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Auf den Spuren von Goethe und Schiller in Weimar

Bei Namen von berühmten Dichtern wie Goethe oder Schiller kommen einem beispielsweise Werke wie Faust oder Wilhelm Tell in den Sinn. Doch was wissen wir überhaupt über das Leben und die Persönlichkeit eines solchen Dichters? Über unseren Namensgeber sicher ein wenig mehr. Am 06. Dezember 2018 hatten wir, die Schülerinnen und Schüler der 12. Klassen des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe, die Chance, für ein paar Stunden in das Leben der zwei vielleicht prägendsten Berühmtheiten der deutschen Literatur einzutauchen.

In der Vorauswahl hatten wir, die Schilleraner, bereits die Möglichkeit, zwischen dem Goethe- oder Schillerhaus und dem Wittumspalais oder Weimarhaus zu entscheiden. Der Besuch aller Gebäude wäre innerhalb weniger Stunden nicht möglich gewesen. Die Exkursion begann um 8.00 Uhr mit der Busabfahrt von Calbe. Etwa um 10.30 Uhr kamen wir in Weimar an. Von dort aus ging es zu Fuß in die Altstadt. Dort hatten wir Schüler und unsere Lehrer Freizeit. Diese konnten sich alle mit einem kleinen Snack vom Weihnachtsmarkt oder einem Bummel durch die schöne Altstadt vertreiben.

Die Besichtigung des Schillerhauses begann gegen 12 Uhr. Während der Führung begeisterte Nils Kannegießer uns und die Gruppenführerin mit einem sehr umfangreichen Wissen über Schillers Leben. Besonders eindrucksvoll war eine Locke Schillers, die ihm von seiner Frau auf dem Totenbett abgeschnitten wurde. Interessant anzusehen waren auch die Angaben zu Schillers finanziellen Jahresausgaben, auch für Bier und Wein, die penibel aufgeführt wurden, vielleicht gerade weil er kein besonders reicher Mann war. Sein Arbeitszimmer war strikt vom Wohnbereich getrennt, damit er in Ruhe arbeiten konnte.

Die Besichtigung des Goethehauses fand für andere Schüler um 12.30 Uhr statt. Die Tour bestand aus zwei Teilen. Mit Hilfe einer Karte und eines Audioguides erkundeten wir im ersten Teil das eindrucksvolle Wohnhaus des Geheimrates. Das Gefühl, dort zu stehen, wo Goethe einst seine Werke schrieb, war sehr überwältigend. Zudem grenzten an sein Arbeitszimmer die persönliche Bibliothek und die vielfältige Steinsammlung. Der zweite Teil bestand aus einer Ausstellung über Goethes Leben und Schaffen. Begleitet wurden wir von einer jungen, sehr gebildeten, Frau namens Ann. Sie glänzte mit einem breit gefächerten Fachwissen über Goethes Persönlichkeit, sein Leben, seine Ideen und seine Werke. Zudem war sie sehr verständnisvoll dafür, dass wir nach einer gewissen Zeit, etwa zwei Stunden, nicht mehr stehen konnten. Am beeindruckendsten war der Original-Reisemantel Goethes, welcher in einer großen Glasvitrine präsentiert wurde.

Nachdem die Besichtigung des Schiller- und Goethehauses beendet waren, standen um 15.00 Uhr die nächsten Programmpunkte auf der Liste. Im Weimarhaus erwartete uns eine animierte Darstellung der Entwicklung Thüringens und Weimars von der Urzeit bis heute. Im Wittumspalais, dem ehemaligen Wohnsitz der Herzogin Anna Amalia, gab es für uns erneut eine Audioguideführung. Anna Amalia war die Frau, die Goethe nach Weimar holte. Besonders war der Raum, in dem sie in ihrem Sarg aufgebahrt wurde, denn dort befanden sich auch Musikinstrumente und Kleidungsstücke der damaligen Zeit. Schön anzusehen war ebenfalls der Stuck des Deckengewölbes.

Nachdem alle Besichtigungen beendet waren, hatten wir noch einmal Freizeit. Währenddessen sind wir Schlittschuhgelaufen, haben den Weihnachtsmarkt besucht und uns so manche Leckerei schmecken lassen.

