise stattfinden. Dass das ein verdammt langer und steiniger Weg war, liegt manchmal so in der Sache. Doch aufgeben gilt nicht. So hat es länger gedauert als gedacht und es ist ein anderer Fördertopf geworden. Am Ende zählt das Erreichte.

Markus Bauer, Landrat des Salzlandkreises
Die Sanierung des Calbenser Gymnasiums war Ihnen auch persönlich ein Anliegen, was verspricht sich der Salzlandkreis davon?
„Die Lehrerinnen und Lehrer machen alle eine wahnsinnig tolle Arbeit. Die Schülerinnen und Schüler sind enorm engagiert. Respekt dafür! Die Sanierung des Friedrich-Schiller-Gymnasiums ist für mich als Kind der Region deshalb immer auch ein persönliches Anliegen gewesen.
Ihr habt einfach moderne und zeitgemäße Lernbedingungen verdient. Dank der Förderung können wir euch das bald bieten.
Für den Salzlandkreis ist ein modernes Gymnasium im ländlichen Bereich wichtig, weil wir als ein attraktiver Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort wahrgenommen werden wollen. Dazu gehört eine vielfältige und moderne Bildungslandschaft.“

Sven Hause, Bürgermeister der Stadt Calbe

Stellen Sie bitte die Effekte dar, worauf sich die Calbenser Dank der Sanierung freuen können.
„Zunächst einmal muss ich klarstellen, dass niemand die Zukunft real vorhersagen kann. Dennoch verbinde ich mit den durch die Stadt für den Salzlandkreis als Schulträger eingeworbenen rund 5,4 Millionen Euro, welche noch um 600.000 Euro aus dem Stadtsäckel ergänzt werden, große Hoffnungen.
Ein erster Effekt wird jedoch nicht bei allen stets Freude hervorrufen. Die erforderlichen Untersuchungen zur Gründung des Gymnasiums auf dem ehemaligen Gelände des Schlosses, Gutachten zur Statik des Objektes als auch die daraus resultierenden finalen Planungen, Vergaben der Bauleistungen und letztendlich die Realisierung der unterschiedlichen Gewerke sowie die Herstellung eines temporären Ausweichquartiers bringen für alle Beteiligten mittelfristig eher große Herausforderungen und Einschränkungen.
Danach, ich schätze etwa ab dem Schuljahr 2028/29, sollten sich Schüler, Lehrer und Eltern hoffentlich über eine modernen gymnasialen Schulstandort erfreuen, der weit über die Grenzen der Stadt Calbe hinaus positive Bildungschancen ausstrahlen dürfte. Das Schiller-Gymnasium Calbe wird somit langfristig einen festen Platz in der Bildungslandschaft des Salzlandkreises und des Großraumes Magdeburg einnehmen. Die Stadt Calbe sowie alle umliegenden Städte und Gemeinden werden dadurch im Kontext der wirtschaftlichen Entwicklungen und Ansiedlungen bedeutender Unternehmen auch stärker in den Fokus junger Familien rücken, die einen neuen Lebensmittelpunkt suchen.“

Rolf-Uwe Friederichs, Schulleiter des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe

Beschreiben Sie bitte, was die Schulgemeinschaft von der Sanierung alles erwarten kann.
„Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, und neues Leben blüht aus den Ruinen.“ (Friedrich Schiller“
„Sehr hart formuliert und offensichtlich in vielerlei Hinsicht für unser Sanierungsvorhaben nicht ganz zutreffend!
Ein jahrelanger Ort des Lernens, Wachsens und Verweilens und immer eine Umgebung für schöne Erinnerungen an die eigene und gemeinsame Schulzeit vieler Schülergenerationen ist unser Gymnasium allemal!
Denn das Bestandsgebäude unseres Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Calbe ist keine Ruine, eher stark sanierungsbedürftig, eben gebraucht und altgedient!
Somit ist der Spruch von Schiller „Wir könnten viel, wenn wir zusammenstünden.“ für mich das passendere Zitat für die anstehende Sanierung.
Für das gemeinsame Vorgehen, Arbeiten und auch Kämpfen um den Fortbestand und den Einsatz von Fördermitteln zur Sanierung unserer Bildungseinrichtung ist dieser Spruch treffender.
Vertreter des Landes, der Abgeordnete Dr. Gunnar Schellenberger, des Landkreises, der Landrat Markus Bauer, der Bürgermeister der Stadt Calbe, Sven Hause, der Stadtrat von Calbe und nicht zuletzt die Schulgemeinschaft mit Eltern, Schülern, Kollegen und dem Förderverein selbst haben dazu beigetragen, dass das in die Jahre gekommene Gebäude nun saniert wird.
Es kann somit die begonnene gemeinsame Arbeit fortgesetzt werden und hoffentlich recht bald neues Leben im sanierten Gebäude erblühen und sich weitere Generationen auf einen Ort des schulischen Zusammenlebens freuen.
Somit an alle Beteiligten, vielen Dank für Ihren und euren Einsatz!“

