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Blau-weißer Abschied von zwei langjährigen Kolleginnen des Friedrich-Schiller-Gymnasium Calbe

Es war schon ein sehr beeindruckendes Bild: Nahezu alle Schüler, Lehrer und Mitarbeiter des Friedrich-Schiller-Gymnasium Calbe hatten sich ganz individuell und ideenreich in Blau und Weiß gekleidet, und waren in der großen Pause zusammengekommen, um sich gemeinsam von Frau Mehling und Frau Tulinski zu verabschieden. Zwei große Menschenkreise wurden gebildet, in deren Mittelpunkt die beiden langjährigen Lehrerinnen Platz für ein großes Erinnerungsfoto gefunden hatten.

In der später am Nachmittag einberufenen Dienstberatung sorgte Zwölftklässler Moritz Ende für einen weiteren Gänsehautmoment, als der angehende Musical-Sänger „I chose right“ sang. Die nachfolgende Rede von Schulleiter Rolf-Uwe Friederichs begann mit einer großen Zahl: „82 Jahre Lehrertätigkeit als Summe beider Lebensarbeitszeiten enden nun Ende September dieses Jahres.“

Die Biologie- und Chemielehrerin Rita Mehling hat dabei einen Großteil in Schulen ihrer Heimatstadt Köthen verbracht und wechselte 2009 an das Calbenser Gymnasium. Neben ihrer Arbeit in der Fachschaft und als jahrelange Klassenlehrerin hat sie auch fortwährend „für den Bratwurst-Export von Köthen nach Calbe gesorgt“. Ihr Markenzeichen, „der weiße Kittel“, kam zum Ende ihrer Lehrtätigkeit noch einmal für einen Chemiekurs in der Oberstufe zum Einsatz.

Nach ihrem Lehramtsstudium in Greifswald und der anschließenden Arbeit in Barbyer Schulen zählte Gudrun Tulinski 1991 zu einem der Gründungsmitglieder des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe. Extrem engagiert im gesamten Schulleben, mit einer sehr großen Verbundenheit zu „meiner Schule“, wie sie immer sagte, wirkte sie auf allen Ebenen sehr positiv mit. Bei den vielen Schülergenerationen war sie stets für überaus klare Ansagen bekannt, wenngleich Frau Tulinski fortwährend fair, freundlich, einfühlsam und überaus vorbildlich mit den Schülern umging.

Abschließend resümierte der Schulleiter: „Sie beide, haben unseren Slogan „sich wohlfühlen am FSG Calbe“ nicht nur angenommen, sondern auch ständig gelebt und weiter entwickelt.“ Die langjährige Kollegin Frau Spohn sprach danach wohl für alle Kollegen: „Eins ist sicher, wir sind alle sehr neidisch auf euch! Ausschlafen, keine Korrekturen, kein Stress am Wochenende und Urlaub, wann auch immer ihr wollt.“ Für die Deutsch- und Geschichtslehrerin gab es zum Abschied ein pralles Gutscheinpaket für eine tolle Zeit in Weimar mit dem Theater im Gewölbe, einem schönen Abendessen und einer Unterkunft. Reichlich Entspannung beziehungsweise Wellness bekam Frau Mehling und natürlich durfte ein eigens von Schülern gestalteter Kittel im Schiller-Design nicht fehlen.

Mit einem großen Dankeschön und einigen gut gemeinten Ratschlägen an die nun Ex-Kolleginnen verabschiedeten sich die beiden Lehrerinnen vom Friedrich-Schiller-Gymnasium Calbe. Zurück blieben viele blau-weiß gekleidete Lehrer und natürlich ganz viele Erinnerungen an die lange gemeinsame Zeit.

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Wo Cäsar, Jupiter und Friedrich der Große aufeinandertreffen… – Die Exkursion der Lateinkurse nach Potsdam

Wo ein Kaiser, eine römische Gottheit und ein Kurfürst aufeinandertreffen, da ist das kulturinteressierte Friedrich-Schiller-Gymnasium nicht weit. Für eine Reise in die Parkanlage des Schlosses Sanssouci, die genau das vereint, entschieden sich am 29. September 2021 die Lateinkurse der Jahrgänge neun bis zwölf.

