Freitag, der 01. März 2024: Für die meisten Schilleraner beginnt um 7:45 Uhr die erste Stunde am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Calbe. Doch die beiden 10. Klassen der Schule folgten der Einladung des Landtagspräsidenten, Dr. Gunnar Schellenberger, nach Magdeburg, um an der zentralen Gedenkstunde für die Millionen Menschen, die durch das NS-Regime gequält und ermordet wurden, teilzunehmen. Im Mittelpunkt in diesem Jahr standen die Sinti und Roma, die von den Nazis systematisch entrechtet und verfolgt wurden. Auschwitz bedeutete meist das Ende.
Nach kurzer Zugfahrt und sich anschließendem Fußmarsch waren alle, wie verabredet, um 10:00 Uhr am Landtagsgebäude. Frau Klemm, Frau Huckenbeck und Frau Kannegießer begleiteten die Gruppe.
Zu Beginn gab es eine Einweisung durch eine Mitarbeiterin, die den Schülerinnen und Schülern den Tagesablauf vorstellte, sie anschließend in zwei Gruppen einteilte und ihnen den Landtag bei einer kleinen Führung vorstellte. Punkt 11 Uhr startete die Gedenkstunde, welche durch die musikalische Umrahmung des Romani Weiss Swingtetts und Nicolo Kramer direkt die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich zog. Die Reden von Jana Müller vom Stadtarchiv Dessau und Mario Franz, selbst Sinto, gingen den Zuhörerinnen und Zuhörern besonders nah. Eine unheimliche Ruhe und Aufmerksamkeit durchzog den doch sonst so lebendigen Landtag.
Nach der Gedenkstunde wurde den Jugendlichen in einem separaten Zimmer die Möglichkeit gegeben, offene Fragen zu stellen und tiefere Eindrücke zu erlangen. Mit dem Verlassen des Gebäudes reichte man allen Gästen eine weiße Rose, welche an einem der zahlreichen Gedenkorte in Magdeburg niedergelegt werden konnte.
Dr. Schellenberger sagte: Freiheit und Würde gelten nicht nur für jeden allein, sondern auch für den Menschen neben uns.“ Er forderte „Aufklärung, Sensibilität und Orientierung“.
Die Schilleraner waren sichtlich betroffen vom Gehörten und sind sich sicher, dass die Erinnerung und Auseinandersetzung mit den menschenverachtenden Taten der Nationalsozialisten, gerade in der heutigen Zeit, nicht aufhören dürfen, jeder einen Beitrag leisten kann, vor allem muss.
Schlagwort: Landtag
Jugendparlament 2022 – Wir waren dabei!
Auf ein Gespräch mit dem Landtagspräsidenten
Interessante, wenn auch teils wilde Einblicke in die Arbeit des Landtags
Insbesondere das Fach Sozialkunde lebt im Unterrichtsalltag von der Aktualität der Ereignisse und ist dabei natürlich immer bestrebt, dies jeweils erklärend in die theoretischen Zusammenhänge zu integrieren. Hinzu kommt der Anspruch, die politischen Wege der Entscheidungsfindung möglichst klar aufzuzeigen.
All diese grundlegenden Aspekte konnte die Exkursion der neunten Klassen des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe zum Landtag des Landes Sachsen-Anhalt in Magdeburg vereinigen. Im Anschluss an einen kurzweiligen Informationsvortrag zum strukturellen Aufbau und einen Rundgang durch das Landtagsgebäude hatten die Schüler gespannt auf der Besuchertribüne zum Plenum platzgenommen, um dann der namentlichen Abstimmung zur Parlamentsreform zu folgen. Bereits hier fiel der teils ungewöhnlich schroffe Ton im Miteinander der Abgeordneten auf. Auch im Rahmen der aktuellen Debatte zur gescheiterten Regierungsbildung in Thüringen ging es wild zu, unzählige Zwischenrufe und bewusste Störungen der Redner verdutzten einerseits sehr, sorgten aber auch für anhaltende interessierte Blicke auf der Besuchertribüne.
So war es dann auch wenig verwunderlich, dass der Abgeordnete Carsten Borchert im Nachgang im Gespräch mit den Schülern eine Vielzahl an Fragen zur Arbeitsweise des Parlaments beantworten musste. Natürlich blieb auch die Antwort auf die Fragen nach dem Verdienst, dem Zeitaufwand und dem allgemeinen Politikersein in der sehr offenen Runde nicht unbeantwortet. Abschließend wurden dann auch die Schilleraner nochmal zu Experten, quasi in eigener Sache. Die Frage nach einem strikten Handyverbot an sachsen-anhaltinischen Schulen wurde tags zuvor im Landtag diskutiert und nun im Gespräch engagiert und überaus fundiert fortgeführt. Letztlich aus dem Sozialkundeunterricht in den politischen Alltag.
Erfrischende Informationen im Magdeburger Landtag
Es war eine bemerkenswerte und sicherlich auch seltene Stille im Plenarsaal des Magdeburger Landtags und das obwohl die Besuchertribüne mit über 50 Schülern mehr als prall gefüllt war.
Zwar blieben die Sitze der Abgeordneten in dieser sitzungsfreien Woche leer, für die Sozialkunde-Kurse der Klassenstufe 10 des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe jedoch bedeutet dies, dass der grundlegende Aufbau, die vorbestimmten politischen Abläufe und einige interessante Anekdoten über den Alltagsbetriebs des Landtags von Sachsen-Anhalt deutlich intensiver erklärt werden konnten.
Dass die Schilleraner sowohl während des Rundgangs als auch im Informationsgespräch überaus aufmerksam waren, lag insbesondere an der erfrischenden, sympathischen und sehr verständlichen Vermittlung der teils sehr theoretischen Inhalte durch den Betreuer des Besucherdienstes.
Der anschließende Stadtbummel durch die Landeshauptstadt rundete den interessanten und zugleich entspannten Exkursionstag ab.
Hektischer Politikalltag im Landtag von Magdeburg
Den Politikbetrieb inhaltlich kennenzulernen und weiterhin auch die praktischen Abläufe der politischen Meinungsbildung im Parlament kennenzulernen, ist ein wesentlicher Inhalt des Sozialkundeunterrichts. Um auch mal hinter die Kulissen schauen zu können, reisten die Sozialkundekurse der zehnten Klassen des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts.
Auf den Fluren des Magdeburger Landtags herrschte eine auffällige Betriebsamkeit. Im Zuge der Führung durch das Gebäude und den vielen Informationen an verschiedenen Stationen konnten die Schilleraner bereits erste Eindrücke erahnen, wie teils hektisch das politische Alltagsgeschäft abläuft.
Und diese Hektik setzte sich auch im Plenum der Steuerzentrale des Landes Sachsen-Anhalt fort. Die Schüler staunten nicht schlecht, wie hoch der Lautstärkepegel trotz der Rede des Innenministers Holger Stahlknecht stieg. Auch das Debattenthema zur Integration von Flüchtlingen sorgte für Interesse auf Schülerseite, wenngleich der Trubel, die Abläufe und die Verfahrensweisen im Mittelpunkt der Reise in die Landeshauptstadt standen.
Im Nachgang blieben dementsprechend auch kaum Fragen ungeklärt. Einzig die Hektik lieferte Anlass für Diskussionen und kritische Nachfragen, aber letztlich gehört eben auch diese zur demokratischen Meinungsbildung dazu.