Erhard Kiel, ehemaliger Schulleiter des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe
Stellen Sie bitte Ihre Gedanken zur Schulsanierung des Gymnasiums Calbe dar.
Frei nach dem Schiller-Zitat: „Spät kommt er – doch er kommt!“ ist die Übergabe des Bewilligungsbescheides für die Sanierung und Modernisierung des Bestandsgebäudes vom Friedrich-Schiller-Gymnasium in Calbe ein überaus großer Erfolg und erfüllt mich mit großer Freude und auch Stolz.
Die Liste der Bemühungen um größere bauliche Modernisierungen der Schule ist sehr lang und begann schon Mitte der neunziger Jahre. Sie alle aufzuzählen würde diesen Rahmen bei weitem sprengen. Ein großer Etappenerfolg konnte durch die Teilnahme am Investitionsprogramm „Zukunft Bildung und Erziehung“ mit der Entstehung des Schulergänzungsbaus sowie der Cafeteria im Jahr 2008 erzielt werden – die damals zugewiesenen Mittel reichten aber leider nicht zur Sanierung des Bestandsgebäudes.
Umso mehr erfreut es mich, dass nun nach langem und kontinuierlichem Ringen auch dieses Ziel in Angriff genommen werden kann.
Einen ganz besonderen Dank empfinde ich gegenüber all denen, die sowohl im Vorder- als auch im Hintergrund engagiert mit dazu beigetragen haben, dieses für den Fortbestand und die weitere Entwicklung des Gymnasiums im Besonderen und auch für die Stadt Calbe und Umgebung allgemein wichtige Ziel zu erreichen.“

Alexander Berlin, Elternsprecher und Ehemaliger des Abitur-Jahrgangs 1992
Was verbindet die Elternschaft mit der Sanierung des Gymnasiums?
„Zuversicht! Und dies nicht nur wegen der Sanierung und der Stärkung unseres Schulstandortes und unserer Stadt Calbe selbst, sondern auch die Gewissheit, dass es noch ehrenamtliches und politisches Engagement gibt und dieses auch zum Erfolg führt. Diesem Engagement, auf vielen ehrenamtlichen und politischen Ebenen, haben wir es zu verdanken, dass unser Gymnasium und damit auch unsere Stadt, zuversichtlich in die Zukunft schauen kann.“

Britta Herrmann, Lehrerin
Was versprechen Sie sich als Lehrerin und für Ihre Schüler von der Sanierung des Schulgebäudes?
„Seit 2001 bin ich Lehrerin am FSGC. Vorher habe ich am Albert-Einstein-Gymnasium in Magdeburg unterrichtet, damals das modernste Gymnasium der Stadt, welches 1996 eingeweiht wurde.
Ich erinnere mich noch genau an meine erste Begegnung mit der Calbenser Schule: ich war geschockt vom baulichen Zustand des Gebäudes, von der Ausstattung der Räume, der Gestaltung des Umfeldes.
Seit dieser Zeit hat sich das FSGC natürlich sehr verändert. Mit dem Anbau, der Errichtung der Cafeteria, der Sanierung der Räume in der 2. Etage im alten Gebäude und der Einweihung des Sportkäfigs wurden im Laufe der Jahre wichtige Modernisierungen realisiert. Aber die finale Sanierung stand bis jetzt aus.
Nun ist es endlich soweit!!!
Knapp 6 Millionen Euro werden in den kommenden Jahren in die umfangreiche Sanierung und Modernisierung unseres Gymnasiums investiert.
Schon heute freue ich mich sehr darauf, in einer hellen, sanierten Schule arbeiten zu können!
Für unsere Schüler ist es toll, in Räumen lernen zu dürfen, welche modern ausgestattet sind und über eine zeitgemäße IT-Infrastruktur verfügen. Hier macht Schule Spaß und entspricht der Zeit. Man kann „sich wohlfühlen“, so wie es unser Schulmotto verspricht.
Wassereimer für den Tafelschwamm und Beamer, die durch das Schulhaus gerollt werden müssen, gehören dann endlich der Vergangenheit an und kommen nur noch als Anekdote in unseren Erzählungen „von früher“ vor…“