Herr Moll, Lateinlehrer und Spiritus Rector der Exkursion, versammelte am Morgen zusammen mit Herrn Ulrich und Frau Tulinski die knapp 50 Lateinschüler des Gymnasiums. Nach dem obligatorischen Corona Test ging die Fahrt in das circa zwei Stunden entfernte Potsdam los.

Dort angekommen, mussten wir leider feststellen, dass unsere Gebete nicht vom Göttervater und Gott des Regens, Jupiter, erhört worden waren und es buchstäblich aus Eimern schüttete. „Sol lucet omnibus“ (Die Sonne scheint für alle) schien an diesem Tag wohl nicht auf uns zuzutreffen.

Dennoch, wir hatten ein straffes Programm, beginnend mit einem Vortrag der Zwölften für die übrigen Schülerinnen und Schüler. Danach hatte jeder Jahrgang unterschiedliche Aufgaben im Park Sanssouci zu erledigen, die zu den jeweiligen Kursthemen passten. Dabei ging es unter anderem um die Gärten, alte römische Kaiser oder die Metamorphosen des Ovid.

Wir konnten uns gut vorstellen, dass die Bewohner und Gäste in diesem Ensemble von Schlössern und Gärten, dass Friedrich II 1745 in Auftrag gab und das bis 1918 Sommersitz der preußischen Könige und deutschen Kaiser war, ‚ohne Sorge‘ waren.
Und auch der Alte Fritz hat nach einer langen, sorgenvollen Odyssee schließlich seine letzte Ruhestätte, ganz nach seinem testamentarischen Wunsch, am 17.August 1991 um Mitternacht auf der Terrasse des Schlosses neben seinen Hunden gefunden.

Zum Schluss blieb nur noch wenig Zeit für einen entspannten Bummel durch die vollen Einkaufsstraßen Potsdams, denn der Bus wartete schon auf uns. Auf dem Rückweg stellten wir Schüler erleichtert fest: die Mühen und der Fleiß wurden vom Sonnengott Apollo belohnt. Die Sonne strahlte mit den zufriedenen Lehrern um die Wette, die Laune stieg auch bei den Schülern und so wurde die Exkursion doch noch zu einem „diem magnificum“.

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Amsterdam – Hält die Hauptstadt der Niederlande, was sie verspricht?

Dies war am Montag, dem 19. August 2019, die grundsätzliche Frage der Schüler der jetzigen 12. Klassen des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe, die zu ihrer Abschlussfahrt in das wunderschöne Amsterdam aufbrachen. Viele verzweigte Straßen mit ihren Grachten, geschmückt durch (kleine und schiefe) Altbauten und eine unglaubliche Masse an Fahrrädern sowie ebenso vielen Touristen – diese und viele weitere Vorstellungen hatten die Schüler von der Stadt.

7:30Uhr begann das Abenteuer vor der Calbenser Hegersporthalle. Nach einer insgesamt achtstündigen Busfahrt erreichten wir unseren Zielort. Die Sonne schien und es war angenehm warm, sehr zur Freude aller. Nach dem Check-In im a&o Hostel Amsterdam Zuidoost stellten wir unseren Orientierungssinn bereits zum allersten Mal auf die Probe. Das Hotel war außerhalb gelegen, sodass es unumgänglich war, mit der Metro in die Stadt zu fahren. Bei unseren vorerst eigenen Erkundungstouren bestätigten sich bereits die meisten unserer Erwartungen innerhalb kürzester Zeit. Neu für uns waren die Mengen an Hausbooten in den Grachten, die zahlreichen diversen Straßenkünstler, die qualitativ hochwertige Shows ablieferten, sowie die „Coffeeshop-Kultur“, da in jeder Gasse mindestens zwei von diesen aufzufinden waren. Hierbei die Orientierung zu behalten war eine sehr große Herausforderung für uns, sodass wir uns nur mit unseren mobilen Begleitern zurecht fanden. Wir waren vollends von dem Flair und der Stimmung begeistert, die diese Weltstadt ausstrahlte. Dieser erste aufregende Tag endete gegen 23 Uhr wieder im Hotel.

