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Eine Seefahrt, die ist lustig, … meistens jedenfalls

Ostsee muss es sein und Jugendherberge kann jeder, dachten wir, die 10B des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe, unsere Klassenleiterin  Andrea Pößel und unsere Eltern. Umfangreiche Recherchen und Vorbereitungen für unsere Klassenfahrt führten zu einem Segeltörn. Und das Wort Klassenfahrt bekam einen ganz neuen Inhalt. Was wird uns wohl erwarten?

Für fünf Tage waren die Jan Huygen, ein über hundert Jahre alter Segler, ursprünglich ausschließlich für Fracht gebaut, und seine 22 Kojen sowie verschiedene Häfen an der Ostsee und im Greifswalder Bodden unser Zuhause. Das Schiff ist eine der letzten sechs Koftjalken weltweit. Skipper Herman, seine Freundin Anna und Maat Julia erklärten mit Ruhe und Gelassenheit, waren unsere geduldigen Ansprechpartner, bestimmten die Route, gaben die Kommandos, manchmal auch ganz ohne Worte. Denn wir waren die Besatzung. Das hieß: Wind und Wetter trotzen, Segel setzen und wieder einholen, halsen, alle Mahlzeiten vorbereiten und danach spülen und ganz zum Schluss auch das Deck schrubben. So viel Neues und so spannend. Und das alles in so kurzer Zeit.

Der Stadthafen von Rostock war unser Ausgangspunkt. Die zunächst ruhige Fahrt machte Mut für dieses Abenteuer, aber die Ostsee ist ein Meer und hat so ihre Tücken. Eine Jacke reichte dann auch bald nicht mehr. Der Wind ließ die ersten Schüler auch die Fische füttern. Das funktioniert übrigens am besten mit dem Wind. Herrliches Wetter begleitete uns dann aber am Abend beim ersten Stopp im Nothafen Darßer Ort. Wenn Engel reisen …

So begann auch der nächste Tag, aber er begann nur so. Denn irgendwann wurde die Seefahrt entlang der Küste Fischland-Darß innerhalb einer halben Stunde weniger lustig. Die Wettergötter meinten es nämlich mit den „Engeln“ nicht mehr so gut. Windstärke 7 – und das ist für Landratten ziemlich viel – Regen und Hagel beschäftigten uns auf und unter Deck erheblich. Herman hatte alles im Griff und wir halfen dabei. Alles ist gutgegangen, die Besatzung hat funktioniert. Nach einer Stunde war alles vorbei und als wir im Hafen von Stralsund lagen, konnten wir die Silhouette der Stadt in der Abendsonne genießen, aber auch unsere pitschenassen Sachen trocknen.

8.20 Uhr öffnete die alte Rügendammbrücke für die Einfahrt in den Strelasund und weiter in den Greifswalder Bodden. Eine insgesamt ruhige Fahrt bei schönstem Wetter bestimmte diesen Tag. Wir hatten offensichtlich die Probe am Vortag bestanden. Also, Badesachen raus und ab in das 19 Grad warme Wasser. Einige Mutige fanden fast kein Ende. Das Kontrastprogramm zum Tag davor. Mit Blick auf die ehemalige Heeresversuchsanstalt der Nazis in Peenemünde haben wir die Nacht im Hafen von Freest verbracht.

Von dort aus sind wir am nächsten Tag in einem Zickzackkurs – der Wind wollte es so – auf dem Greifswalder Bodden gesegelt. Das ehemalige Kernkraftwerk Lubmin mal vor, mal hinter uns. Bedrohliche Wolken und reichlich Wind waren unsere Begleiter. Mehrere Manöver verkürzten uns die Zeit. Zum Glück blieb es trocken. Die Fische wurden auch nicht mehr gefüttert. Im idyllischen Hafen von Wieck bei Greifswald hatten wir einen tollen letzten Abend beim Grillen. Die Sonne war unser Begleiter. Perfekt.

Der letzte Tag begann mit Windstille. Völlige Flaute. Also, Motor an und ab in Richtung Stralsund. 12.20 Uhr öffnete die Brücke und das mussten wir schaffen. Für Herman van Linschoten, auch Eigner des Schiffes, kein Problem. Langweilig war es trotzdem nicht. Denn wir haben  aufgeräumt, das Deck geschrubbt, die Segel in Schutzhüllen verpackt, die letzte Mahlzeit an Bord vorbereitet.