Gudrun Tulinski, ehemalige Lehrerin
Was waren Ihre ersten Gedanken, als Sie von der Fördermittelzusage für die Sanierung des Altbaus des Gymnasiums gehört haben?
„Da war erst einmal ein Gefühl, das alle Gedanken überlagerte. Ein lauter Schrei schallte durchs Haus, als ich diese Meldung in der Zeitung las. ENDLICH! Und gleichzeitig dachte ich an all die Menschen, die so lange nicht locker gelassen haben, um einen Weg zu finden, um das Friedrich-Schiller-Gymnasium zu sanieren.
Erst dann kegelten in meinem Kopf die vielen Wünsche von Kollegen und Schülern durcheinander. Renovierung, neue Heizkörper, eine zeitgemäße Medienausstattung in jedem Raum, neue Möbel und, und, und. Aber was davon wird möglich sein?
Auf alle Fälle wird es eine wahnsinnige Verbesserung bedeuten. Ähnliche Gefühle hatte ich schon einmal, als der Anbau beschlossen wurde. Es wird sicher ein langer und anstrengender Weg für alle Beteiligten und ich wünsche ein gutes Durchhaltevermögen. Wenn es laut und schmutzig wird, denkt alle an das Endergebnis, freut euch darauf.
Und ich freue mich auf das erste Ehemaligentreffen danach, wenn wir mit leuchtenden Augen durch unsere Schule gehen werden.“

Denise Thiele, Mutter und Ehemalige des Abitur-Jahrgangs 2004

Welche Effekte durch die große Investition erhoffen Sie sich für das Schulleben?
„Ich erhoffe mir für die Schüler eine positivere Lernumgebung.
Eine freundliche Ausgestaltung der Räume, belebt auch die Motivation und den Lerneifer aller Schilleraner und trägt nachhaltig zu guter Laune bei. Und vielleicht "verirren" sich zukünftig noch ein paar mehr Schüler an das Friedrich-Schiller-Gymnasium nach Calbe, sodass der Fortbestand langfristig gesichert ist."

Jonas Brösel, Ehemaliger des Abitur-Jahrgangs 2022

Als ehemaliger Schüler hast Du sowohl im Alt- als auch im Neubau tagtäglich viel Zeit verbracht. Im Hinblick auf die anstehende grundhafte Sanierung des alten Gebäudes verbindest Du Einflüsse auf das Schulleben am Calbenser Gymnasium?
„Die Investition von 5.966.000 Euro eröffnet unserem Gymnasium großartige Chancen, die das Schulleben deutlich verbessern werden. Als angehender Kunstlehrer erhoffe ich mir einen praxisorientierten Ausbau der Fachräume sowie den Erhalt der Gemütlichkeit unserer Schule und den Verzicht auf eine moderne „Krankenhausatmosphäre“.
Vor allem die Aula und das kulturelle Schulleben können von einer Sanierung nur profitieren - der Flügel tut dies nach seiner aufwändigen Restauration bereits. Vielleicht bekommt der Backstage-Bereich der Bühne endlich Licht und Strom? Was haben wir stundenlang in Dunkelheit und Kälte auf unseren Auftritt beim Weihnachtskonzert oder sonstigen Abendveranstaltungen gewartet! Eine Bühne, auf der man sich keine Splitter einreißt und Fenster, die man verdunkeln kann - ein Traum. Ein neuer Vorhang täte der Bühne sicherlich auch gut. Auf eine lebhafte Kultur in einer sanierten, aber dennoch altehrwürdigen Aula!“

Lotta Böhm, Schülerin Klasse 7

6 Millionen Euro sind verrückt viel Geld. Was erhoffst Du Dir davon für den zukünftigen Unterricht?
„Sechs Millionen Euro sind erstaunlich viel Geld und von der Seite der Schüler hoffen viele auf sinnvolle Einsetzung, denn das Motto des Friedrich-Schiller-Gymnasium ist nicht umsonst „sich wohlfühlen“, wenn das der Schulgemeinschaft nicht auf ewig versprochen wäre.“

Lorenz Rothmann, Schüler Klasse 8

Welche Neuerungen für den Schulalltag verbindest Du mit der Sanierung deines Gymnasiums?
„Mit der Sanierung der Schule freue ich mich auf moderne Klassenräume, Flure und Treppenhäuser in hellen und freundlichen Farben. Das Raumklima soll gut regulierbar sein, im Sommer kühl und im Winter warm. Das Mobiliar soll ganz und funktional sein. Die Aula stelle ich mir als Zentrum vor, ausreichend groß für viele Schüler, den Chor und Theateraufführungen. Am meisten freue ich mich auf eine neue und gute technische Ausstattung in den Klassenzimmern wie z.B. moderne Tafeln und auf stabiles Internet.“