Den Anfang des zweiten Tages verbrachten wir in unterschiedlichen Gruppen, in denen wir von 10 bis 13Uhr einen Stadtrundgang bestritten. Dieser begann an der Centraal Station und endete am Dam Platz. Die Route führte uns vorbei am Anne-Frank-Haus und zugleich an der Westerkerk, des Weiteren über den Flohmarkt im ehemals jüdischen Viertel, vorbei an der Stopera; durch das Rotlichtviertel sowie durch zahlreiche Gassen mit beeindruckenden architektonischen Bauwerken als auch unzähligen Souvenirshops, u.v.m. Zudem lauschten wir etlichen interessanten Informationen zur Stadt, wie beispielsweise über die Besonderheiten der Hausboote, der Grachten und der Bedeutung der drei Kreuze auf der Flagge von Amsterdam. Ein weiterer Höhepunkt dieses Tages war der Besuch im Heineken Experience mit einer englischen Führung durch den Bierbrauprozess und einer audiovisuellen Veranschaulichung, bei der wir uns in das Bier „hineinversetzen“ sollten. Im Anschluss folgte eine Verkostung, bei der lediglich 18-jährige in den Genuss des alkoholischen Getränkes kamen.

Für den dritten Tag standen Madame Tussaud‘s, das Van-Gogh-Museum und eine Grachtenfahrt auf dem Programm. Den Vormittag verbrachten wir im Wachsfigurenkabinett, in dem wir bereits von der audiovisuellen Einführung am Anfang begeistert waren. Des Weiteren sorgten zahlreiche Mitmachaktionen, wie eine Modeshow, eine Nachrichtenmoderation zu den Themen „DJs“ oder „Promis“ als auch das Singen wie ein Pop-Star, für eine lustige Abwechslung. Nach einer Mittagspause gingen wir in das Van-Gogh-Museum, um seine Werke zu bestaunen. Die Ausstellung war in die verschiedenen Lebensabschnitte unterteilt, was sich auch im Zeichenstil widerspiegelte. Zum Abschluss des Tages machten wir eine einstündige Grachtenfahrt durch die unterschiedlichsten Kanäle der Stadt, wobei wir erneut Wissenswertes über diese erfuhren. Für die Zeit ab 19:15Uhr ergatterte eine Schülerin die sehr begehrten Karten für das Anne-Frank-Haus. So verbrachten insgesamt zwölf Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs ihren Abend mit einer sehr emotionalen Tour durch das ehemalige Versteck der Frank-Familie.

Endspurt. Der letzte volle Tag war angebrochen. Um 8:30Uhr saßen wir alle gespannt im Bus nach Den Haag, wo wir drei Stunden Freizeit zur Verfügung hatten. Einige bildeten sich kulturell weiter, andere sahen sich die Innenstadt an oder verbrachten ihre Zeit mit Shopping. Danach ging es weiter zu dem nur sechs Kilometer entfernten Scheveningen Strand an der Nordsee. Auch hier konnte die Zeit bis 16 Uhr individuell genutzt werden. So saßen einige in Restaurants, andere genossen die Zeit am Strand oder im Wasser, wobei auch Einzelne auf die verrückte Idee kamen Bungee-Jumping auszutesten und so kopfüber in Richtung Wasser sprangen. Wieder im Hotel angekommen, packten wir unsere Koffer und hatten danach ein letztes Mal die Gelegenheit, in die Stadt zu fahren.

Am Abfahrtstag mussten wir sehr zeitig aufstehen, da bereits vor dem Frühstück, um kurz vor 7 Uhr, die Koffer zum Bus gebracht werden mussten. Während die ursprüngliche Abfahrt 9 Uhr geplant war, starteten wir bereits eine Stunde eher in Richtung Heimat. Der Großteil der Besatzung verbrachte die erste Hälfte der Fahrt schlafend. Danach waren alle wieder wach und aufgeregt, bald nach Hause zu kommen. Gegen 15 Uhr trafen wir an unserem ursprünglichen Abfahrtspunkt ein.

Eine sehr schöne Woche mit unglaublich vielen unterschiedlichen Erlebnissen und Eindrücken ist viel zu schnell zu Ende gegangen. Hiermit bedanken wir uns bei allen Lehrern, die uns diese tolle Abschlussfahrt und die damit verbundenen Erinnerungen ermöglicht haben.

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Volles Programm bei der Abschlussfahrt in die Toskana

Mitte August ging es für den Abschlussjahrgang des Friedrich-Schiller-Gymnasium Calbe auf die sehnsüchtig erwartete Abschlussfahrt nach Italien.