Der krönende Abschluss des Tages war der Besuch im „Theater im Gewölbe“. Dort sahen wir „Goethe – schuldig oder nicht? Die „Kriminalfarce“ wurde in monologischer Form dargeboten. Horst Damm verkörperte die Person Goethes. Er sprach über seine Beziehung zu Schiller, dessen, aber auch über ihr gemeinsames Leben. Goethes Zerrissenheit, Selbstanklagen und Unschuldsbeteuerungen und die – nicht ganz ernst gemeinte – Frage, ob Schiller nicht vielleicht doch der größere Dichter und sympathischere Mensch war, standen dabei im Mittelpunkt der Komödie. Dabei stellte er sich auch die Frage, ob ihn eine Mitschuld an Schillers Tod träfe. Die Ambivalenz Goethes zwischen Spinner und ernsthafter Person gelang dem Darsteller überzeugend auf die kleine Bühne zu bringen. Für uns war es auch sehr verständlich, besonders mit dem Wissen aus dem Besuch des Schillerhauses.

Anschließend fuhren wir zurück nach Calbe und können sagen, dass es ein erlebnisreicher und spannender Tag mit vielen neuen Erkenntnissen und Eindrücken war.

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Goethes Glanz und Schillers Glorie erkunden

Nachdem wir, die Schüler der Klasse 12, nun bereits seit einigen Jahren das Friedrich-Schiller-Gymnasium in Calbe besuchen, wurde es langsam Zeit, eine der vielen Wirkungsstätten unseres Namensgebers zu besuchen. Aus diesem Grund zog es uns am 13. Dezember in die Kulturstadt Weimar.

Nach zweistündiger Fahrt erreichten wir unser Ziel. Auf dem Plan stand ein Besuch von Goethes oder Schillers Wohnhaus. Dies konnten wir selbst entscheiden.  Allerdings muss das Wohnhaus unseres Namensgebers deutlich spannender gewesen sein, denn einigen Schülern riss es wortwörtlich den Boden unter den Füßen weg. Danach bot sich die Möglichkeit, sich auf dem Weihnachtsmarkt zu stärken und einige Runden auf der Schlittschuhbahn um die berühmte Statue der beiden Klassiker vor dem Nationaltheater zu drehen. Für Manche schien dies das Highlight der Fahrt zu sein. Anschließend besichtigten wir entweder das Wittumspalais oder das Weimarhaus. Je nach Interesse konnten wir wieder wählen.  Im Wittumspalais erhielten wir viele Informationen über Anna Amalia und die Lebensweise zur damaligen Zeit als Herzogin. Wer etwas über die Geschichte der Stadt erfahren wollte, entschied sich für das Weimarhaus. Goethes Leben und vielfältiges Wirken, auch im Kontext der Zeit und der sie bestimmenden Persönlichkeiten, wurde den Schülern nahegebracht, die sein Wohnhaus am Frauenplan besuchten.

Die Zeit bis zur folgenden Theatervorstellung konnten wir wieder individuell gestalten.

Ein kurzer Ausflug auf die Eislaufbahn.

Um 17 Uhr saßen wir dann gespannt im „Theater im Gewölbe“ und sahen das Zwei-Personen-Stück „Goethes Glanz und Schillers Glorie“. Dieses bildete einen schönen Abschluss des Tages, da durch die kreative Darbietung noch einmal  ergänzend  interessante Informationen über die Dichter vermittelt wurden und auch gemeinsam gelacht werden konnte, denn die beiden vielleicht größten deutschen Dichter wurden keinesfalls glorifiziert.

Die Weimarer Klassik spielt natürlich in unserem Unterricht eine Rolle. Aber Erfahrungen vor Ort sind dann doch etwas Besonderes und gehen anschaulich über die Theorie hinaus.

Vielen Dank an unsere Deutschlehrer Frau Tulinski, Frau Cotte und Herrn Bannier für die Organisation, Begleitung und ihr Improvisationsvermögen. Sie haben an diesem Tag ganz sicher auch viele neue Erfahrungen gemacht.

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Weimar, Goethe und viel mehr

Mit Weimar verbinden sich sofort Bilder und Begriffe, natürlich Goethe und sein Faust, Schiller, Buchenwald und für manche noch mehr.

Im Deutschunterricht wird der Weimarer Klassik (1786-1805) ein besonderer Platz eingeräumt, viele Namen werden neben den erwähnten genannt: Herder und Wieland, Herzog Carl August – Herrscher, Mäzen und Freund der Dichter. Aber auch die Frauen sind nicht zu vergessen: Herzogin Anna Amalia, früh verwitwet und erste Regentin, Mutter Carl Augusts, Herzogin Luise, ihre Schwiegertochter, Charlotte von Stein, Christiane Vulpius, Goethes Ehefrau. Und genau diese Personen spielten auch beim Besuch der 12. Klassen des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe in Weimar eine Rolle.

Alle Schüler mussten sich aus einer Auswahl für zwei „klassische“ Orte entscheiden. Letztendlich standen Goethes und Schillers Wohnhäuser und das Wittumspalais auf dem Besuchsprogramm.