Paul Giest, Schüler Klasse 9
Höchstwahrscheinlich wirst Du das Gymnasium mit dem Abitur verlassen und leider erst kurz danach wird die Sanierung abgeschlossen sein. Blickst Du trotzdessen positiv auf die Fördermittelzusage?
„Auch wenn ich aller Voraussicht nach mein Abitur vor dem Abschluss der Sanierung absolvieren werde, blicke ich äußerst positiv auf die Zusage der Fördermittel. Zum einen da ich in Calbe wohne und die Schule ein Symbol bzw. Erkennungsmerkmal ist, das über die Stadt hinausgeht. Wenn nun ein sanierter Altbau dazugehört, ist das nicht nur für die Schule, sondern auch für die Stadt sehr positiv. Auch können die nachfolgenden Klassen in einem sehr freundlichen Umfeld lernen und dort, mit aller Bravour, ihr Abitur erreichen. Selbst die ehemaligen Schüler werden sich das sanierte Gebäude spätestens beim Ehemaligentreffen anschauen können und es hat für alle einen Mehrwert. Ich hätte keine Idee, was an der Zusage der Fördermittel negativ sein könnte.“

Ferdinand Pierau, Schülersprecher und Schüler der Klasse 11
Welches Signal geht von der umfangreichen Sanierungszusage für die Schülerschaft aus?
„Nun startet ein Umbruch. Uns als Schülerschaft wird eindeutig gezeigt, wie wichtig das Gymnasium in Calbe als Bildungsstandort für Sachsen-Anhalt ist. Es sichert auch unseren kleineren Jahrgängen und den zukünftigen Schülern zu, ein Abitur hier abzulegen.
Die rund 6 Millionen Euro kamen aber nicht einfach so. Unsere Schulleitung, insbesondere Herr Friederichs, setzt sich schon seit Jahren dafür ein, den in die Jahre gekommenen Altbau von Grund auf zu sanieren. Hier wird sich für uns eingesetzt. Zudem wird seitens der sachsen-anhaltischen Politik gezeigt, dass jungen Leute die Zukunft sind.
Hat man eine schöne Schule, so geht man dort gerne hin und kann perspektivisch überlegen, später seine eigenen Kinder auf das Friedrich-Schiller-Gymnasium zu schicken. Ebenfalls lässt es uns als Energiesparschule 2021 von ganz Sachsen-Anhalt träumen, große Pläne wie eine Photovoltaikanlage auf unserem Schuldach anzubringen. Es bietet Anreiz, die unzähligen Ideen unserer Schüler zur Verbesserung der Umweltfreundlichkeit unserer Schule umzusetzen.
Auch weiterhin werden wir alles tun, um den ohnehin schon starken Zusammenhalt unserer Schülerschaft zu verbessern. Es macht stolz, Teil dieser Gemeinschaft zu sein und zu sehen, dass überall ein Ohr für unsere Einfälle oder Probleme offen ist. Letztendlich ermöglicht es die Sanierung uns Schülern, unserem Schulmotto „Sich wohlfühlen am Friedrich-Schiller-Gymnasium“ noch besser nachzukommen, als es ohnehin schon immer möglich war.“

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Geschichte mal anders – Erinnerung an die Sinti und Roma

Freitag, der 01. März 2024: Für die meisten Schilleraner beginnt um 7:45 Uhr die erste Stunde am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Calbe. Doch die beiden 10. Klassen der Schule folgten der Einladung des Landtagspräsidenten, Dr. Gunnar Schellenberger, nach Magdeburg, um an der zentralen Gedenkstunde für die Millionen Menschen, die durch das NS-Regime gequält und ermordet wurden, teilzunehmen. Im Mittelpunkt in diesem Jahr standen die Sinti und Roma, die von den Nazis systematisch entrechtet und verfolgt wurden. Auschwitz bedeutete meist das Ende.
Nach kurzer Zugfahrt und sich anschließendem Fußmarsch waren alle, wie verabredet, um 10:00 Uhr am Landtagsgebäude. Frau Klemm, Frau Huckenbeck und Frau Kannegießer begleiteten die Gruppe.
Zu Beginn gab es eine Einweisung durch eine Mitarbeiterin, die den Schülerinnen und Schülern den Tagesablauf vorstellte, sie anschließend in zwei Gruppen einteilte und ihnen den Landtag bei einer kleinen Führung vorstellte. Punkt 11 Uhr startete die Gedenkstunde, welche durch die musikalische Umrahmung des Romani Weiss Swingtetts und Nicolo Kramer direkt die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich zog. Die Reden von Jana Müller vom Stadtarchiv Dessau und Mario Franz, selbst Sinto, gingen den Zuhörerinnen und Zuhörern besonders nah. Eine unheimliche Ruhe und Aufmerksamkeit durchzog den doch sonst so lebendigen Landtag.
Nach der Gedenkstunde wurde den Jugendlichen in einem separaten Zimmer die Möglichkeit gegeben, offene Fragen zu stellen und tiefere Eindrücke zu erlangen. Mit dem Verlassen des Gebäudes reichte man allen Gästen eine weiße Rose, welche an einem der zahlreichen Gedenkorte in Magdeburg niedergelegt werden konnte.
Dr. Schellenberger sagte: Freiheit und Würde gelten nicht nur für jeden allein, sondern auch für den Menschen neben uns.“ Er forderte „Aufklärung, Sensibilität und Orientierung“.
Die Schilleraner waren sichtlich betroffen vom Gehörten und sind sich sicher, dass die Erinnerung und Auseinandersetzung mit den menschenverachtenden Taten der Nationalsozialisten, gerade in der heutigen Zeit, nicht aufhören dürfen, jeder einen Beitrag leisten kann, vor allem muss.