Nach dreizehneinhalb Stunden kamen wir in Verona an und wurden direkt vom italienischen Flair mitgerissen. Viele besuchten die berühmte Statue von Julia, um sich bei ihr ein wenig Glück für das Abitur zu leihen. Danach ging es direkt zu unserem Hotel in Montecatini-Therme, wo wir alle nach Poolbesuch und Abendbrot müde ins Bett fielen.

Für Entspannung war allerdings keine Zeit, denn unser Trip nach Pisa wartete am nächsten Tag auf uns. Wir durften an einer interessanten Führung bei leichtem Regen teilnehmen und schossen Erinnerungsfotos am ,,schiefen Turm‘‘. Einige nutzten die Gelegenheit aus, um diesen von innen zu besichtigen. Nachdem wir ewig nach einem öffentlichen Strandabschnitt gesucht hatten, konnten wir endlich im Meer baden und machten dabei auch Bekanntschaft mit Quallen. Auch die Stadt Lucca durften wir an diesem Tag besichtigen. Unser Highlight war jedoch die fantastische Weinverkostung am Abend und, nicht zu vergessen, die lustige Busfahrt sowie Poolparty mit unseren Tutoren, welche wir sicher niemals vergessen werden.

Der vorletzte Tag bot auch wieder ein volles Programm: San Gimignano, die Stadt mit den vielen Türmen und dem besten Eis der Welt, und das atemberaubende Siena. Einige besuchten am Abend noch Montecatini Alto. Die Altstadt gestattete uns einen traumhaften Ausblick und sogar ein Feuerwerk zum Abschluss! Natürlich blieben manche von uns auch im Hotel und duellierten sich dort in Uno und Knack oder nutzten die Möglichkeit, noch einmal in den Pool zu gehen.

Schneller als gedacht, war unser letzter Tag in Italien angebrochen. Wir fuhren mit der Bahn nach Florenz, wobei wir unsere Haltestelle glatt verpassten und genossen nach anfänglichen Schwierigkeiten die uns noch verbliebene Zeit . Die letzten Stunden verflogen im Nu und so war die langersehnte Abschlussfahrt auch schon wieder vorbei. An dieser Stelle möchten wir uns auch im Namen aller Mitschüler gern bei Frau Spohn, Frau Tulinski, Herrn Pfesdorf und Herrn Bäthge für die unvergessliche Reise bedanken. Unsere gemeinsame Abschlussfahrt war einfach wunderschön.

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Goethes Glanz und Schillers Glorie erkunden

Nachdem wir, die Schüler der Klasse 12, nun bereits seit einigen Jahren das Friedrich-Schiller-Gymnasium in Calbe besuchen, wurde es langsam Zeit, eine der vielen Wirkungsstätten unseres Namensgebers zu besuchen. Aus diesem Grund zog es uns am 13. Dezember in die Kulturstadt Weimar.

Nach zweistündiger Fahrt erreichten wir unser Ziel. Auf dem Plan stand ein Besuch von Goethes oder Schillers Wohnhaus. Dies konnten wir selbst entscheiden.  Allerdings muss das Wohnhaus unseres Namensgebers deutlich spannender gewesen sein, denn einigen Schülern riss es wortwörtlich den Boden unter den Füßen weg. Danach bot sich die Möglichkeit, sich auf dem Weihnachtsmarkt zu stärken und einige Runden auf der Schlittschuhbahn um die berühmte Statue der beiden Klassiker vor dem Nationaltheater zu drehen. Für Manche schien dies das Highlight der Fahrt zu sein. Anschließend besichtigten wir entweder das Wittumspalais oder das Weimarhaus. Je nach Interesse konnten wir wieder wählen.  Im Wittumspalais erhielten wir viele Informationen über Anna Amalia und die Lebensweise zur damaligen Zeit als Herzogin. Wer etwas über die Geschichte der Stadt erfahren wollte, entschied sich für das Weimarhaus. Goethes Leben und vielfältiges Wirken, auch im Kontext der Zeit und der sie bestimmenden Persönlichkeiten, wurde den Schülern nahegebracht, die sein Wohnhaus am Frauenplan besuchten.

Die Zeit bis zur folgenden Theatervorstellung konnten wir wieder individuell gestalten.

Ein kurzer Ausflug auf die Eislaufbahn.