Eine Woche auf engstem Raum arbeiten, essen, schlafen ist schon eine echte Herausforderung. Wir haben sie aber gut gemeistert. Vor allem Chris und Emely gingen immer voran. Alle mussten helfen dabei, einigen wurde aber auch geholfen. Echtes Teamwork, eine ganz außergewöhnliche Erfahrung werden ganz sicher in unserer Erinnerung bleiben.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei unserer Klassenleiterin, Andrea Pößel, für die umfangreiche Vorbereitung und vor allem den Mut, eine solche Klassenfahrt mit uns zu machen, aber auch bei Ralf Bannier für seine Begleitung und tatkräftige Unterstützung.

Ein letzter Dank gilt der Crew, die uns verantwortungsvoll, bestimmt, aber auch entspannt und verständnisvoll abverlangte, was auf einem Segelschiff an Aufgaben zu tun ist.

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Buongiorno, bella Italia

Am Sonntagabend, dem 14. August, machte sich die Klassenstufe 12 auf den Weg nach Italien. Nach einer 13-stündigen Busfahrt erreichten wir das romantische Städtchen Verona. Hier standen uns vier Stunden Freizeit zur Verfügung, die jeder individuell gestalten konnte. Dabei stand bei fast allen ein Besuch des berühmten Balkons aus Shakespears ‚Romeo und Julia‘ auf dem Plan.

Anschließend fuhren wir noch drei weitere Stunden, bis wir an unserem Ziel, Montecatini Terme, ankamen. Der Abend diente den Meisten zur Erholung, egal ob bei einer Stadterkundung oder im Hotel.

Am Dienstagmorgen machten wir uns gegen 8:30 auf den Weg nach Pisa. Dort besichtigten wir die Kirchenanlage mit dem berühmten Schiefen Turm. Nach etlichen Fotos und atemberaubenden Eindrücken setzten wir die Fahrt fort. Um einen kühlen Kopf zu bewahren, ging es danach ans Mittelmeer. Heißer Sand, salzige Brise, warmes Wasser und der Kontrast zwischen Marmorbergen im Rücken und endlosem Horizont vor uns, stellen das Highlight des Tages dar. Auf Empfehlung unseres Reiseleiters Martin Bauer, welcher ursprünglich aus Hamburg stammt, genossen wir unser Picknick auf der historischen Stadtmauer Luccas. Im Anschluss an die informative Stadtführung konnten wir Lucca noch auf eigene Faust erkunden. Nach dem gemeinsamen Abendessen erlebten wir das italienische Nachtleben der sonst verschlafenen Stadt hautnah.

Am darauffolgenden Tag, besichtigten wir das Manhattan des Mittelalters – San Gimignano. Hier bot sich die Chance, das womöglich weltbeste Gelato zu probieren, was wir bestätigen konnten. Unter Olivenbäumen stärkten wir uns für den folgenden Besuch in den Weinbergen. Mit dem Geschmack des Weines auf der Zunge ging es mit musikalischer Untermalung zurück ins Hotel. Der letzte Abend in Montecatini wurde in vollen Zügen genossen.

Gemeinsam entspannt in der Toskana unterwegs.

Am Donnerstag traten wir die Rückreise mit einem abschließenden Besuch der Stadt Florenz an, welche uns mit ihrer Sehenswürdigkeiten erneut faszinierte. Nun standen anstrengende 13 Stunden Fahrt auf dem Programm. Als wir schließlich am Freitagmorgen Calbe erreichten, fand die wundervolle und ereignisreiche Fahrt ihren Abschluss.

Im Namen aller Schüler bedanken wir uns ganz herzlich bei unseren Busfahrern Uwe und Enrico, welche zu allgemeinen Belustigung beitrugen, sowie den Hotelleis und Martin (Reiseleiter) bedanken. Der Dank gilt natürlich auch unseren Tutoren, Herrn Blätke, Herrn Pfesdorf und Frau Rombusch, die diese Reise sehr gut organisiert haben.