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Insgesamt 6 Millionen Euro – Bildungseinrichtung Friedrich-Schiller-Gymnasium Calbe wird saniert

Pressemitteilung Nr. 83 vom 22. Dezember 2023 der Stadt Calbe

5,369 Millionen Euro Fördermittel für Sanierung Bildungseinrichtung Schiller-Gymnasium Calbe

Landtagsabgeordneter Dr. Gunnar Schellenberger, Bürgermeister Sven Hause, Landrat Markus Bauer, Schulleiter Rolf-Uwe Friederichs und Oberstufenkoordinator Ralf Bannier deuten vor dem Friedrich-Schiller Gymnasium Calbe symbolisch bereits auf die bevorstehenden Bauaktivitäten hin.

Die Stadt Calbe erhielt kurz vor Weihnachten ihren aktuellen Bewilligungsbescheid für das Programmjahr 2023 zum Bund-Länder-Programm „Lebendige Zentren“. 5,369 Millionen Euro sollen demnach zwischen 2025 bis 2027 in die umfangreiche Sanierung und Modernisierung der Bildungseinrichtung „Schiller-Gymnasium“ Calbe fließen. Ergänzt um 597.000 Euro aus dem Haushalt der Stadt Calbe erhält der Salzlandkreis als Träger der Einrichtung und Erbbaupächter des Geländes somit insgesamt rund sechs Millionen Euro für die Realisierung des Vorhabens.

„Diese Nachricht und ihre Signalwirkung in unsere Stadt und Region ist außerordentlich positiv. Sie vermittelt Schülern, Eltern als auch dem pädagogischen Personal heute und in Zukunft eine grundlegende Sicherheit zum dauerhaften Fortbestand und der baulichen Aufwertung des gymnasialen Schulstandortes in Calbe“, sagte Bürgermeister Sven Hause eingangs eines Informationsgespräches mit Landrat Markus Bauer (SPD), Landtagsabgeordneten Dr. Gunnar Schellenberger (CDU) und Schuldirektor Uwe Friederichs.

Landrat Markus Bauer sagte: „Damit hat sich ein für alle Beteiligten sehr langer und auch schwieriger Weg gelohnt. Mit der nun anstehenden Sanierung zeigen wir gemeinsam, dass uns der Schulstandort im ländlichen Bereich wichtig ist.“ Er dankte der Stadt Calbe und dem Landtagsabgeordneten Gunnar Schellenberger für die jederzeit gute Zusammenarbeit.

Der Landtagsabgeordnete Dr. Gunnar Schellenberger begleitet die Herausforderungen des Schulstandortes Schiller-Gymnasium in Calbe bereits seit längerer Zeit. Unterstützend brachte er sich auf Landesebene sowohl für den Schulbestand und die bauliche Ertüchtigung des Schulobjektes ein. „Es zeigt sich mittlerweile sehr deutlich, wie wichtig es war, am Standort Gymnasium Calbe festzuhalten“, resümierte er.

Bis zum Beginn der ersten Arbeiten ab dem Schuljahr 2025/26 müssen nun umfangreiche Vorarbeiten erledigt werden. Auf der Grundlage einer Verwaltungsvereinbarung zwischen der Stadt Calbe und dem Salzlandkreis werden dabei alle wesentlichen Schritte festgehalten. Die wesentlichen Arbeiten erfolgen in den Jahren 2026 und 2027. Währenddessen müssen in etwa die Hälfte aller Schüler in einem Ausweichquartier untergebracht werden.

Bezogen darauf fasste Schulleiter Uwe Friederichs zusammen, dass „an einem solchen Tag die Freude groß ist und es nun gelte, alle Herausforderungen in der Umsetzung des Großprojektes gut vorzubereiten und zu meistern“.

Ihre Bereitschaft hierzu bestätigten die anwesenden Vertreter aus Verwaltung und Politik. Denn, bereits bis hierher stellte man beeindruckend unter Beweis, dass auch über die verschiedenen Ebenen hinweg zielstrebig und erfolgreich im Sinne der Sache an den Grundlagen zur Stärkung des ländlichen Raumes gearbeitet wurde.

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Auf ein Gespräch mit dem Landtagspräsidenten

Nach einer persönlichen Einladung von Dr. Gunnar Schellenberger besuchten einige interessierte Schüler des Friedrich-Schiller-Gymnasiums am 8. Juli den Landtag des Landes Sachsen-Anhalt.

