Gospelchor

„Blau und Weiß – ein Leben lang“

Gudrun Tulinski

Nein, jetzt ist ausnahmsweise nicht der von der Autorin geliebte Fußballverein gemeint, sondern eine Institution unseres Gymnasiums: Der Gospelchor!

Blaue Kutten mit weißen Streifen, daran erkennt man diesen außergewöhnlichen Chor, der zu den Besonderheiten des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe gehört. Doch wie kam es dazu, dass er entstand?

Im Jahr 1992 fuhren zwei neunte Klassen des neuen Gymnasiums auf Klassenfahrt auf die Nordseeinsel Juist. Einer der Programmpunkte während des fünftägigen Aufenthaltes war ein Kinobesuch. Auf dem Programm stand der Film „Sister Act“ mit Whoopi Goldberg, damals gerade frisch in den Kinos.

Lieder wie „I will follow him“, „Oh Maria” oder „My God” klangen durch den Saal und in kürzester Zeit waren die Chormitglieder infiziert. Bereits auf dem Weg zur Jugendherberge wurden Pläne geschmiedet, wie diese zündende Musik in den heimischen Chor mitgenommen werden könnte. Abends am Strand klangen die ersten Versuche in den Nachthimmel, diese wunderbaren Songs nachzusingen. Nur der Text war ein Problem, Handys standen da ja noch nicht zur Verfügung.

Wieder in Calbe angekommen, war die Idee nicht vergessen. Die erste Chorprobe wurde genutzt, um Frau Püsche zu überzeugen, dass dies eine tolle Idee wäre. Da die Mädchen nicht locker ließen, machte sich die Chorleiterin auf die Suche nach Noten und Texten, damals eine echte Herausforderung, und los ging es.

Da entstand etwas ganz Neues in unserer Gegend. Mir persönlich sind zwei Auftritte der ersten Stunde in der Erinnerung geblieben. Der eine fand in unserer Aula statt: Sandy Gärtner in der Position von Whoopi Goldberg singt Herrn Kiel an: „ … die Leute haben mich vor ihm gewarnt.“ aus dem Lied „My God“, allen stockt der Atem, dann Entspannung, er lächelt. Der nächste war unser Adventskonzert in der Jacobikirche, da unsere Aula für so viele Gäste damals gesperrt war. Ich bekam von Herrn Dr. Matschek eine Videokamera in die Hand gedrückt und den Auftrag mit dieser Aufnahmen zu machen. Premiere. Also hoch auf die oberen Plätze und angemacht das Gerät. Meine Aufregung war riesig, als die „Gospelgirls“ loslegten. Aber schnell sprang der Funke auf das Publikum über und ich war so glücklich, dass ich vergaß, dass eine Videokamera auch den Ton aufzeichnet. Auf dem Video war also neben dem wunderbaren Gesang des Chores mein begeisterter Kommentar und, was schlimmer war, mein Gesang. Zum Glück ging diese Aufzeichnung verloren. Was bleibt, ist die Besonderheit unseres Chores und wie sich in diesem Jahr in einer Notsituation zeigte, die Verbundenheit der Gründungsmitglieder mit diesem.

Blau und Weiß, ein Leben lang!

Alles Gute für die Zukunft!