Um 17 Uhr saßen wir dann gespannt im „Theater im Gewölbe“ und sahen das Zwei-Personen-Stück „Goethes Glanz und Schillers Glorie“. Dieses bildete einen schönen Abschluss des Tages, da durch die kreative Darbietung noch einmal  ergänzend  interessante Informationen über die Dichter vermittelt wurden und auch gemeinsam gelacht werden konnte, denn die beiden vielleicht größten deutschen Dichter wurden keinesfalls glorifiziert.

Die Weimarer Klassik spielt natürlich in unserem Unterricht eine Rolle. Aber Erfahrungen vor Ort sind dann doch etwas Besonderes und gehen anschaulich über die Theorie hinaus.

Vielen Dank an unsere Deutschlehrer Frau Tulinski, Frau Cotte und Herrn Bannier für die Organisation, Begleitung und ihr Improvisationsvermögen. Sie haben an diesem Tag ganz sicher auch viele neue Erfahrungen gemacht.

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Weimar, Goethe und viel mehr

Mit Weimar verbinden sich sofort Bilder und Begriffe, natürlich Goethe und sein Faust, Schiller, Buchenwald und für manche noch mehr.

Im Deutschunterricht wird der Weimarer Klassik (1786-1805) ein besonderer Platz eingeräumt, viele Namen werden neben den erwähnten genannt: Herder und Wieland, Herzog Carl August – Herrscher, Mäzen und Freund der Dichter. Aber auch die Frauen sind nicht zu vergessen: Herzogin Anna Amalia, früh verwitwet und erste Regentin, Mutter Carl Augusts, Herzogin Luise, ihre Schwiegertochter, Charlotte von Stein, Christiane Vulpius, Goethes Ehefrau. Und genau diese Personen spielten auch beim Besuch der 12. Klassen des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe in Weimar eine Rolle.

Alle Schüler mussten sich aus einer Auswahl für zwei „klassische“ Orte entscheiden. Letztendlich standen Goethes und Schillers Wohnhäuser und das Wittumspalais auf dem Besuchsprogramm.

50 Jahre lebte Deutschlands wahrscheinlich bekanntester Dichter am Frauenplan, zunächst zur Miete, dann im von Carl August geschenkten Eigentum, das schon recht kurz nach seinem Ableben 1832 der Öffentlichkeit teilweise zugänglich war. Der Audioguide vermittelte die wichtigsten Informationen zum Haus, zum gesellschaftlichen und Privatleben sowie zu seiner Arbeit.

Die geführte Tour durch die Ausstellung „Lebensfluten und Tatensturm“ ergänzte das Wissen zur Vielschichtigkeit Goethes, die weit über sein literarisches Schaffen und seine Begeisterung für Italien hinausging. Dabei schöpfen sowohl Ausstellung als auch Wohnhaus aus einem einzigartigen Fundus vielfältiger, wertvoller Originale.

Wirkt Goethes Wohnhaus – wohl auch schon zu Lebzeiten – eher wie ein Museum, ist Schillers Haus, für das er sich verschuldete, bescheidener, bürgerlicher. Und ist dennoch, oder gerade deswegen, nicht weniger interessant. Schiller stand zunächst im Schatten Goethes, wurde von ihm nach Jena (Geschichtsprofessur) „abgeschoben“ und ab 1794 für ein unglaubliches Jahr-zehnt immer mehr zum engsten Freund, literarisch und geistig inspirierenden Partner. Über den Verlust Schillers 1805 schreibt Goethe, er hätte „die Hälfte seines Daseins verloren“.

Das Theater im Gewölbe führte „Goethe und die Frauen“ auf und unsere Schüler verfolgten sehr aufmerksam und überwiegend mit viel Freude das teils amüsante Zwei-Personen-Stück. Die bereits erwähnten Frauen spielten die Hauptrolle, ob in ihrer Beziehung zu Goethe oder ihrer Bedeutung für die Weimarer Gesellschaft bzw. die Kulturszene des damals ca. 6000 Einwohner zählenden Örtchens. Legenden und Gerüchte, Temperament und Charakter der ungleichen Heldinnen, Klatsch und Tratsch standen für 90 Minuten im Mittelpunkt. Ein Schüler formulierte treffend: „Das Stück war die Zusammenfassung des Tages in Weimar.“