Am Bahnhof Calbe begann die kurze Fahrt nach Magdeburg. Wir liefen zum Landtag und wurden nach weinigen Minuten sehr freundlich empfangen. Bei einer umfangreichen Führung lernten wir das riesige und elegante Gebäude mit seinen zahlreichen Büros und dem Plenarsaal kennen. Viele Kunstwerke schmückten die Wänden auf den Fluren. Nachdem wir Schilleraner während der Führung also mehr über die Entscheidungsprozesse im Landtag gelernt hatten, bekamen wir eine einmalige Möglichkeit. Der Landtagspräsident stand uns aufgeregten Schülern für unsere vielen Fragen zur Verfügung. Wann kann man schon den Chef des Hauses über seinen vielseitigen Beruf ausfragen? Dr. Schellenberger beantwortete jede der mit großer Neugier gestellten Fragen ausführlich und mit Humor und so erfuhren wir, was er an seinem Beruf am meisten schätzt, wie er überhaupt diese Position erlangt hatte, was es in seiner Branche an wichtigen Fähigkeiten und Eigenschaften braucht und noch sehr viel mehr.

Nach diesem einzigartigen “Interview“ wussten wir auf jeden Fall mehr über das interessante Leben eines Politikers und konnten so auch sehr viel besser einschätzen, ob dieses Leben auch eines Tages für uns eine Perspektive wäre.

Danke an Frau Kannegießer und Frau Titsch vom Verein „Nestwärme“ für die Begleitung.

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Positive Signale bei Schulentwicklung des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Calbe

Landrat Markus Bauer erklärt, Standort des Friedrich-Schiller-Gymnasium fester Bestandteil des Bildungsangebots im Salzlandkreis. Er sagt: „Entgegenkommen der Landesregierung bei Schulentwicklungsplanung auch Signal an ländlichen Raum.“

Die Zukunft des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Calbe steht aus Sicht des Salzlandkreises aktuell nicht zur Debatte. Landrat Markus Bauer ist es gemeinsam mit dem Kreistagsmitglied Dr. Gunnar Schellenberger gelungen, die Landesregierung davon zu überzeugen, dass das Gymnasium in Calbe fester Bestandteil für den Salzlandkreis als attraktiver Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort ist. Markus Bauer betont, die Kreisverwaltung habe nicht erklärt, das Gymnasium schließen zu wollen. Im Gegenteil.

Der Landrat sagt: „Wir stehen zu unserem Gymnasium und haben das mit unserer vom Kreistag bestätigten Schulentwicklungsplanung auch dokumentiert. Wir haben deshalb nach dem Bescheid des Landesschulamts unsere Argumentente noch einmal sachlich vorgetragen. Die Landesregierung hat uns zugesagt, den Antrag auf Ausnahmegenehmigung noch einmal neu bewerten zu wollen.“ Die Kreisverwaltung wird dafür bei Bedarf weitere Informationen umgehend zur Verfügung stellen.

Markus Bauer dankt der Landesregierung ausdrücklich für die Gesprächsbereitschaft und das Miteinander in den vergangenen Wochen. Er sagt: „Ich verstehe das Entgegenkommen auch als Signal für unseren ländlichen Raum.“

Nach Überzeugung von Markus Bauer sind Schulen enorm wichtige Haltefaktoren für Familien, die auch abseits von Metropolen ihr Lebensglück suchen. Von attraktiven Bildungsangeboten unabhängig ihrer Größe profitiere die hiesige Wirtschaft, die auf neue Fachkräfte angewiesen sei. Gut bezahlte Arbeitsplätze wiederum seien Voraussetzung für attraktives Wohnen und eine funktionierende Gesellschaft auf dem Land.

„Wenn dieser Kreislauf unterbrochen wird, schwächen wir damit uns und unsere Entwicklung nur selbst.“ Dabei habe man mit der „Zukunftsstrategie Salzlandkreises 2030“ ambitionierte Ziele im Sinne der Region. Der Landrat warnt zugleich davor, Entscheidungen von Prognosen abhängig zu machen. Er erinnert daran, dass in der Vergangenheit Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung eben nicht zutrafen und Grundschulen und Sekundarschulen geschlossen worden sind. „Diese Fehler dürfen sich nicht wiederholen.“

Das Friedrich-Schiller-Gymnasium unterrichtet derzeit rund 500 Schülerinnen und Schüler. Es erfüllt im kommenden Schuljahr jedoch nicht die vom Land vorgegebenen Mindestschülerzahlen. Die vom Salzlandkreis im Rahmen der Schulentwicklungsplanung beantragte Ausnahmegenehmigung hatte das Landeschulamt abgelehnt. Der Landrat sagt, das Friedrich-Schiller-Gymnasium leiste seit jeher hervorragende Arbeit.

