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Gemeinsam für die Natur: der 8. Jahrgang des Friedrich-Schiller-Gymnasiums baut einen Lebensturm

Draußen in der warmen Sonne, zwischen Vogelgezwitscher und dem Duft von Lavendel, schallte fröhliches Lachen durch das Biotop des Friedrich-Schiller-Gymnasiums. Hier, außerhalb der gewohnten Klassenräume, erwartete die Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs ein außergewöhnliches Abenteuer: Der Bau eines Insektenhotels für die Schule unter professioneller Anleitung von Herrn Dr. Larisch und seinem Team um Frau Felgenträger von „Bildungswelten Bernburg“.
Mit einem Insektenhotel lässt sich nicht nur wertvoller Lebensraum schaffen, sondern auch echte handwerkliche Praxis erleben. Die Kooperation mit „Bildungswelten Bernburg“ machte es möglich, den Unterricht in die freie Natur zu verlegen – und dabei das Lernen mit Kopf, Herz und Hand zu verbinden.
Herr Dr. Larisch erklärte anschaulich, warum Insekten für unser Ökosystem so wichtig sind, welche Arten gefördert werden können und worauf es beim Bau eines funktionalen Insektenhotels ankommt. Neben fundiertem Wissen über Lebensräume, Materialien und Bauweisen brachte das Team auch viele wertvolle Tipps aus der Praxis mit – von der Auswahl des Holzes bis zur nachhaltigen Befestigung der Füllmaterialien. Die Jugendlichen konnten jederzeit Fragen stellen, eigene Ideen einbringen und wurden so vom Zuschauer zum aktiven Gestalter.
Das Bauprojekt wurde in sechs abwechslungsreiche Stationen gegliedert, an denen die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen arbeiteten. Eine Sammelstation kümmerte sich um das Material. Da unser Gymnasium herrlich in der Natur gelegen ist, mussten die Schüler dafür gar nicht weit laufen. An einer anderen Station arbeiteten die Schüler mit Akkuschrauber und Sägen und stellten fest, wie viel Spaß handwerkliche Arbeit machen kann. Liebevoll kümmerte sich eine weitere Gruppe um die Beschilderung des Lebensturms. So erhielt dieser verschiedene Bereiche, wie Flatterhausen, Kriechhausen und Holzhausen. Weiterhin wurden Nistkästen gebaut und Bambusrohre, Schilfstängel sowie Holzstücke so vorbereitet, dass Bienen, Käfer und andere Insekten einen idealen Unterschlupf erhalten.
Nicht selten wurde beim Sägen, Schrauben und Bemalen gelacht und gescherzt. Zwischendurch gab es eine wohlverdiente Pizza-Pause, denn nach körperlicher Arbeit hat man auch Hunger.
Das Projekt zeigte eindrucksvoll, wie lebendig und praxisnah Schule sein kann. Neben biologischem und ökologischem Wissen wurden zahlreiche weitere Kompetenzen gefördert: Teamarbeit, handwerkliches Geschick, Kreativität, Verantwortungsbewusstsein und Problemlösungskompetenz. Die Jugendlichen übernahmen Verantwortung für ihr eigenes Tun und erfuhren, dass sie gemeinsam Großes bewirken können.
Mit dem selbstgebauten Insektenhotel wurde nicht nur ein Beitrag zum Naturschutz geleistet, sondern auch ein bleibendes Zeichen für das Engagement der Schule und ihrer Schüler gesetzt. Unser Schiller-Hotel ist vorbereitet für Igel, Eidechsen, Wildbienen, Florfliegen und Marienkäfer und viele weitere Bewohnern, die es sich sicherlich auch gern gut gehen lassen im ruhigen Biotop des Gymnasiums unweit des Mühlgrabens. Das Hotel wird in den kommenden Jahren Lebensraum bieten, zum Beobachten und Forschen einladen und beim Thema Artenvielfalt immer wieder als Anschauungsobjekt im Unterricht dienen.
Wir danken dem engagierten Team von „Bildungswelten Bernburg“ für die professionelle Begleitung und freuen uns schon jetzt auf weitere gemeinsame Projekte, bei denen Lernen und Leben so harmonisch miteinander verbunden werden! Weiterhin danken wir den fleißigen Spendern auf unserem Ganztagsfest sowie dem Förderverein des Friedrich-Schiller-Gymnasiums für die finanzielle Unterstützung des Projektes.

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Zum Abschied ein stimmungsvolles „Tschö“

Leider wird es fast schon zur Gewohnheit, dass Schulleiter Rolf-Uwe Friederichs zu Beginn der Dienstberatungen am Friedrich-Schiller-Gymnasium Calbe sehr verdienstvolle Kollegen in den wohlverdienten Ruhestand  verabschieden muss. Bevor allerdings das stimmungsvolle „Tschö“ für die beliebte Frau Kreuch beginnen konnte, begrüßte er mit Frau Zinecker und Herrn Dr. Dick zwei neue Lehrer in den eigenen Reihen.

Musiklehrerin Katrin Püsche organisierte eigens Akkordeonspieler Marco Sievert aus der sechsten Klasse, „um Frau Kreuch in die heimatlichen Ostseewellen träumen zu lassen“. Mit den beiden Songs „Biskaya“ und „He´s a Pirate“ keimte schnell Ostseestimmung auf, ein toller Bezug zu ihrer Heimatstadt Bad Doberan. Der Weg, oder vielleicht besser gesagt die gesellschaftliche Notwendigkeit, führte Frau Kreuch und ihren Mann nach dem Studium an der Humboldt-Universität Berlin jedoch in die Saalestadt Calbe. Hier war sie dann auch eines der Gründungsmitglieder des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe 1990.

Der eigenen Einschätzung nach „norddeutsch-kühl“ war die Geografie- und Geschichtslehrerin als Motivationskünstlerin für Schüler und Lehrer gleichermaßen bekannt und geschätzt. Mit einer großen Portion „norddeutschen Humors“ hatte sie nach den Worten des Schulleiters großen Anteil an der Ausgestaltung des Ganztagsschulkonzepts, der Arbeitsgemeinschaft Biotop, der Bibliothek und unzähliger außerschulischer Veranstaltungen.

Frau Kreuch mit Schülerin Meike bei der Blumenpflege im Biotop des Gymnasiums.

Wie gewohnt konnte auch Frau Kreuch mit einer witzigen Anekdote aufwarten. Sie beschrieb den Weg zum Gymnasium, als sie von einem kleinen Schüler angesprochen wurde: „Sind Sie meine neue Klassenlehrerin?“. Die Kollegen lachten reichlich und sie antwortete: „Das war schon 1979. Einmal umgedreht und schon stehe ich heute hier.“ Zum Abschluss ergänzt sie noch: „Ich habe schon gemerkt, dass die Schule nicht mein zweites Zuhause ist, ich mich hier aber über 40 Jahre lang unglaublich wohl gefühlt habe und mit vielen tollen Kollegen und Schülern arbeiten durfte.“

Die Abschiedsgeschenke der Lehrerschaft waren dann auch überaus passend: zum einen gab es einen schönen Restaurantgutschein für die Klosterküche in der Heimat Bad Doberan und in Anlehnung an ihre tolle Arbeit rund um das Schilleraner Biotop einen Faltstuhl mit vielen Gerätschaften und Leckereien. Ganz zum Ende blieb noch ein letztes „Tschö“.