50 Jahre lebte Deutschlands wahrscheinlich bekanntester Dichter am Frauenplan, zunächst zur Miete, dann im von Carl August geschenkten Eigentum, das schon recht kurz nach seinem Ableben 1832 der Öffentlichkeit teilweise zugänglich war. Der Audioguide vermittelte die wichtigsten Informationen zum Haus, zum gesellschaftlichen und Privatleben sowie zu seiner Arbeit.

Die geführte Tour durch die Ausstellung „Lebensfluten und Tatensturm“ ergänzte das Wissen zur Vielschichtigkeit Goethes, die weit über sein literarisches Schaffen und seine Begeisterung für Italien hinausging. Dabei schöpfen sowohl Ausstellung als auch Wohnhaus aus einem einzigartigen Fundus vielfältiger, wertvoller Originale.

Wirkt Goethes Wohnhaus – wohl auch schon zu Lebzeiten – eher wie ein Museum, ist Schillers Haus, für das er sich verschuldete, bescheidener, bürgerlicher. Und ist dennoch, oder gerade deswegen, nicht weniger interessant. Schiller stand zunächst im Schatten Goethes, wurde von ihm nach Jena (Geschichtsprofessur) „abgeschoben“ und ab 1794 für ein unglaubliches Jahr-zehnt immer mehr zum engsten Freund, literarisch und geistig inspirierenden Partner. Über den Verlust Schillers 1805 schreibt Goethe, er hätte „die Hälfte seines Daseins verloren“.

Das Theater im Gewölbe führte „Goethe und die Frauen“ auf und unsere Schüler verfolgten sehr aufmerksam und überwiegend mit viel Freude das teils amüsante Zwei-Personen-Stück. Die bereits erwähnten Frauen spielten die Hauptrolle, ob in ihrer Beziehung zu Goethe oder ihrer Bedeutung für die Weimarer Gesellschaft bzw. die Kulturszene des damals ca. 6000 Einwohner zählenden Örtchens. Legenden und Gerüchte, Temperament und Charakter der ungleichen Heldinnen, Klatsch und Tratsch standen für 90 Minuten im Mittelpunkt. Ein Schüler formulierte treffend: „Das Stück war die Zusammenfassung des Tages in Weimar.“

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Schiller(s) in Weimar

Was der Dichter vor mehr als 200 Jahren schaffte, gelang uns jetzt auch: Unsere Klassenfahrt führte uns in der letzten Juniwoche in die Klassikerstadt an der Ilm.

Nach angenehmer  Fahrt erreichten wir Weimar bereits am frühen Vormittag. Ein kurzer Stopp am Hostel verschaffte uns einen ersten Eindruck. Nach 25 Minuten Fußweg waren wir auch schon im Zentrum. Ehrfürchtig standen wir vor dem Deutschen Nationaltheater mit seiner unglaublichen Geschichte und dem bekannten Goethe-Schiller-Denkmal davor. Ein spendiertes Eis brachte kurzzeitige Erfrischung, denn es war, wie an allen Tagen, ziemlich warm. Eine Tour, geführt von einer gebürtigen Ascherslebenerin, brachte uns Weimar und seine wichtigsten Sehenswürdigkeiten näher: Schillers und Goethes Wohnhäuser, das Schloss, das Wittumspalais, das Wohnhaus der Frau von Stein, den  Markt mit dem Rathaus und viele mehr.

Am nächsten Tag standen Weimarhaus und Anna-Amalia-Bibliothek auf dem Programm. Es ist schon fast unglaublich, was die Restauratoren nach dem fürchterlichen Brand von 2004 geschafft haben. Während des gemeinsamen Mittagessens gab es für den Bayernfan Herrn Bannier eine schwarz-gelbe Überraschung als Rache für seine ständigen Sticheleien. Der Nachmittag diente der individuellen Vertiefung des am Morgen erworbenen Wissens.

Am Mittwoch besuchten wir die Ernst-Abbe-Hochschule Jena. Frau Professor Schumann, Dekanin des Fachbereichs Medizintechnik und Biotechnologie, zeigte uns einige Labore, ließ biochemische Experimente vorführen und berichtete über den Alltag der Studenten. So locker hatten wir uns eine Professorin nicht vorgestellt. Das Gelände auf einem Teil der ehemaligen Zeiss-Werke ist wie ein Campus aufgebaut, alles eng beieinander, perfekt für das Studieren. Eine Führung durch die zweitwärmste Stadt Deutschlands rundete unseren Besuch ab. Anschließend durften wir die Einkaufsmöglichkeiten in Jena erkunden.

Auf der Heimfahrt am letzten Tag besuchten wir die Gedenkstätte Buchenwald, welche uns bewegende Eindrücke von der NS-Zeit und den Grausamkeiten der Nazis verschaffte.