Quelle: Pressemitteilung des Salzlandkreises vom 10. März 2022

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Landtagspräsident füllt mit reichlich Büchern die Schilleraner Bibliothek

Die schulfachliche Koordinatorin des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe, Christiane Kannegießer, freut sich, nach der langen Zeit der Pandemie wieder persönlich mit den Kooperationspartnern gemeinsam für die Schüler da zu sein. In den letzten Monaten wurde das Zusammenarbeiten und Lernen sehr oft digital praktiziert. Der zwischenmenschliche Bezug zum realen Gegenüber fehlte.

Die Phasen des Digitalunterrichtes in Coronazeiten trugen dazu bei, diesen wichtigen sozialen Aspekt nicht zu unterschätzen. So bietet das Friedrich-Schiller-Gymnasium seit einigen Wochen wieder verschiedene Ganztagskurse an, bei denen die Sozialkompetenz gestärkt wird. Auch die Schulbibliothek konnte unter Einhaltung aller Hygienevorschriften wieder geöffnet werden. Diese wird in Form von Ganztagskursen kooperativ mit Schülerinnen und Schülern sowie Calbenser Bürgern (Frau Kaufmann, Herrn Kreuch) und vom Nestwärme e.V. (Herrn Miethe) betreut. Letzterer ist selbst Absolvent des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe.

Das Zusammenspiel von analoger Haptik eines Buches mit digitalen Medien fasziniert auch den ehemaligen Mathe - und Physiklehrer des Gymnasiums und heutigen Landtagspräsidenten, Dr. Gunnar Schellenberger. Er spendete über die Jahre Bücher aus seiner Privatbibliothek an die Bibliothek der Schilleraner. Als ehemaliger Staatssekretär für Kultur weiß er um die Bedeutung des Lesens und unterstützt auch weitere Projekte, insbesondere „vernünftig lesen“. Als er von der Staatskanzlei zurück in seine alte Wirkungsstätte, das Parlament, wechselte, dachte er wieder an das Schillergymnasium in Calbe und verbrachte die Bücher mit den Kooperationspartnern vom Nestwärme e.V., Frau Titsch und Herrn Bergmann, und Frau Kannegießer dorthin. Wer mag es Dr. Schellenberger verdenken, es war seine erste Schule, an der er als Mathe - und Physiklehrer unterrichtete, und diese blieb ihm immer im Herzen. Für seine Fächerkombination ist das richtige Lesen u.a. Grundlage für das Verständnis von Textaufgaben und deren Interpretation. Lesen ist eine ganz entscheidende Kompetenz im Leben. Deshalb ist auch der nationale deutsche Vorlesetag für ihn so wichtig.

Spannend ist es natürlich auch, wenn man eine gute Bibliothek hat, eine gute Bibliothek zu verschiedenen Themen, auch Spezialbücher. Und da haben wir in Sachsen-Anhalt ja einen Fundus ohne Ende, so Dr. Schellenberger. „In meiner bisherigen fünfjährigen Amtszeit als Kulturstaatssekretär habe ich sehr viele Bücher geschenkt bekommen und die möchte ich jetzt weitergeben.“ Schülerinnen und Schüler der sechsten Klasse aus dem Ganztagskurs freuen sich über den neuen Bestand in ihrer Bibliothek. Mit diesem Zuwachs wurde jeder leere Platz in der Schulbibo belegt.

Die Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie alle Kooperationspartner und Frau Kannegießer wünschen sich, dass alle Ganztagskurse im neuen Schuljahr wieder starten können, denn gerade diese beleben das Motto des Gymnasiums „Sich wohlfühlen“. Geplant ist wieder eine Lesenacht, in der die Bibliothek eine zentrale Rolle spielt. Bei weiteren Projekten möchte Dr. Schellenberger auch in Zukunft das Gymnasium weiterhin unterstützen.

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Entscheidung bis Mai über Förderung

Auf der Suche nach einer Finanzierungsmöglichkeit für die geplante Sanierung des Schillergymnasiums sieht der Kreis beim Bund eine Chance.

Es kommt nicht jeden Tag vor, dass ein Staatssekretär des Bundesinnenministeriums in Calbe vorbeischaut. Auf Einladung von Kulturstaatssekretär und Kreistagsmitglied Gunnar Schellenberger (CDU) besuchte Marco Wanderwitz (CDU) die Saalestadt, um sich dort im Gymnasium umzusehen. Seit Monaten sucht der Landkreis nach einer nicht genehmigten Finanzierung durch das Land für das Gymnasium in Calbe nach einer Möglichkeit, die geplante Sanierung des Gebäudes umzusetzen. Rund vier Millionen Euro will der Landkreis investieren, um das Haus wieder auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen, zeigt ein Porträt der Schule.

Landrat Markus Bauer (SPD), der dem Treffen beiwohnte, betonte, dass den Landkreisen für die geplante Investition zu wenig Mittel zur Verfügung stehen. Das Thema ist nicht neu und in vielen Bundesländern regelmäßig ein Thema, weiß der Parlamentarische Staatssektretär im Innenministerium, welches auch für Bau und Heimat zuständig ist.

Der Bund, sagte Marco Wanderwitz, nehme zunehmend eigenes Geld in die Hand, um mehr zu tun für die Reduktion des Klimagases Kohlendioxid. Dabei haben die Baufachleute im Haus vor allem die Gebäude im Visier. Ein großer Teil der jährlich verfeuerten fossilen Brennstoffe geht für die Beheizung von Gebäuden drauf. Werden sie in Zukunft besser gedämmt und halten moderne Fenster mehr Energie zurück, könnte der Energieverbrauch und damit der Ausstoß des Klimagases deutlich verringert werden. Um den Ländern und den Landkreisen unter die Arme zu greifen, wenn sie die notwendigen Sanierungen nicht selbst tragen können, hat der Bund eigene Mittel eingeplant, schilderte er. Aus diesem Topf könnte eine Sanierung möglicherweise finanziert werden, erklärte er.

Allerdings müsse die Fachabteilung die vom Landkreis durchgeführten Planungen zunächst prüfen und entsprechend beurteilen. Das werde mehrere Wochen in Anspruch nehmen, kündigte er an. Gunnar Schellenberger drängte darauf, dass der Landkreis bis Mai eine Entscheidung habe, ob der Bund die beantragten Mittel übernehmen könne. Denn die Schüler, Lehrer und Eltern wollten wissen, wann damit zu rechnen sei, dass sich das Schulgebäude in eine Baustelle verwandele.

Der Sanierungsbedarf an dem 1954 auf dem Gelände des ehemaligen Schlosses errichteten Schulgebäude lässt sich von außen erkennen. Zwar verfügt das Haus über neue Fenster und auch im Flur zeigen die Glaswände, dass der bauliche Brandschutz mit Brandabschnitten bereits baulich umgesetzt wurde. Ein Blick in die Klassenräume des Hauses zeigt allerdings, dass der Sanierungsbedarf sichtbar ist. Die Heizungsanlage ist alt, die Kabel liegen über Putz. Einen modernen Eindruck macht das Gymnasium in diesem Teil des Hauses nicht, räumt auch Schulleiter Rolf-Uwe Friederichs ein.

Zuletzt hatte der Landkreis hier vor elf Jahren das Dach des Gebäudes neu decken lassen. Der Anbau war seinerzeit bereits mit Hilfe eines Bundesprogramms finanziert worden, heißt es in der Kurzvorstellung des Schillergymnasiums. Der Bund finanzierte 2007 den Anbau, die Verbindung zu dem neuen Gebäude und die Cafeteria. Für das Altgebäude gab es kein Geld. Dabei wäre eine Sanierung des Hauses schon vor Jahren geboten gewesen. Denn das Altgebäude leidet unter größeren Schäden durch eindringende Feuchtigkeit. Der Bau muss vor der eigentlichen Sanierung zunächst trockengelegt werden. Die Mauern müssen anschließend so abgedichtet werden, dass das Wasser zukünftig kein Problem mehr für das Haus ist. Anschließend müssen die betroffenen Fußböden in dem Gebäude erneuert werden. Außerdem soll die Fassade saniert und die Fenster sollen ausgetauscht werden. Die Räume sollen zudem einen Sonnenschutz erhalten, um im Sommer das Lernen in den Räumen erträglicher zu machen. Außerdem sollen die Klassenräume saniert werden. Künftig Energie und Geld soll aber mit der Dämmung des Dachgeschosses eingespart werden. Allein dieser Bauumfang wird auf rund 1,65 Millionen Euro geschätzt.

Rund eine Million Euro will der Landkreis in die Heizungs- und Regelungstechnik des Hauses stecken. Vorstellen kann sich die Schule hier auch den Einbau eines Blockheizkraftwerkes. Diese modernen Heizungen verbrennen zwar fossile Brennstoffe, sind aber sehr effizient, was den Wirkungsgrad angeht. In erster Linie erzeugen die Anlagen Strom. Die dabei entstehende Wärme wird dann für die Heizung genutzt. Außerdem soll in dem Haus eine moderne Regelungstechnik eingebaut werden, die dafür sorgt, dass die eingestellten Temperaturen gehalten werden. In der Aula soll außerdem eine Lüftungstechnik eingebaut werden. Außerdem sieht die Planung vor, die komplette Verkabelung des Gebäudes zu erneuern. Außerdem soll es für die Barrierefreiheit einen Aufzug geben, heißt es in der Übersicht.

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 24. Januar 2020